Statistik: Zeitbudgeterhebung
destatis - Zeitbudgeterhebung: Wo bleibt die Zeit?
Wie wurde die Zeitbudgeterhebung 2001/2002 durchgeführt?
Die Zeitbudgeterhebung wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vom Statistischen Bundesamt in Zusammenarbeit mit den Statistischen Ämtern der Länder durchgeführt. Die Stichprobenauswahl erfolgte nach einem Quotenverfahren. Dabei wurden mehr als 5 400 Haushalte mit über 12 000 Personen und insgesamt rund 37 000 Tagesabläufe erfasst. Die gewonnenen Daten wurden an den Mikrozensus angepasst und auf die Bevölkerung ab 10 Jahren in Privathaushalten hochgerechnet. Zur Vermeidung saisonaler Verzerrungen wurde die Erhebung über das Jahr verteilt von April 2001 bis Ende März 2002 durchgeführt.
Um die Zeitverwendung möglichst exakt abbilden zu können, wurden alle Personen ab 10 Jahren in den ausgewählten Haushalten gebeten, an jeweils drei Tagen ihren Tagesablauf in ein Tagebuch einzutragen. Dabei konnten die Teilnehmer sowohl Hauptaktivitäten als auch gleichzeitige Aktivitäten, die nebenher erfolgten, mit eigenen Worten beschreiben. Zusätzlich war durch einfaches Ankreuzen die Angabe möglich, wo und mit wem die Zeit verbracht wurde. Die Dauer der einzelnen Tätigkeiten wurde auf einer Zeitskala markiert, die Zehn-Minuten-Schritte aufweist. Um die vielen verschiedenen Tagebucheintragungen für die Datenauswertung zu vereinheitlichen, wurde ein Aktivitätenverzeichnis mit mehr als 230 verschiedenen Aktivitäten für die Datenerfassung genutzt.
Zusätzlich haben die Erhebungsteilnehmerinnen und -teilnehmer einen Personenfragebogen ausgefüllt, in dem Angaben über ihre persönliche Situation zu machen waren, beispielsweise über Alter, Geschlecht, Erwerbsbeteiligung, Freiwilligenarbeit, Hilfeleistungen für andere Haushalte, berufliche und außerberufliche Qualifikationen. Darüber hinaus wurde jeder teilnehmende Haushalt gebeten, in einem Haushaltsfragebogen Angaben über die Zusammensetzung des Haushalts, die Wohnsituation und die Infrastruktur des Wohnumfeldes, von privater Seite erhaltene Hilfen oder Unterstützungsleistungen sowie das Haushaltseinkommen zu machen.