Lounge Gast schrieb:
Ich habe den Bachelor in Wirtschaftsrecht mit dem Schwerpunkt
Steuern gemacht und kann den Studiengang gerade für angehende
Steuerberater nur wärmstens empfehlen. Gerade die Kombination
aus RELEVANTEN Jura- und BWL-Kursen zusammen mit den Kursen,
die man im Schwerpunkt Steuern belegt, fand ich optimal.
Genau deshalb ist Wirtschaftsrecht eben nicht "nichts
halbes und nichts ganzes", sondern beschränkt sich auf
die Inhalte, die für einen WIRTSCHAFTSjuristen relevant sind!
Und gerade die Wirtschaftsrecht-Studenten, die den
Schwerpunkt Steuern belegt haben, sind überwiegend gut
untergekommen - sowohl in Steuerabteilungen von Unternehmen
als auch bei den Big4.
Das sehe ich genauso. M.E. haben fast alle interdisziplinären Studiengänge nicht nur ihre Berechtigung, sondern (theoretische) Vorteile ggüber "normalen" BWLern. Das Problem ist, dass sich die inhaltliche Ausgestaltung von Uni zu Uni extrem stark unterscheiden kann. Die "Industrie" hat aber häufig nicht die Lust, sich mit dem konkreten Bewerbern individuell auseinader zu setzen, um heraus zu finden, welche Schwerpunkte er an welcher Uni setzte. Ist ja auch schwer, wenn man sich als Personaler nur 1,5 min. Zeit für eine Bewerbung nimmt.
Erschwerend kommt hinzu, dass man mit interdisziplinären Studiengängen (unabhängig davon wie gut und breit die BWL-Ausbildung war) bei branchenfremden Unternehmen kaum eine Chance bekommt (Ausnahme: Wing).
Obwohl ich vom Inhalt meines Studiums absolut überzeugt bin, würde ich rückblickend dennoch BWL an einer Target-Uni studieren und gut ist. Die Ignoranz, die mir trotz schwerem Studium (bei uns war ein Durchschnitt von 2,6 schon das oberste Drittel) und meinen guten Noten (1,9) entgegengebracht wurde, war schon krass.
Dass ich es in BWL drauf habe, kann ich zum Glück bei meinem jetzigen AG zeigen. Meine Jahresbewertung war zudem nicht schlechter als die von den LMU Leuten mit reinem BWL, teilweise sogar im Gegenteil.
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