Hallo,

leider habe ich bisher kein Praktikum machen können, bin aber schon mit dem Master bald fertig und kann max. noch ein Praktikum machen. Ich habe mich im Bereich Wirtschaftsprüfung, Rechnungswesen und Steuern vertieft, da mir das von den Fächern her am besten gefallen hat.

Kann mir vielleicht jemand erzählen, wie denn nun die tatsächliche Arbeit eines Steuerberaters aussieht? Zwar gefällt mir von der Theorie her der Bereich am Besten, aber man hört ja vom Bereich Steuern her nur negatives (langweilig, eintönig, zu viel Aufwand für zu wenig Geld), da würde mich dann interessieren, was dran ist und ob es vllt. doch größere Ähnlichkeiten zu den Vorlesungen hat, als manch anderer Bereich.

Vielen Dank im Voraus!

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Also Steuerberatung ist ein Bereich, bei dem man nach dem Studium nicht 5% des Wissens aus dem Studium braucht, sondern nahezu 100% aus der Fachrichtung und dabei erlebt, dass man noch viel zu wenig weiß. Wenn dir das Fach an der Uni und die Methoden Spaß machen und du dein steuerrechtliches Wissen vertiefen willst und es dir auch nichts ausmacht, dass du das staatliche Examen anschließen musst, dann bist du hier richtig. Es ist natürlich ein Bürjob und evtl. nicht so spannend wie was anderes. Es kann auch gut sein, dass andere Fachrichtungen erst mal lukrativer sind.

Mir gefällt daran gerade, dass man in dem Job sein "Wissen" verkauft.

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Noch weitere Argumente? :) Klingt soweit schon mal ganz gut!

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Für mich ist Steuerberaung genau das richtige. es ist war, dass die Bezahlung nicht so gut ist wie in anderen Bereichen, jedoch ist der Job zu 100 % sicher. Ohne Praxiserfahrung wird der Einstieg für dich schwer werden. Du musst dir da genau überlegen, was su leisten kannst. Gehst du beispielsweise zu einen von den großen Gesellschaften wirst du schon an die Hand genommen, für absolventen nimmt man sich dort mehr zeit.

Bei einer mittelständischen Steuerberatungsgesellschaft muss man sich weitesgehend allein zurecht finden.

Ich bin seit zwei Jahren bei einen Mittelständler und mir macht es Spaß. Es ist perfekt. Ich arbeite einegnverantwortlich und betreue den Mandanten rund um. Ich erstelle den Jahresabschluss/ Steuererklärungen, kontrolliere ggf die Buchführungen von Kollegen, kümmere mich um Umsatzsteuersachverhalte, streite und diskutiere mit dem Finanzamt, begleite Betriebsprüfungen, arbeite an Gestaltungsfragen mit... Ich habe die Möglichkeit ein weites Wissen aufzubauen, was bei der Steuerberaterprüfung von Vorteil ist.

Jedoch habe ich auch eine Ausbildung vor meinen Studium abgeschlossen und während des Studium beim Steuerberater gearbeitet.

Bei uns gibt es auch Kollegen, die nach dem Studium mit weniger/ keiner Praxiserfahrung eingestiegen sind und für die war der Einstieg schwerer. Jedoch ist die Anforderung absolut zu bewältigen. Die Zeit sich einzuarbeiten wird einen gegeben. Die Orientierung in deine Leitungsfähigkeit ist langfristig und niemand erwartet nach drei Monaten wunder.

Ich finde den Job klasse, du hast viele Möglichkeiten. Wenn du einige Jahre in der Praxis hinter dich gebracht hast, kannst du auch in die Industrie gehen und sich als Leiter der Buchführung/Steuerabteilung dort festsetzen. Die Industrie bezahlt natürlich besser.

Zu bedenken ist, dass der Rahmen der Fortbildung schon enorm ist und niemals arbeißen wird. Aber eines steht fest, LANGWEILIG und EINTÖNIG ist der Beruf nicht.

Und einen Vorteil hat der Tietel und der ist meiner Meinung nach nicht zu unterschätzen. Wenn du Berater bist, dann gehörst du den Versorgungswerk der Steuerberater an und das bedeutet eine top Rente und eine gute Absicherung im Falle einer Brufsunfähigkeit.

Und so schlecht ist die Bezahlung nicht. Ich habe als Absolvent 40 TEUR bekommen (als FRAU), Männer bekommen mehr (Sorry, aber ich bin realist). Als frisch gebackener Berater sind es so um die 50 TEUR. Aber wie woanders auch, es zählt die Leistung.

Ich habe auch in der Prüfung gearbeitet, aber das war nichts für mich. Ich schlage für dich vor, als Steuer- und Prüfungsassistent anzufangen. So hast du de Möglichkeit ersteinmal zu schauen was dir mehr liegt.

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Mich interessiert Wirtschaftsprüfung auch nicht. Ich habe aber den Eindruck, dass es da wesentlich leichter ist da reinzukommen als in die Steuerberatung.

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Das ist bedingst richtig. wenn du als Prüfungsasistent arbeitest ist es einfacher einen Aufgabenbereich zu finden, den du bearbeiten kannst. Der Vorteil sind die abgeschlossenen Bereiche die bearbeitet werden. Als Eisteiger in der Position eines Assistenten hat man einfach magels fehlender Erfahrung nicht die Möglichkeit die schwereren Sachverhalte zu bearbeiten (Bspw. Systemprüfung).

Es ist in der Regel einfacher eine Position im Anlagvermögen zu prüfen, als einen Jahresabschluss nebst Steuererklärungen zu erstellen.

Jedoch sehe ich die Arbeit im Prüfungsbereich als Vorteil für mich. Da ich nicht bei den Big four tätig bin, habe ich die Möglichkeit in einen weiten Bereich in der Prüfung tätig zu werden. Ich prüfe verschiedene Bilanzpositionen. Der Prüfungsleiter fordert mich entsprechend meines individuellen Wachstums.

Die Arbeit in der Prüfung ist gut für meine Bilanzrechtsfähigkeiten. Auch wenn es hier nur um die Bilanzierung im Handelsrecht geht, überlege ich immer wie diese Posten denn im Steuerrecht abgahandelt wird.

Und jeder Steuerberater muss/sollte sich im Handelsrecht auskennen, besonders seit BilMog, denn das vorhandensein von zwei Bilanzen/einer ausführlichen Überleitungsrechnung ins Steuerrecht ist jetzt keine Seltenheit mehr.

Besonders wenn du wenig praktische Erfahrung hast, sollstest du den Bereich Prüfung mit einschließen. Denn vielen Absolventen ist die differenzierte Betrachtung des Handels- und Steuerrechts etwas fremd.

Wenn du als Prüdung- und Steuerassistent bei einem Mittelständler tätig bist, wird deine Arbeit im Prüfungsbereich nie eintönig werden. Und du profetierst davon, das die Prüfungsmandate oftmals vom Wirtschaftsprüfer steuerlich beraten werden. Hier gibt es oft spannende Sachverhalte und da du als Prüfungsassisent ja mit dem Mandanten zu tun hast, kann man hier wirklich interessante Steuerfragen abgreifen.

Ich bin beispielsweise Ansprechparter für umsatzsteuerliche Fragen von einem Prüfungsmandat und hier profitiere ich wirklich sehr.

Fakt ist also, als Prüfungsassistent hast du Zugang zu den größeren Gesellschaften und hier wirst du auch mit steuerlichen Fragestellungen konfrontiert, die für die Entwicklung deines steuerlichen know hows wichtig sind.

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Ist halt nen gewisses Risikospiel:

Hier bist du von den Tätigkeitsfeldern natürlich sehr eingeschränkt im Gegensatz zu anderen Vertiefungen.
Wenn du aber hier aufgehst, weil es auch in der Praxis "dein Ding" ist, dann kann man da richtig gut Karriere machen.

Aber ist natürlich sehr unglücklich wenn du kurz vorm Masterabschluss stehst und noch kein Praktikum gemacht hast.
Normal hätteste bis zum Abschluss 3 Stück haben sollen...

Eins vor der Profilbildung im Bachelor, eins nach dem Bachelor und eins während des Masters...
jedes Mal um seine Wahl der Module entsprchend anzupassen...

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gerade in mittelständischen gesellschaften ist die bezahlung unterdurchschnittlich. 40k sind da leider oft nicht zu erzielen... gesellschafte, die um die 30k am anfang zahlen sind gar nicht so selten. und das ist nun leider wirklich wenig.

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Also auch mit weniger Praktikas wirst du irgendwo unterkommen. Bei der Bezahlung muss du halt Abstriche machen. Aber auch nicht auf ewig!

Zwei Jahre beißen, Steuerberaterprüfung anschließen und niemand interessiert sich noch für deine Praktikas.

Ich kann versthehen wenn man mal bei den großen schauen möchte, aber für jemand ohne Praxiserfahrung finde ich den Einstieg bei den großen nicht günstig. Du braucht Praxiserfahrung und zwar nicht nur in einem Bereich/Steuerart.

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Hallo, hier der Threadersteller!

Vielen Dank erstmal für die sehr ausführlichen Berichte, das ermuntert mich doch sehr! Ich denke, bei den mittelständigen Gesellschaften bin ich eher gut aufgehoben, da es zwar bei den Big 4 ganz nett ist, dass man in seinem Bereich dann absolutes Spezialwissen verfügt, jedoch kommt es mir eher auf Breitenwissen an, weswegen ich Wirtschaftsprüfung nicht mehr ausschließe (schließt ja doch Steuern nicht aus, da der WP ja auch steuerliche Fragestellungen bearbeiten kann).

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