+1 - wenn deine Eltern in Harvard waren und vielleicht die ein oder andere Summe gespendet haben, bist du zu praktisch 100% drin, egal was für Noten du hast. Gleichzeitig wird versucht, diversity (aber v.a. auf US-Amerikaner bezogen) extrem zu pushen. Das hat wirklich nichts mit Leistungsprinzip zu tun, wenn es dann z.B. Asiaten viel schwerer haben, reinzukommen.
Ein alter Bekannter, der selbst Ivy League + Wall Street hinter sich hatte, hat mal gesagt "Harvard is a successful asset manager with a daycare for college kids and big shopping bag for researchers". Das College dort ist vom Niveau her wirklich nicht so besonders und dient u.a. dazu, den finanziellen Zyklus aus Alumnispenden aufrechtzuerhalten.
Im Übrigen - egal, ob du in Oxbridge oder HYPSM studierst - wenn du Gas gibst, stehen dir alle Türen in US/Europa/Asien offen. Die Namen ziehen einfach überall.
Gleichzeitig ist keine Adresse ein Selbstläufer. Es gibt genug HYPSM Absolventen, die in Jobs landen, welche hier im Forum als "Low Performer" abgetan werden (Big 4, MM Consulting Boutiques...).
WiWi Gast schrieb am 16.10.2020:
Naja, für Oxbridge sind die Notenhürden um einiges höher. Kenne jemanden, der in Princeton Undergrad reingekommen ist mit 1.5er Abi, weil der halt die komplette Diversity-Story mit dabei hatte. Ivy League Admissions sind auf dem Undergrad Level für Europäer nicht selektiver als Oxbridge, weil sie besser sind, sondern weil Legacy, US, und BME Applicants massiv bevorteilt werden und man als weißer Mitteleuropäer nicht wirklich etwas diversity-technisches anzubieten hat. Und HY mit P und SM in einen Topf zu werfen, ist eh Quatsch. HY stehen im Undergrad vor allem für Noteninflation und nicht den höchsten Anspruch, sondern eher für breit gefächerte Programme. Das MIT dagegen (und Princeton) bieten genauso wie Oxbridge rigorose quantitative Programme im Bachelor, wo dir aber auch nix geschenkt wird. Selbst auf Econ Job Market Rumors (extrem US-biased) besteht z.B. relative Einigkeit, dass die Cambridge Mathe/Econ Bachelors mit MIT die besten der Welt sind. In der Forschung ist keine pauschale Aussage zu treffen. In Forschungsbereich X hat vielleicht Oxbridge die beste Research Group, vielleicht Stanford, vielleicht aber auch irgendeine relativ unbekannte Uni. Der einzige Bereich, wo US-Unis in der Forschung zweifelsohne besser sind, ist tatsächlich Econ (obwohl da wiederum die LSE mithalten kann).
Also wie gesagt, Undergraduate Ivy League Admissions sind für Ausländer (außer solche, die aus "Nischen"ländern kommen) einfach künstlich aufgeblasen - für US-Amerikaner, die auch den ganzen Support von ihren Lehrern, Advisorn, evtl. privaten SAT-Tutoren etc. bekommen, ist es definitiv nicht so schwierig reinzukommen.
WiWi Gast schrieb am 16.10.2020:
Komme ursprünglich nicht aus Europa und weiß von ehemaligen Mitschülern dass die absoluten besten, die ins Ausland wollten, (fast) alle zu den top amerikanischen Unis gegangen sind / gehen wollten. Und erst danach kamen Oxbridge in Frage. Das liegt aber am meisten daran, dass man in USA einfach viel mehr verdient als in UK. Und internationale Studenten habe für Oxbridge mit "nur" top Noten gute Chancen, ins Interview zu kommen. Für HYSPM braucht man neben hohem SAT viele 'extracuricular activities" , die schwierig zu quantifizieren sind. In der Forschung stimmt es, dass Oxbridge auf der Augenhöhe sind, aber nicht in der Selectivität. Die QS oder THE Rankings können ja nicht nur amerikanische Unis vorne platzen. Aber ich würde niemals zu Imperial College gehen wenn ich zu Upenn, Columbia, Cornell, Duke, Northwestern könnte. (kommt natürlich auch auf den Fach an aber im Grob gesagt für undergrad)
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