Hast du jemals einen Fuß ins Banking gestellt?
Ich war diesen Sommer als Summer Analyst bei JPM in London (LSE Master) und bin (eigentlich) nie vor Mitternacht nach Hause gegangen. 50% der Zeit ging ich gegen 2 Uhr nach Hause. ca. 30% gegen 1 Uhr, 15% gegen Mitternacht und 5% ging es tatsächlich bis in die Morgenstunden. (Prozente grobe Schätzungen)
Ich war tatsächlich jeden Samstag im Büro und musste auch den ein oder anderen Sonntag ins Büro kommen (jeden zweiten gefühlt). Aber insbesondere Sonntage (und Samstage auch, wenn keine Deadline) durfte man auch mal etwas später eintrudeln (11-12 Uhr). Wenn ich am Wochenende im Büro war, dann ging es bis mindestens 20 Uhr. Samstags gingen wir danach meistens gemeinsam feiern.
Ich weiß auch gar nicht was daran "cool" sein sollte, solche Stunden arbeiten zu müssen. Und dachte früher auch, dass es nicht so schlimm sein würde (hatte davor 1x Corp Finance Praktikum und 1x UB Praktikum). Ich glaube die Stunden versteht man nur, wenn man mal im Front Office im IB war.
Man sitzt dann da im Büro und weiß, dass man performen muss - und besser performen muss als seine Mitstreiter - um ein FT Offer zu bekommen.
Ähnlich verhält es sich auch bei Analysten dann. Die Programme dauern ja dann meistens 2-3 Jahre, danach endet das Programm. Wenn man performt hat, bekommt man ein Angebot zum Associate, ansonsten muss man sich einen neuen Job suchen. Das führt dazu, dass jeder overdelivern muss, damit man mit der Konkurrenz mithält.
Erst ab Associate kann man von "humanaren" Arbeitszeiten reden. Aber dann reden wir trotzdem noch von einer 70-75h Woche.
Lounge Gast schrieb:
Dass ihr auch immer mit den Arbeitszeiten übertreiben müsst.
Wo wird (bzw. wer lässt sich so versklaven) regelmäßig 90h /
Woche gearbeitet? Da wären ja selbst 100k eine äußerst
unterdurchschnittliche Vergütung. Dazu kommt noch
fallender/steigender Grenznutzen Geld/Freizeit.
antworten