Ihr könnt euch das doch mal ausrechnen:
Sagen wir mal bei DAX-Konzern XYZ gehen circa 100 Bewerbungen durch den Filter, welche dann von der HR-Abteilung so bearbeitet werden, dass vielleicht 10-15 übrig bleiben, die dann der Fachabteilung vorgelegt werden, die dann daraus ca. 4-7 Kandidaten rauspickt.
Annahme: Jeder Praktikant hat irgendwas zwischen 2-4 Praktika abgeschlossen. Wenn man den Text also Zeugnis inklusive Formulierungen einordnen will, um sich ein Gesamtbild zu bilden braucht man pro Zeugnis locker mal 3-4 Minuten d.h. maximal 4*4 = 16 Minuten pro Bewerber OHNE Zeugnis/Anschreiben durchschauen.
Sind bei 100 Kandidaten mal easy 1600/60= 26,6 Stunden also fast 3 1/2 Tage, die man NUR mit dem Durchlesen der Praktikumszeugnisse verbringen müsste, um sich ein detailliertes von dem Bewerber zu bilden.
Ihr merkt: Die Chance, dass sich jemand eure Praktikumszeugnisse durchliest ist sehr gering. Allerhöchstens wird vielleicht mal die Schlussformulierung durchgeflogen und dann via tick box abgehakt.
Wenn deine Bewerbung dann auf dem Tisch der Fachabteilung liegt, hat die Fachabteilung schon das GO d.h. der Bewerber ist grundsätzlich mal für euch geeignet bekommen. Auch hier wäre es dann unwahrscheinlich wegen einem Textbaustein aus einem Praktikumszeugnis rauszufliegen. Viel mehr zählt der Name der Firma und das Aufgabengebiet.
Aus meiner Sicht (Masterstudent mit vielen Praktika, der sich schon bei einigen Unternehmen beworben hat) Praktika macht ihr nur für den Namen auf dem CV, alles andere ist erstmal egal. Da spielen noch tausend andere Faktoren eine Rolle, ob ihr aussortiert werdet oder nicht. Vor allem Notenschnitt, Auslandssemester, bla bla bla
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