Meine Meinung: der TE kann natürlich nach einer Woche anrufen und freundlich nachfragen, wie der Status ist und wie lange die internen Abstimmungsprozesse in Anspruch nehmen werden. Es gab bereits 3 Gespräche und der AL hat zumindest mündlich ein sehr positives Zeichen gegeben. Freundliches Nachhaken ist da durchaus angemessen.
Zu dem Thema "Nachfassen? Oder lieber nicht?" gab es hier bereits vor einiger Zeit eine Diskussion. Manche Aussagen vom Vorposter machen mich fassungslos....
Auf mich machen Dankesmails oder Nachfassbriefe einen
negativen Eindruck (erst recht nach einer Woche in einem
Konzern wo die Mühlen langsam laufen):
Wenn man "in Kürze" mit dem Vertrag rechnen kann, ist es legitim zumindest nach dem Zeitplan für die Besetzung der Stelle zu fragen. Man selbst möchte ja auch Planungssicherheit.
- Unsicherheit: Der Bewerber hat es aber nötig.
Ja was denn sonst? Würdest Du lieber jemanden einstellen, dem es eigentlich gar nicht so wichtig ist, ob er nun bei Dir anfängt oder nicht? Der hat es dann nicht nötig, ist aber die deutlich schlechtere Wahl!
- Misstrauen: Ich melde mich schon oder denkt der Kandidat
ich habe ihn vergessen? Es hat ja seine Gründe warum man sich
noch nicht zurückmeldet, Geschäftsreise, Recruiter krank,
Unterschrift fehlt noch usw.).
Der Kandidat unterstreicht lediglich sein Interesse. Tägliche Anrufe gehen natürlich nicht. Aber woher soll der Kandidat wissen, dass man unterwegs ist, Kollegen krank etc.?
- Schleimig: Ich finde es irgendwie schmierig und anbiedernd.
Kann ich absolut nicht nachvollziehen! Du kannst natürlich auf Deinem hohen Ross mit vor Stolz geschwellter Brust sitzen bleiben, getreu dem Motto: "wer mich nicht nimmt ist selbst Schuld". Wer etwas aber wirklich will, der muss auch mal darum kämpfen und nicht einfach auf der Couch sitzen und darauf warten, dass irgendwann der erlösende Anruf kommt.
Das einzige wo dies für mich sehr positiv ankommt ist, wenn
ich wirklich mal vergesse, einem guten Kandidaten eine
Rückmeldung zu geben und er sich nach vier Wochen meldet,
dass zeigt echtes Interesse an der Position.
Bei den Dankesmails nach einer Woche denke ich nur da hat
einer Bewerbungsratgeber gelesen und meint das das gut ankommt.
Woher sollen Berufseinsteiger ihre Ratschläge denn bekommen? Eigene Erfahrungen sind wenig vorhanden. Ist es denn falsch, wenn sich ein Bewerber bei Dir für das Gespräch bedankt, nur weil irgendein Bewerbungsratgeber das empfiehlt? Gehört das nicht zu einem guten Umgangston? Bedankst Du Dich nicht, wenn Du zum Essen eingeladen wirst, weil das ja in einem Benimm-Ratgeber steht??
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