hier der Threadstarter
"Glückwunsch zu seinem gesunden Lebensstil. Erinnere dich mit 50 an folgende Worte: Hätte ich doch früher mehr für meine Gesundheit getan, Sport getrieben und einfach die Zeit mit der Familie genossen."
Stimme dir grundsätzlich absolut zu, versuche deshalb jeden Tag wenigstens 30min Sport zu machen - ist zwar nicht viel, aber immerhin etwas. Ob ich mit 50 wirklich auf die verpasste Familienzeit zurückblicken werden - mal schaun. Im Augenblick reichen mir die 1-2h abends echt aus...
"Zunächst wirst Du der "tolle Mitarbeiter" sein, der sein WE und die Feiertage opfert. Nach einiger Zeit wirst man es von Dir gewohnt sein, dass Du dies tust und es wird - zu Recht - die Frage aufkommen, warum Du dafür ein langes WE haben willst."
Habe da die gleiche Sorge wie du - aber deswegen meinen Einsatz zu reduzieren, ist für mich auch keine Lösung.
"Du setzt mit Deinen Taten den Maßstab für alle anderen hoch. Das ist unkollegial, weil nicht alle anderen bereit sind, ihre wohlverdiente Freizeit zu opfern."
Wird vermutlich oft so gesehen. Ich persönlich habe aber kein Problem damit, wenn Kollegen Freizeit höher gewichten als Arbeit - ich erwarte dann nur eine Differenzierung beim Gehalt.
"Ansonsten sieh doch einfach zu, dass Du innerhalb Deiner Arbeitszeit mit dem Kram fertig wirst - das wäre für alle Beteiligten (Dich, Deinen Chef, Deine Kollegen) das allerbeste!"
Das ist im Projektgeschäft leider nicht immer so möglich, wenn z. B. zum 31.12. das Altsystem abgeschaltet und zum 1.1. das neue System eingeschaltet werden muss.
"Ein spannendes Thema. Zunächst mal finde ich es gut, dass der Threadersteller sein Anliegen ganz offen hier reingeschrieben hat und nicht hinter irgend einer vermutet sozialkonformen Formulierung verbirgt."
Es war abzusehen, dass es zu einer kontroversen Diskussion kommen wird, aber mich interessieren die Meinungen wirklich. Viele Dank für deinen wie üblich interessanten Beitrag (hätte fast Input geschrieben). Du bestätigst meine Befürchtungen. Intension hinter diesem Thread ist auch, möglicherweise einen Weg zu finden, das gewünschte zu bekommen, ohne einen potenziellen Arbeitgeber abzuschrecken.
"Die Selbstwahrnehmung vieler Arbeitnehmer ist "ich mach doch so viel, warum belohnt mich keiner?" und sie vergessen dabei, dass am Ende Ergebnisse stehen müssen und nicht bloß viel Input."
Wie wahr, guter Punkt.
"Schon aus statistischen Gründen kann es nicht sein, dass alle diese Selbstwahrnehmungen stimmen, denn es können nicht 70% der Arbeitnehmer überdurchschnittlich engagiert sein."
Es halten sich ja auch 95% für überdurchschnittlich gute Autofahrer. :)
Nennt sich Dunning-Kruger-Effekt.
"Ich glaube nicht, dass jemand davor Angst hat. Man wird sich lediglich fragen, ob der Mitarbeiter überhaupt mit den gängigen Mitteln führbar ist oder unter einem schrägen Selbstbild leiden wird, das man erstmal aufwändig geraderücken muss."
Genau das ist meine Frage: Wie verkauft man dieses Thema ohne eben diese Reaktion auszulösen?
"Natürlich könnte es sein, dass Du tatsächlich überdurchschnittlich fähig und motiviert bist, aber dann müsste Dir auch die Einhaltung der Vorschriften am Herz liegen, denn auch davon hängt der Unternehmenserfolg ab."
Genau das ist des Pudels Kern. Für mich hat der Projekterfolg Priorität. Aber wenn man mir dann Knüppel zwischen die Beine wirft und den Misserfolg billigend in Kauf nimmt - ja, dann ignoriere ich Vorschriften. Mit Knüppel meine ich nicht, dass ein anderes Projekt vielleicht wichtiger ist und deshalb die Ressourcen bekommt, selbst machtpolitische Gründe könnte ich verstehen. Es sind eher so "aus Prinzip" Sache. Für mich hat der Unternehmenserfolg einfach Priorität vor persönlichen Befindlichkeiten. In der Hinsicht bin ich vielleicht wirklich schwierig, aber ich glaube, die meisten meiner Kollegen sind auch ihre Art "schwieriger".
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