WiWi Gast schrieb am 15.08.2020:
War auch in der Schule sehr gut in Mathe und habe dann Finanz- und Wirtschaftsmathematik angefangen. Habe nach einem Jahr abgebrochen, weil es einfach ernüchtend ist, kaum etwas wirklich zu verstehen, dauernd extrem fordernde Aufgaben vorgesetzt zu bekommen (damit ist gar nichts aus dem Abi zu vergleichen) und immer nur knapp zu bestehen.
Schau mal in die Modulhandbücher, guck in eines oder mehrere der Lehrbücher der Erstsemester-Mathekurse (in der Regel LinA I und Ana I) und schau, ob du damit was anfangen kannst. Wenn da Aufgaben dabei sind, guck ob du die gelöst bekommst. Und dann überlege, ob dir das Spaß macht, denn anders wird es in den Mathekursen nicht.
Wenn du nur Bock auf Rechnen und Anwendung hast, studier halt BWL. Wenn du was Technisches dabei haben willst, noch Wirtschaftsinformatik. BWL ist am nähsten an dem, was du aus der Schule kennst (aber halt trotzdem immer noch sehr verschieden dazu so wie jeder Studiengang, aber das ist ein anderes Thema).
Der Unterschied zwischen Mathe- und BWL-Kursen ist auch, dass du bei letzteren sehr gut alleine klarkommst. Ich bin mittlerweile im BWL-Master und kenne genau null Kommilitonen, aber das ist auch kein Problem. In Mathekursen sitzt du mit 5 Leuten mehrmals wöchentlich vor deinen Aufgabenblättern und alle hoffen, dass mal irgendwer eine Idee hat und dann versucht man sich das gemeinsam zu erschließen. Mag auch den einen oder anderen Crack geben, der das alleine hinbekommt, aber das ist definitiv die Ausnahme. Es ist also auch ein bisschen eine Typ-Frage, worauf du mehr Bock hast.
Ich weiß, die Frage war eine andere, aber ich wollte die die Erfahrung unbedingt mitgeben, weil ich sie für wertvoll halte. Viel Erfolg dir!
Hi,
also wenn du Wirtschaft/Finanzmathe machst, sei dir bewusst, dass es Studiengänge mit dem Namen gibt die ein BWL+ Studium darstellen und andere eben ein vollwertiges Mathestudium mit 2-3 BWL Vorlesungen sind. Ich selbst habe ein Bachelor in Mathe und habe zu Beginn Wirtschaftsmathe studiert. An meiner Uni war der Wirtschaftsbezug fast 0 und bin dann zum reinen Mathestudium gewechselt (musste 1 VL und 1 Seminar in Mathe mehr machen).
Ich kann obiges nur bestätigen. Es gibt in jedem Jahrgang so ein "Genie" dem das Studium leicht fällt (vllt bist du es ja). Der Rest muss sich wirklich sehr bemühen. Es ist als normalo nicht unmöglich aber musst dir halt bewusst sein, dass du viel im Semester machen musst und viel auch in den Ferien. Da ist weniger chillen angesagt als in anderen Studiengängen. Um einen Einblick ins Studium zu bekommen würde ich dir nicht empfehlen von einem LA1, Ana1 Skript die ersten Kapitel anzusehen. Zumindest bei mir war das eifache Gruppentheorie,Mengenlehre etc. Alles easy. Würde eher mich über die Module informieren und schauen, was den so Konzepte wie bspw. Stetigkeit mathematisch gesehen überhaupt sind.
Zum Beweisen etc. musst du wissen, dass es Beweise gibt bei denen man "einfach" was "Nachrechnen" muss, also Axiome prüfen. Bei vielen ist es aber eher so, dass du eine gute Idee benötigst. Manchmal hast du die nach 5min, manchmal hast du noch keinen einzig brauchbaren Ansatz für deine Übungsaufgabe nach 3 Stunden. Es gibt Leute die diese Herausforderung mögen und andere die es hassen und am liebsten einfach wie in der BWL paar Zahlen in eine Formel einsetzen würden.
Hoffe das hilft dir :)
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