DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
VolkswirtschaftslehreMathe

Mathematisierung der VWL

Autor
Beitrag
WiWi Gast

Mathematisierung der VWL

Als die Ökonomik noch eine relativ neue Disziplin war, bestand sie hauptsächlich aus quasi-philosophischen Diskussionen über Fragen von Gerechtigkeit, Struktur von Staat und Gesellschaft, Wirtschaftspolitik, etc. Mit der Zeit wurde dieser Ansatz ersetzt durch eine Vielzahl von Modellen, und bis heute wird versucht, aus der VWL eine exakte Wissenschaft zu machen, ähnlich wie die Mathematik oder die Naturwissenschaften. Findet ihr, dass das der richtige Weg ist? Seid ihr froh, im Studium Modelle zu lernen statt zu diskutieren und zu hinterfragen?

antworten
WiWi Gast

Mathematisierung der VWL

Das hast du - auch mit Bologna - selbst in der Hand. Also was und wie du studierest. Natürlich nicht mit Sicht auf den Bachelor. Der ist ja nur oberflächliche Grundlage.
Aber mit Sicht auf nem Dr/ PhD und 10 Jahre Studium kann man sich durchaus ein breites, auch historisches VWL Wissen aneignen oder spezielle Richtungen vertiefen. Zur Not auch unter Zurhilfenahme anderer Fakultäten.

Man muss es halt wollen und das Studium eines Bereiches nicht als Berufsausbildung sehen.

antworten
WiWi Gast

Mathematisierung der VWL

Spielt das jetzt auf den Methodenstreit und österreichische Schule an?

antworten
WiWi Gast

Mathematisierung der VWL

WiWi Gast schrieb am 22.06.2023:

Als die Ökonomik noch eine relativ neue Disziplin war, bestand sie hauptsächlich aus quasi-philosophischen Diskussionen über Fragen von Gerechtigkeit, Struktur von Staat und Gesellschaft, Wirtschaftspolitik, etc. Mit der Zeit wurde dieser Ansatz ersetzt durch eine Vielzahl von Modellen, und bis heute wird versucht, aus der VWL eine exakte Wissenschaft zu machen, ähnlich wie die Mathematik oder die Naturwissenschaften. Findet ihr, dass das der richtige Weg ist? Seid ihr froh, im Studium Modelle zu lernen statt zu diskutieren und zu hinterfragen?

Nun, auch heute geht es noch um die Diskussion, “was ist Gerechtigkeit”.
Allerdings hat die Philosophie hier bereits eine Vielzahl guter Theorien. VWL bezieht diese oft implizit auf die Haushalte und deren Entscheidungen…quasi eine Ebene höher. (Aber trotzdem noch recht abstrakt)

Die VWL ist mathematisch, da die Logik der Mathematik eine elementare Struktur schafft, die es erlaubt miteinander zu “sprechen”. Es wird eine Menge diskutiert und hinterfragt, allerdings muss man dafür zunächst einmal die Sprache lernen.

Ich bin persönlich sehr froh darum, dass man in VWL im Gegensatz zu quasi allen anderen Sozialwissenschaften diese mathematische Grundstruktur hat sodass im Idealfall keine Unklarheit im Diskurs aufkommen.

Hat bei mir in 5 Jahren Studium zu einigen “Aha”-Momenten aber auch vielen Ernüchterungen geführt. Man kann wirklich überhaupt nix exakt voraussagen, allerdings kann man viele Beziehungen entdecken und sein Verständnis für die Welt schärfen.

antworten
WiWi Gast

Mathematisierung der VWL

WiWi Gast schrieb am 22.06.2023:

Als die Ökonomik noch eine relativ neue Disziplin war, bestand sie hauptsächlich aus quasi-philosophischen Diskussionen über Fragen von Gerechtigkeit, Struktur von Staat und Gesellschaft, Wirtschaftspolitik, etc. Mit der Zeit wurde dieser Ansatz ersetzt durch eine Vielzahl von Modellen, und bis heute wird versucht, aus der VWL eine exakte Wissenschaft zu machen, ähnlich wie die Mathematik oder die Naturwissenschaften. Findet ihr, dass das der richtige Weg ist? Seid ihr froh, im Studium Modelle zu lernen statt zu diskutieren und zu hinterfragen?

Mmn war der Trend, die VWL mittels Mathematik zu Formalisieren und in eine quantifizierbare Sprache zu bringen sehr positiv; mittlerweile ist das aber völlig ausgeufert und ist jetzt ins andere extrem gewandert. Gerade die Research Master wie in Bonn, Mannheim oder München zeigen das sehr deutlich: Du wirst praktisch „Fachidiot“ um das provokant zu sagen. Du kannst irgendwelche Lemmas etc beweisen und hängst über irgendwelchen Modellen mit 20 Variablen aber der Effekt ist, dass du nicht mehr kritisch denken kannst und dein Hirn mit völlig unnützen Zeug vollgemüllt wird

antworten
WiWi Gast

Mathematisierung der VWL

WiWi Gast schrieb am 22.06.2023:

Als die Ökonomik noch eine relativ neue Disziplin war, bestand sie hauptsächlich aus quasi-philosophischen Diskussionen über Fragen von Gerechtigkeit, Struktur von Staat und Gesellschaft, Wirtschaftspolitik, etc. Mit der Zeit wurde dieser Ansatz ersetzt durch eine Vielzahl von Modellen, und bis heute wird versucht, aus der VWL eine exakte Wissenschaft zu machen, ähnlich wie die Mathematik oder die Naturwissenschaften. Findet ihr, dass das der richtige Weg ist? Seid ihr froh, im Studium Modelle zu lernen statt zu diskutieren und zu hinterfragen?

Wer sagt denn, dass man nicht auch diese Modelle diskutiert und hinterfragt.

antworten
WiWi Gast

Mathematisierung der VWL

WiWi Gast schrieb am 26.06.2023:

Als die Ökonomik noch eine relativ neue Disziplin war, bestand sie hauptsächlich aus quasi-philosophischen Diskussionen über Fragen von Gerechtigkeit, Struktur von Staat und Gesellschaft, Wirtschaftspolitik, etc. Mit der Zeit wurde dieser Ansatz ersetzt durch eine Vielzahl von Modellen, und bis heute wird versucht, aus der VWL eine exakte Wissenschaft zu machen, ähnlich wie die Mathematik oder die Naturwissenschaften. Findet ihr, dass das der richtige Weg ist? Seid ihr froh, im Studium Modelle zu lernen statt zu diskutieren und zu hinterfragen?

Mmn war der Trend, die VWL mittels Mathematik zu Formalisieren und in eine quantifizierbare Sprache zu bringen sehr positiv; mittlerweile ist das aber völlig ausgeufert und ist jetzt ins andere extrem gewandert. Gerade die Research Master wie in Bonn, Mannheim oder München zeigen das sehr deutlich: Du wirst praktisch „Fachidiot“ um das provokant zu sagen. Du kannst irgendwelche Lemmas etc beweisen und hängst über irgendwelchen Modellen mit 20 Variablen aber der Effekt ist, dass du nicht mehr kritisch denken kannst und dein Hirn mit völlig unnützen Zeug vollgemüllt wird

Hier der TE... Du hast meinen Gedanken gut zusammengefasst. Nach dem Bachelor in VWL wollte ich noch den Master dranhängen, werde mich nun aber leicht umorientieren da man zumindest im Studium nichts über tatsächliche Fragestellungen der VWL lernt (hatte gehofft dass sich das im Master ändert), sondern nur seine Modelle vor sich hin integriert und ableitet, und mir das Ganze dadurch zu realitätsfern wurde. Mit kritischem Denken hat das wenig zu tun. Aber ich werde versuchen, mich privat etwas weiterzubilden und etwas über die "echten" Probleme der Nationalökonomie zu lernen. Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsgeschichte sollten mMn. einen deutlich größeren Platz in der Lehre einnehmen.

antworten
WiWi Gast

Mathematisierung der VWL

WiWi Gast schrieb am 26.06.2023:

Als die Ökonomik noch eine relativ neue Disziplin war, bestand sie hauptsächlich aus quasi-philosophischen Diskussionen über Fragen von Gerechtigkeit, Struktur von Staat und Gesellschaft, Wirtschaftspolitik, etc. Mit der Zeit wurde dieser Ansatz ersetzt durch eine Vielzahl von Modellen, und bis heute wird versucht, aus der VWL eine exakte Wissenschaft zu machen, ähnlich wie die Mathematik oder die Naturwissenschaften. Findet ihr, dass das der richtige Weg ist? Seid ihr froh, im Studium Modelle zu lernen statt zu diskutieren und zu hinterfragen?

Mmn war der Trend, die VWL mittels Mathematik zu Formalisieren und in eine quantifizierbare Sprache zu bringen sehr positiv; mittlerweile ist das aber völlig ausgeufert und ist jetzt ins andere extrem gewandert. Gerade die Research Master wie in Bonn, Mannheim oder München zeigen das sehr deutlich: Du wirst praktisch „Fachidiot“ um das provokant zu sagen. Du kannst irgendwelche Lemmas etc beweisen und hängst über irgendwelchen Modellen mit 20 Variablen aber der Effekt ist, dass du nicht mehr kritisch denken kannst und dein Hirn mit völlig unnützen Zeug vollgemüllt wird

Hier der TE... Du hast meinen Gedanken gut zusammengefasst. Nach dem Bachelor in VWL wollte ich noch den Master dranhängen, werde mich nun aber leicht umorientieren da man zumindest im Studium nichts über tatsächliche Fragestellungen der VWL lernt (hatte gehofft dass sich das im Master ändert), sondern nur seine Modelle vor sich hin integriert und ableitet, und mir das Ganze dadurch zu realitätsfern wurde. Mit kritischem Denken hat das wenig zu tun. Aber ich werde versuchen, mich privat etwas weiterzubilden und etwas über die "echten" Probleme der Nationalökonomie zu lernen. Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsgeschichte sollten mMn. einen deutlich größeren Platz in der Lehre einnehmen.

Bis zum Doktor lernt man nur Modelle "stumpf", damit man überhaupt das Rüstzeug hat an der Research-Frontier zu arbeiten - dort wird dann aber auch jeden Annahme kritisch hinterfragt. Also: Bis zum Doktor durchbeißen dann wird es aus eigener Erfahrung heraus sehr interessant, kritisch und nicht mehr realitätsfern :)

antworten
WiWi Gast

Mathematisierung der VWL

Das ist nur in Deutschland so.

In den USA und UK sieht das Economics Studium ganz anders aus. Ich halte die deutsche Herangehensweise auch für ziemlich unsinnig, denn gute Ökonomen produziert Deutschland nicht wirklich.

WiWi Gast schrieb am 22.06.2023:

Als die Ökonomik noch eine relativ neue Disziplin war, bestand sie hauptsächlich aus quasi-philosophischen Diskussionen über Fragen von Gerechtigkeit, Struktur von Staat und Gesellschaft, Wirtschaftspolitik, etc. Mit der Zeit wurde dieser Ansatz ersetzt durch eine Vielzahl von Modellen, und bis heute wird versucht, aus der VWL eine exakte Wissenschaft zu machen, ähnlich wie die Mathematik oder die Naturwissenschaften. Findet ihr, dass das der richtige Weg ist? Seid ihr froh, im Studium Modelle zu lernen statt zu diskutieren und zu hinterfragen?

antworten
WiWi Gast

Mathematisierung der VWL

WiWi Gast schrieb am 26.06.2023:

Das ist nur in Deutschland so.

In den USA und UK sieht das Economics Studium ganz anders aus. Ich halte die deutsche Herangehensweise auch für ziemlich unsinnig, denn gute Ökonomen produziert Deutschland nicht wirklich.

Als die Ökonomik noch eine relativ neue Disziplin war, bestand sie hauptsächlich aus quasi-philosophischen Diskussionen über Fragen von Gerechtigkeit, Struktur von Staat und Gesellschaft, Wirtschaftspolitik, etc. Mit der Zeit wurde dieser Ansatz ersetzt durch eine Vielzahl von Modellen, und bis heute wird versucht, aus der VWL eine exakte Wissenschaft zu machen, ähnlich wie die Mathematik oder die Naturwissenschaften. Findet ihr, dass das der richtige Weg ist? Seid ihr froh, im Studium Modelle zu lernen statt zu diskutieren und zu hinterfragen?

Das stimmt nicht. Je mathematischer desto angesehener ein Programm. Im Schnitt ist der Bachelor in den USA wahrscheinlich weniger mathematisch, die PhD Programme sind allerdings sehr quantitativ. Und nur die Leute in diesen Programmen (die vorher meistens Mathe studiert haben) produzieren Spitzenforschung.

antworten
WiWi Gast

Mathematisierung der VWL

Ein Harvard Economist braucht sich um sein Ansehen keine Sorgen machen im Vergleich zu einem Volkswirt einer deutschen Uni.

Ein guter Ökonom von einer US Uni will auch nicht in die Spitzenforschung, das ist keine Naturwissenschaft und niemand interessiert sich für VWL Paper außerhalb der eigenen Bubble. Die guten Leute gehen in die Finanzindustrie, wo es richtig Geld gibt.

Der durchschnittliche deutsche VWL Student hat ja auch nicht die Forschung als Ziel.

WiWi Gast schrieb am 27.06.2023:

Das stimmt nicht. Je mathematischer desto angesehener ein Programm. Im Schnitt ist der Bachelor in den USA wahrscheinlich weniger mathematisch, die PhD Programme sind allerdings sehr quantitativ. Und nur die Leute in diesen Programmen (die vorher meistens Mathe studiert haben) produzieren Spitzenforschung.

antworten
WiWi Gast

Mathematisierung der VWL

WiWi Gast schrieb am 26.06.2023:

Als die Ökonomik noch eine relativ neue Disziplin war, bestand sie hauptsächlich aus quasi-philosophischen Diskussionen über Fragen von Gerechtigkeit, Struktur von Staat und Gesellschaft, Wirtschaftspolitik, etc. Mit der Zeit wurde dieser Ansatz ersetzt durch eine Vielzahl von Modellen, und bis heute wird versucht, aus der VWL eine exakte Wissenschaft zu machen, ähnlich wie die Mathematik oder die Naturwissenschaften. Findet ihr, dass das der richtige Weg ist? Seid ihr froh, im Studium Modelle zu lernen statt zu diskutieren und zu hinterfragen?

Mmn war der Trend, die VWL mittels Mathematik zu Formalisieren und in eine quantifizierbare Sprache zu bringen sehr positiv; mittlerweile ist das aber völlig ausgeufert und ist jetzt ins andere extrem gewandert. Gerade die Research Master wie in Bonn, Mannheim oder München zeigen das sehr deutlich: Du wirst praktisch „Fachidiot“ um das provokant zu sagen. Du kannst irgendwelche Lemmas etc beweisen und hängst über irgendwelchen Modellen mit 20 Variablen aber der Effekt ist, dass du nicht mehr kritisch denken kannst und dein Hirn mit völlig unnützen Zeug vollgemüllt wird

Hier der TE... Du hast meinen Gedanken gut zusammengefasst. Nach dem Bachelor in VWL wollte ich noch den Master dranhängen, werde mich nun aber leicht umorientieren da man zumindest im Studium nichts über tatsächliche Fragestellungen der VWL lernt (hatte gehofft dass sich das im Master ändert), sondern nur seine Modelle vor sich hin integriert und ableitet, und mir das Ganze dadurch zu realitätsfern wurde. Mit kritischem Denken hat das wenig zu tun. Aber ich werde versuchen, mich privat etwas weiterzubilden und etwas über die "echten" Probleme der Nationalökonomie zu lernen. Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsgeschichte sollten mMn. einen deutlich größeren Platz in der Lehre einnehmen.

Bis zum Doktor lernt man nur Modelle "stumpf", damit man überhaupt das Rüstzeug hat an der Research-Frontier zu arbeiten - dort wird dann aber auch jeden Annahme kritisch hinterfragt. Also: Bis zum Doktor durchbeißen dann wird es aus eigener Erfahrung heraus sehr interessant, kritisch und nicht mehr realitätsfern :)

Kann ich aus eigener Erfahrung nicht bestätigen

antworten
WiWi Gast

Mathematisierung der VWL

Philosophie Bachelor hier: Ich denke, dass Du mit der Erkenntnis, dass die VWL aus der Philosophie entstammt, historisch weiter bewandert bist als 95 % aller VWL Studenten. Ich weiß nicht, wo du VWL studiert hast und ob die auch BWL Credits hast, aber es gibt an Universität Bayreuth einen P&E Master, der recht interessant sein könnte (gibt auch Double Degree Programm mit Prag, wo man Politik dazu vertieft). VWL ist in dem Programm recht normal, also Vertiefung Makro, Vertiefung Mikro, Ökonometrie usw. und im Bereich Philosophie eher Wissenschaftstheorie und Politische Philosophie. Daneben hat auch die CBS in Kopenhagen einen M.Sc. Philosophy & Business Administration (eher BWL-Fokus). Und ultimativ könntest Du auch nach UK gehen. Warwick, LSE, Oxford und Cambridge haben alle P&E bzw. PPE Master, die in Oxbridge (im Gegensatz zu hier) an Prestige kaum zu übertreffen sind.

Falls Dich das o.g. Thema generell interessiert, kann ich Dir sehr Milton Friedmans Essay "Methodology of Positive Economics" ans Herz legen, das oft als programmatischer Grundsatz der heutigen mathematisierten Ökonomie bezeichnet wird. Das Stanford Encyclopedia of Philosophy hat eine ganze Seite zur Philosophy of Economics. Sehr lesenswert, wenn man sich für die methodologische Debatte begeistern kann.

WiWi Gast schrieb am 26.06.2023:

WiWi Gast schrieb am 26.06.2023:

Als die Ökonomik noch eine relativ neue Disziplin war, bestand sie hauptsächlich aus quasi-philosophischen Diskussionen über Fragen von Gerechtigkeit, Struktur von Staat und Gesellschaft, Wirtschaftspolitik, etc. Mit der Zeit wurde dieser Ansatz ersetzt durch eine Vielzahl von Modellen, und bis heute wird versucht, aus der VWL eine exakte Wissenschaft zu machen, ähnlich wie die Mathematik oder die Naturwissenschaften. Findet ihr, dass das der richtige Weg ist? Seid ihr froh, im Studium Modelle zu lernen statt zu diskutieren und zu hinterfragen?

Mmn war der Trend, die VWL mittels Mathematik zu Formalisieren und in eine quantifizierbare Sprache zu bringen sehr positiv; mittlerweile ist das aber völlig ausgeufert und ist jetzt ins andere extrem gewandert. Gerade die Research Master wie in Bonn, Mannheim oder München zeigen das sehr deutlich: Du wirst praktisch „Fachidiot“ um das provokant zu sagen. Du kannst irgendwelche Lemmas etc beweisen und hängst über irgendwelchen Modellen mit 20 Variablen aber der Effekt ist, dass du nicht mehr kritisch denken kannst und dein Hirn mit völlig unnützen Zeug vollgemüllt wird

Hier der TE... Du hast meinen Gedanken gut zusammengefasst. Nach dem Bachelor in VWL wollte ich noch den Master dranhängen, werde mich nun aber leicht umorientieren da man zumindest im Studium nichts über tatsächliche Fragestellungen der VWL lernt (hatte gehofft dass sich das im Master ändert), sondern nur seine Modelle vor sich hin integriert und ableitet, und mir das Ganze dadurch zu realitätsfern wurde. Mit kritischem Denken hat das wenig zu tun. Aber ich werde versuchen, mich privat etwas weiterzubilden und etwas über die "echten" Probleme der Nationalökonomie zu lernen. Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsgeschichte sollten mMn. einen deutlich größeren Platz in der Lehre einnehmen.

antworten
WiWi Gast

Mathematisierung der VWL

WiWi Gast schrieb am 28.06.2023:

Ein Harvard Economist braucht sich um sein Ansehen keine Sorgen machen im Vergleich zu einem Volkswirt einer deutschen Uni.

Ein guter Ökonom von einer US Uni will auch nicht in die Spitzenforschung, das ist keine Naturwissenschaft und niemand interessiert sich für VWL Paper außerhalb der eigenen Bubble. Die guten Leute gehen in die Finanzindustrie, wo es richtig Geld gibt.

Der durchschnittliche deutsche VWL Student hat ja auch nicht die Forschung als Ziel.

WiWi Gast schrieb am 27.06.2023:

Das stimmt nicht. Je mathematischer desto angesehener ein Programm. Im Schnitt ist der Bachelor in den USA wahrscheinlich weniger mathematisch, die PhD Programme sind allerdings sehr quantitativ. Und nur die Leute in diesen Programmen (die vorher meistens Mathe studiert haben) produzieren Spitzenforschung.

Wer einen PhD in den USA macht will definitiv in die Forschung. Und VWL ist was Policy Impact angeht wahrscheinlich die wichtigste aller Wissenschaften.

antworten
WiWi Gast

Mathematisierung der VWL

WiWi Gast schrieb am 29.06.2023:

WiWi Gast schrieb am 28.06.2023:

Ein Harvard Economist braucht sich um sein Ansehen keine Sorgen machen im Vergleich zu einem Volkswirt einer deutschen Uni.

Ein guter Ökonom von einer US Uni will auch nicht in die Spitzenforschung, das ist keine Naturwissenschaft und niemand interessiert sich für VWL Paper außerhalb der eigenen Bubble. Die guten Leute gehen in die Finanzindustrie, wo es richtig Geld gibt.

Der durchschnittliche deutsche VWL Student hat ja auch nicht die Forschung als Ziel.

WiWi Gast schrieb am 27.06.2023:

Das stimmt nicht. Je mathematischer desto angesehener ein Programm. Im Schnitt ist der Bachelor in den USA wahrscheinlich weniger mathematisch, die PhD Programme sind allerdings sehr quantitativ. Und nur die Leute in diesen Programmen (die vorher meistens Mathe studiert haben) produzieren Spitzenforschung.

Wer einen PhD in den USA macht will definitiv in die Forschung. Und VWL ist was Policy Impact angeht wahrscheinlich die wichtigste aller Wissenschaften.

100%

VWLer haben es auch am schwierigsten/haben die größte Konkurrenz auf Assistant Professor stellen. Die wollen alle in die Forschung, und es gibt viele von ihnen.

antworten
Big4 Auditor

Mathematisierung der VWL

WiWi Gast schrieb am 26.06.2023:

Als die Ökonomik noch eine relativ neue Disziplin war, bestand sie hauptsächlich aus quasi-philosophischen Diskussionen über Fragen von Gerechtigkeit, Struktur von Staat und Gesellschaft, Wirtschaftspolitik, etc. Mit der Zeit wurde dieser Ansatz ersetzt durch eine Vielzahl von Modellen, und bis heute wird versucht, aus der VWL eine exakte Wissenschaft zu machen, ähnlich wie die Mathematik oder die Naturwissenschaften. Findet ihr, dass das der richtige Weg ist? Seid ihr froh, im Studium Modelle zu lernen statt zu diskutieren und zu hinterfragen?

Nun, auch heute geht es noch um die Diskussion, “was ist Gerechtigkeit”.
Allerdings hat die Philosophie hier bereits eine Vielzahl guter Theorien. VWL bezieht diese oft implizit auf die Haushalte und deren Entscheidungen…quasi eine Ebene höher. (Aber trotzdem noch recht abstrakt)

Die VWL ist mathematisch, da die Logik der Mathematik eine elementare Struktur schafft, die es erlaubt miteinander zu “sprechen”. Es wird eine Menge diskutiert und hinterfragt, allerdings muss man dafür zunächst einmal die Sprache lernen.

Ich stimme hier zu. Ich bin selbst Mathematiker und hatte meine Masterarbeit damals am VWL-Lehrstuhl geschrieben. Das hat absolut seinen Sinn und Berechtigung... aber auch einen kleinen Haken:
Manche Leute meinen, die Mathematik würde die ethischen Fragen ersetzen. Da wird dann z.B. über die VWL und ihre Modelle pseudo-mathematisch argumentiert, man könne beweisen, dass der freie Markt den Wohlstand und/oder das Glück der Gesellschaft optimieren würde. Das Bewusstsein für die Willkür hinter Axiomatik und die intrinsischen bekannten Schwächen der bestehenden Modelle fällt dann völlig unter den Tisch, weil "Mathematik!!".

Eine saubere Trennung zwischen der logisch-korrekten, aber auch abstrakten und nicht zwangsläufig realen Modellwelt der theoretischen VWL und der beobachtenden und subjektiven praktischen VWL ist sehr wichtig um seriös zu argumentieren.

antworten
WiWi Gast

Mathematisierung der VWL

WiWi Gast schrieb am 29.06.2023:

Philosophie Bachelor hier: Ich denke, dass Du mit der Erkenntnis, dass die VWL aus der Philosophie entstammt, historisch weiter bewandert bist als 95 % aller VWL Studenten.

So ein Unsinn. Das VWL aus eine philosophischen Disziplin herausgewachsen ist lernt man doch schon in den ersten Vorlesungen. Es wird schwieriger sein einen VWL Studenten zu finden der das nicht weiß.

antworten

Artikel zu Mathe

Freeware: Mathematik-Software »GeoGebra«

Freeware Mathematik-Software GeoGebra

GeoGebra ist eine kostenlose dynamische Mathematiksoftware, die für Studenten und Schüler geeignet ist und auf allen Betriebssystemen läuft. GeoGebra verbindet Geometrie, Algebra, Tabellen, Zeichnungen, Statistik und Analysis in einem einfach zu bedienenden Softwarepaket

Freeware: Analysis-Software zur Kurvendiskussion

Die als Freeware erhältliche Analysis-Software Funktion.exe ist die ideale Lernsoftware zur Kurvendiskussion und zur Überprüfung von eigenen Lösungen.

Die Schöpfungsgeschichte der Mathematik

Wer schon immer wissen wollte, warum man für pi und e nie genaue Werte finden wird oder warum man für den Sinus von zwei verschiedenen Zahlen den gleichen Wert erhält, finde hier die Antworten auf seine Fragen.

Freeware: Mathprof 2.0 - Mathematik-Programm fürs Studium

Ein Student schaut auf seinen Computerbildschirm aufdem mathematische Inhalte zu sehen sind.

Tool mit grafischen 2D- und 3D-Darstellungen zur Visualisierung mathematischer Berechnungen

Freeware: Mathcad 11 - Kalkulationssoftware

Wirtschaftsmathematiker - Das Bild zeigt ein Lego-Männchen im Anzug vor einer Wand mir lauter Zahlen Pi und geometrischen Formen.

Mathcad ist eine Software für technische Kalkulationen, die in Lehre, Forschung und Unternehmen eingesetzt wird.

Freeware: FunkyPlot - Funktionenplotter zur Kurvendiskussion

FunkyPlot-Analysis: Funktionenplotter zu Darstellung von Kurven, Optimum, Minimum, Maximum

Mit dem Plotter des Studienkreises lassen sich Funktionsgraphen zur Kurvendiskussion auf dem Bildschirm anzeigen, mit Text versehen und ausdrucken.

Software: MatheAss - Mathematik

Spielkarten liegen durcheinender.

Software-Programm mit nützlichen Mathematik-Funktionen für Wirtschaftsstudenten

Wirtschaftsnobelpreis 2016: Oliver Hart und Bengt Holmström für Vertragstheorie geehrt

Wirtschaftsnobelpreis 2016

Der Wirtschaftsnobelpreis 2016 geht an den Briten Oliver Hart und den Finnen Bengt Holmström. Die beiden Wirtschaftswissenschaftler werden für ihre Kontrakttheorie ausgezeichnet, die sich mit den Funktionsweisen von Verträgen in vielen Themen unterschiedlicher Bereiche befasst. Der mit rund 830.000 Euro dotierte Wirtschaftsnobelpreis wird am 10. Dezember 2016 gemeinsam mit den anderen Nobelpreisen verliehen.

Weltwirtschaftlicher Preis 2016 für Mario Monti, Friede Springer und Oliver E. Williamson

Weltwirtschaftlicher Preis 2014

Das Institut für Weltwirtschaft Kiel hat die Preisträger des zwölften Weltwirtschaftlichen Preises 2016 bekannt gegeben. Der italienische Wirtschaftswissenschaftler und Ministerpräsident Mario Monti, die deutsche Verlegerin Friede Springer und der amerikanische Wirtschaftsnobelpreisträger Oliver E. Williamson werden als Vordenker einer weltoffenen, marktwirtschaftlichen und sozialen Gesellschaft mit dem Weltwirtschaftlichen Preises 2016 geehrt.

Nobelpreisträger für Wirtschaft 2015 ist der britische Ökonom Angus Deaton

Nobelpreisträger Wirtschaft 2015

Um eine Wirtschaftspolitik zu entwickeln, welche die Wohlfahrt fördert und die Armut reduziert, müssen zuerst individuelle Konsumentscheidungen verstanden werden. Die Forschungen des aktuellen Wirtschaftsnobelpreisträgers Angus Deaton waren dazu wegweisend. Durch die Zusammenführung detaillierter individueller Entscheidungen zu aggregierten Ergebnissen hat seine Forschung die Felder der Mikroökonomie, Makroökonomie und Entwicklungsökonomie wesentlich geprägt.

Schweizer Ökonom Stefano Carattini erhält Heinz König Young Scholar Award 2015

Heinz König Young Scholar Award 2015: Bei der Preisverleihung des Heinz König Young Scholar Award 2015 (v.l.): ZEW-Geschäftsführer Thomas Kohl, Dagmar Steiner von Fuchs Petrolub SE, Preisträger Stefano Carattini und ZEW-Präsident Prof. Dr. Clemens Fuest

Der Heinz König Young Scholar Award des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim geht im Jahr 2015 an Stefano Carattini von der Haute Ecole de Gestion de Genève, Schweiz. Das ZEW würdigt mit dieser Auszeichnung die Untersuchungen des Doktoranden zu den Auswirkungen einer Besteuerung des Abfalls privater Haushalte.

Weltwirtschaftlicher Preis 2015 für Gorbatschow, Immelt, Tompkins und Pissarides

Weltwirtschaftlicher Preis 2015: Gruppenbild der Preisträger Gorbatschow, Immelt, Tompkins und Pissarides

Das Institut für Weltwirtschaft Kiel hat den elften Weltwirtschaftlichen Preis 2015 verliehen. Die Preisträger sind der frühere sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow, GE-Vorstandschef Jeffrey Immelt, das Unternehmerehepaar Kristine und Douglas Tompkins sowie der Ökonom Sir Christopher A. Pissarides.

Markt statt Plan: IZA-Preis 2015 geht an den tschechischen Ökonomen Jan Svejnar

IZA-Preis 2015 geht an den tschechischen Ökonomen Jan Svejnar

Der mit 50.000 Euro dotierte IZA Prize in Labor Economics wird in diesem Jahr an den Wirtschaftswissenschaftler Jan Svejnar verliehen. Der US-amerikanisch, tschechische Ökonom hat mit seinen Analysen des Übergangs sozialistischer Planwirtschaften zu marktwirtschaftlichen Strukturen die Forschung geprägt und der Politik wertvolle Handlungshinweise gegeben.

Deutsche Bank Prize in Financial Economics 2015 geht an Stephen A. Ross

Deutsche Bank Prize in Financial Economics 2015 für Stephen A. Ross

Professor Stephen A. Ross erhält den vom Stiftungsfonds Deutsche Bank geförderten und mit 50.000 Euro dotierten Preis für seine grundlegenden und prägenden Beiträge zur analytischen Entwicklung der Finanzökonomie. Er entwickelte die Arbitragepreistheorie, heute ein Eckpfeiler der Asset Pricing Theorie und hat die Basis für die Prinzipal-Agenten-Theorie geschaffen.

Arbeit statt Armut: IZA-Preis 2014 geht an US-Ökonom Gary S. Fields

IZA-Preis 2014: US-Ökonom Gary Fields erhält

Der US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Gary S. Fields erhält den diesjährigen „IZA Prize in Labor Economics“ des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis gilt als die international wichtigste Auszeichnungen auf dem Gebiet der Arbeitsmarktforschung. Die Preisverleihung findet am 4. Januar 2015 in Boston statt.

Antworten auf Mathematisierung der VWL

Als WiWi Gast oder Login

Forenfunktionen

Kommentare 17 Beiträge

Diskussionen zu Mathe

2 Kommentare

PhD-Kurse VWL

WiWi Gast

Kommt auf Land und Uni an. Dass Noten egal sind ist in strukturierten Programmen auch nicht ganz wahr. Man muss die comps oder exa ...

146 Kommentare

Mathematik

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 20.03.2024: Kommt drauf an. Ich habe wärend dem Studium insgesamt 4 Jobs (Hiwi, Praktikum, 2xWerksstuden ...

Weitere Themen aus Volkswirtschaftslehre