Konstruktion - Der Wirtschafts-Thriller: Teil 21
Das erste was er tat, als er zu Hause in seiner Wohnung ankam, war, einen Blick in die Zeitung zu werfen.
Kurze Zeit später saß er der attraktiven Etienne Dufèvre in einem französischen Spezialitätenrestaurant gegenüber. Sie hatten Coq au vin bestellt. Von Etienne wusste er, dass sie offensichtlich ein gutes Verhältnis zu Frazier gehabt hatte. Nicht nur, dass sie in seinem Team mitgearbeitet hatte, sondern sie hatten sich auch einige Male privat getroffen, wie er beiläufig im Gespräch erfuhr. Etienne, ich weiß nicht wie sie zu John Seymour stehen. Aber ich empfinde jedes mal, wenn ich ihm irgendwo gegenüber sitze Spannungen im Raum. Und ich will ehrlich sein. Es sind in der Regel unüberwindbare Spannungen. Es ist nicht so wie ich mir das Verhältnis zu meinem Chef vorstelle, verstehen Sie?
Sie blickte ihn einen Moment lang ergriffen an. In ihrem Blick lag so etwas wie eine Mischung aus Betroffenheit und Beklemmung. Dann fuhr Philipp fort, als er feststellte, dass sie offenbar nicht bereit war auf das Gesagte einzugehen. Wie würden sie das Verhältnis zwischen Seymour und Frazier beschreiben? Haben sie jemals mitbekommen, dass die beiden sich ernsthaft gestritten haben?
Philipp hatte das dringende Bedürfnis etwas herauszufinden und er starrte Dufèvre mit eindringlicher Miene an. Zuerst zögerlich, dann entschlossen begann sie zu reden. Moment lassen sie mich nachdenken. Nein, nicht dass ich wüsste. Mir ist nichts dergleichen aufgefallen! Sind sie sich sicher? Ich denke schon! ließ Dufèvre verlauten, und versuchte sogleich wieder konzentriert, wie es schien, sich ihrem Essen zu widmen. Irgend etwas an Dufèvres Verhalten und der Art wie sie ihm geantwortet hatte, erschien ihm als nicht ganz astrein. Das, was ich ihnen jetzt erzähle, behalten sie bitte für sich! Sein prüfender Blick war dabei auf Dufèvre gerichtet und hatte etwas sehr drastisches und unmissverständliches. Aus gewissen Kreisen wird verlautet, dass das Bombenattentat am JFK allein Frazier gegolten hat! Sie wandte sich wieder zu ihm hoch, ihr Blick wirkte berührt und es lag darin eine Spur Unverständnis.