DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
Arbeitsleben & HR-NewsHome-Office

Jeder Zweite kann sich im Homeoffice nicht konzentrieren

Auf den ersten Blick scheint das Homeoffice eine bequeme Lösung, vom Bett an den Schreibtisch, keine Business-Kleidung und kein Gedränge in der U-Bahn. Doch eine aktuelle Homeoffice-Studie zeigt, dass der Traum von der Unabhängigkeit auch seine Schattenseiten hat.

Home-Office: Eine Person packt zuhause ein Packet aus.

Jeder Zweite kann sich im Homeoffice nicht konzentrieren
München, 04.12.2012 (rg) - Auf den ersten Blick scheint das Homeoffice eine bequeme Lösung zu sein: vom Bett direkt an den Schreibtisch, keine unbequeme Business-Kleidung und kein Gedränge in der U-Bahn. So fallen für Mitarbeiter die Pendelzeiten weg und sie können mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen. Doch der Traum von der Unabhängigkeit hat auch seine Schattenseiten. In einer aktuellen Studie hat Regus, der weltweit größte Anbieter flexibler Arbeitsplatzlösungen, das Arbeitsmodell „Homeoffice“ untersucht, welche Herausforderungen das Arbeiten am heimischen Schreibtisch mit sich bringen kann. Dazu wurden über 24.000 Berufstätige aus 90 Ländern befragt.

Konzentrationsschwäche als Hindernis Für einige Mitarbeiter trifft es sicher zu, dass sie zuhause viel effektiver arbeiten können. Sie sind in ihrer gewohnten Umgebung leistungsfähiger als etwa in einem Großraumbüro. Aber das gilt nicht für jeden Arbeitnehmer. Die meisten „Home Worker“ haben nach der Studie vor allem ein Problem: die Konzentration. Jeder zweite deutsche Arbeitnehmer, der seinen Job abseits des Unternehmensbüros erledigt, klagt über Konzentrationsschwächen. Dabei werden 73 Prozent der Befragten regelmäßig von ihrer Familie abgelenkt.

Und das sind nicht die einzigen Herausforderungen. Jeder fünfte deutsche Befragte klagt über Haltungsschäden, verursacht durch schlechte Sitzgelegenheiten in ihren oft improvisierten Büros. Das kann im schlimmsten Fall zu chronischen Schmerzen führen. 25 Prozent der deutschen Home Worker sind mit ihrer unprofessionellen bzw. fehlenden Büroausstattung unzufrieden. Schlechte Internetverbindungen und störende Haustiere sind weitere Gründe für die schwankende Produktivität bei der Arbeit im Homeoffice.

Im Homeoffice kann nicht jeder professionell arbeiten „Zuhause zu arbeiten kann die Konzentration und Produktivität beeinträchtigen“, kommentiert Michael Barth, Deutschland-Geschäftsführer von Regus. „Mitarbeiter sind normalerweise sehr dafür, flexible Arbeitsmethoden zu nutzen. Es gibt ihnen die Möglichkeit, Pendelzeiten zu vermeiden und sich die Zeit so einzuteilen, wie es ihnen persönlich am besten passt. Die Ergebnisse unserer Umfrage zeigen allerdings: am Besten ist es, nicht im eigenen zuhause zu arbeiten, sondern in einem professionellen Umfeld, das sich in der Nähe befindet und flexibel genutzt werden kann. So hat der Mitarbeiter die Vorteile der örtlichen Flexibilität, vermeidet aber die Nachteile des Homeoffice. Ablenkung durch die Familie gibt es keine, der Arbeitsplatz ist optimal ausgestattet und Kunden können professionell empfangen werden.“

Die Ergebnisse in der Übersicht Die größten Hemmnisse beim Home Working für deutsche Berufstätige sind: · Ablenkung durch Kinder und andere Familienmitglieder (73 Prozent) · Kein Zugriff auf Geschäftsdaten und -unterlagen (26 Prozent) · Störende Geräusche wie Wasch- oder Spülmaschine, Türklingel (26 Prozent) · Fehlende Büroausstattung wie Drucker, Kopierer oder Faxgerät (25 Prozent) · Langsame Internetverbindung (24 Prozent)

Im weltweiten Vergleich dagegen gaben nur 59 Prozent der Befragten an, die Kinderbetreuung sei das Hauptproblem bei der Arbeit zuhause. Darauf folgten mit 43 Prozent Konzentrationsschwierigkeiten und mit 39 Prozent schließlich Familienangehörige, die die eigenen Arbeitsabläufe unterbrechen.

„Zuhause zu arbeiten erfreut sich steigender Popularität. Aber je mehr Menschen es ausprobieren, desto mehr kommen auch die Nachteile des Home Working zum Vorschein“, fasst Barth die Ergebnisse der Studie zusammen. „Es ist nicht immer leicht, die privaten Bedürfnisse an die berufliche Aktivität zuhause anzupassen. Zusätzlich zu den Ergebnissen unserer Umfrage gibt es Berichte, wonach Home Worker sich isoliert fühlen und unter zu wenig Sozialkontakten während des Alltags leiden. In flexibel nutzbaren, professionellen Arbeitsumgebungen schließen sie entweder neue Bekanntschaften oder treffen gegebenenfalls Kollegen aus dem eigenen Unternehmen. Besorgniserregend finde ich die Tatsache, dass fast jeder Fünfte unserer befragten Home Worker über eine schlechte Sitzposition aufgrund unprofessioneller Einrichtung klagt. Alles in allem zeigt unsere Umfrage, dass Home Working nicht die beste Art ist, um flexibel zu arbeiten.“

Download [PDF, 16 Seiten - 7,6 MB]
REPORT Homeoffice  - The hidden perils of working from home

Im Forum zu Home-Office

3 Kommentare

Big4 M&A/Valuation Praktikum: Viel Homeoffice möglich oder Umzug erforderlich?

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 12.12.2023: Also im TS war Home Office bei Praltikanten eher unerwünscht und mal als Ausnahme möglich. 3h pendeln kannst du echt ergessen. ...

25 Kommentare

Fahrtstrecke zum Arbeitgeber? Umfrage

WiWi Gast

100% HO morgens 10 Minuten zu Fuß zum neu gekauften Haus, dort die Handwerker beaufsichtigen in den Pausen zwischen Calls und auch schonmal selber nen bißchen mitrenovieren ;D Internet liegt da scho ...

14 Kommentare

Home Office Regelung bei KPMG

WiWi Gast

Gibt es eine offizielle HO Regelung, oder entscheidet der Vorgesetzter und man muss es mit dem abstimmen?

71 Kommentare

Homeoffice im Jahr 2024

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 30.08.2023: push

4 Kommentare

Homeoffice Regelung bei eurer Bank / Boutique im IB

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 12.07.2023: Made my day ;) ...

69 Kommentare

Wie habt ihr euer Homeoffice eingerichtet?

WiWi Gast

34 Zoll Monitor (vorher 22 Zoll). Dazu eine kabellose Tastatur und Maus von Logitech. Der Tisch ist manuell höhenverstellbar. Den würde ich nicht nochmal holen. Eventuell tausche ich noch die Tischp ...

Artikel kommentieren

Als WiWi Gast oder Login

Zum Thema Home-Office

Home-Office Beleuchtung

Die fortschreitende Digitalisierung verändert unsere Arbeitswelt. Durch die Corona-Krise hat vor allem das Home-Office sehr an Bedeutung gewonnen. Viele Firmen haben ihre Mitarbeiter ins häusliche Büro entsandt und nicht alle werden ihren kompletten Mitarbeiterstamm in die firmeneigenen Geschäftsräume zurückholen. Die Arbeit von Zuhause aus ist zu einem festen Bestandteil der Arbeitskultur geworden und der Trend zum Home-Office ist weiter im Aufwind.

Home-Office – Das Büro der Zukunft

Längst ist die Arbeitsform Home-Office nicht mehr nur auf wenige Berufe beschränkt - Fakt ist, immer mehr Erwerbstätige arbeiten von Zuhause aus – sei es als Selbständiger oder als Angestellter. Einige Unternehmen bieten ihren Arbeitnehmern sogar die Möglichkeit selber zu entscheiden, ob sie einen Tag die Woche von Zuhause aus arbeiten wollen.

Weiteres zum Thema Arbeitsleben & HR-News

4,5 Millionen Beschäftigte machen Überstunden, ein Fünftel davon sind unbezahlt

Für viele Beschäftigte in Deutschland gehören Überstunden zum Arbeitsalltag. 4,5 Millionen von ihnen haben im Jahr 2021 mehr gearbeitet, als im Arbeitsvertrag vereinbart. Davon haben 22 Prozent Mehrarbeit in Form unbezahlter Überstunden geleistet. Überstunden sind vor allem in der Finanzbranche, Versicherungsbranche und der Energieversorgung verbreitet. Dabei leisteten Männer etwas häufiger Mehrarbeit als Frauen.

Burnout: Das Bild zeigt eine übermüdete Mitarbeiterin im Büro.

Burnout: Gut jeder dritte Arbeitgeber ist besorgt um die Mitarbeiter

Ein großer Teil der Fehlzeiten im Büro ist auf psychische Erkrankungen zurückzuführen. Den psychischen Erkrankungen voran geht häufig ein Burnout, ein weit verbreitetes Erschöpfungssyndrom. Unternehmen haben die Bedeutung des Themas bereits erkannt. 39 Prozent der deutschen Führungskräfte rechnen damit, dass es bei ihren Mitarbeitenden dieses Jahr zu einem Burnout kommen kann. Vor allem Unsicherheit und Mehrfachbelastungen sind Auslöser für einen Burnout am Arbeitsplatz. Dies sind Ergebnisse einer aktuellen Arbeitsmarktstudie von Robert Half.

Recruiting: Bewerbungsgespräche per Videointerview einer jungen Frau

Bewerbungsgespräche per Videointerview sind die große Ausnahme

Vier von zehn Personalern führen im Vorfeld der Vorstellungsgespräche keine Telefonate. Nur jeder fünfte Personalverantwortliche macht vorher Videointerviews. Neun von zehn Personalern führen Auswahlgespräche mit Bewerbern immer vor Ort.

Digitalisierung in der Personalarbeit

Digitalisierung verändert Personalarbeit

Personaler nutzen immer mehr digitale Auswahltests, Planspiele und automatisierte Analysen, wie eine aktuelle Studie vom Stifterverband und der Unternehmensberatung McKinsey zeigt. Rund 280.000 Akademiker werden in fünf Jahren mit Unterstützung von Online-Tools eingestellt. Die Unternehmen wollen die Anzahl der Weiterbildungstage für ihre Mitarbeiter auf fünf Tage pro Jahr ausbauen.

Personalauswahl: Das Bild zeigt ein Kalenderblatt mit einer Null statt dem Datum und symbolisiert die unklare, lange Zeitspanne bei der Besetzung offener Stellen.

Personalauswahl: Lange Rekrutierungsprozesse frustrieren

Die deutschen Unternehmen benötigen immer mehr Zeit für die Personalauswahl. Späte Rückmeldung zum Stand im Einstellungsverfahren, verzögerte Entscheidungsfindung sowie schlechte Kommunikation zum Auswahlprozess frustrieren Bewerber. Knapp zwei Drittel der Bewerber verlieren das Interesse an der Stelle, wenn der Bewerbungsprozess zu lange dauert. Doch lange Rekrutierungsprozesse vergraulen nicht nur qualifizierte Bewerber. Sie frustrieren und überlasten zudem die eigenen Mitarbeiter, wie eine aktuelle Arbeitsmarktstudie unter 1000 Arbeitnehmer und 200 HR-Managern in Deutschland zeigt.

Talentmanagement

Talentmanagement: Wenig innovative Karrierewege für Talente

Unternehmen müssen sich deutlich klarer darüber werden, welche Talente sie zukünftig benötigen. Nur jedes dritte Unternehmen bietet Talenten innovative Karrierewege. Strategie für das Talent Management fehlt in jeder zweiten Firma, so lauten die Ergebnisse der Talent-Management-Studie 2018 “Trust in Talent” der Personal- und Managementberatung Kienbaum. Innovative Unternehmen überlassen den Talenten die Verantwortung für ihre Entwicklung.

Vertrauensarbeitszeit - Beleuchtete Bürogebäude in der Nacht.

Arbeitszeit von Führungskräften: Nur die Hälfte präferiert Vertrauensmodell

Für drei Viertel der im Führungskräfteverband Chemie VAA vertretenen Fach- und Führungskräfte gilt Vertrauensarbeitszeit, aber nur die Hälfte zieht dieses Arbeitszeitmodell der Zeiterfassung vor. Das zeigt eine aktuelle Umfrage zur Arbeitszeit.

Beliebtes zum Thema News

Porsche übernimmt IT-Beratung MHP

Porsche übernimmt IT-Beratung MHP

Die Porsche AG übernimmt bis Januar 2024 schrittweise alle Anteile der MHP GmbH. Damit möchte die bisherige Mehrheitseignerin das Wachstumspotenzial der Management- und IT-Beratung MHP konsequent nutzen.

Eine amerikanische Flagge weht vor einem Hochhaus Bürogebäude.

Mizuho übernimmt Greenhill für 550 Millionen US-Dollar

Mizuho übernimmt die Investmentbank Greenhill zu einem Kaufpreis von 15 US-Dollar pro Aktie für etwa 550 Millionen US-Dollar. Greenhill fungiert als M&A- und Restrukturierungsberatungsunternehmen für Mizuho. Die Marke, das globales Netzwerk, die Führung und das Team von Greenhill bleiben bestehen. Die Übernahme soll Mizuhos Wachstumsstrategie im Investmentbanking beschleunigen. Die Mizuho Financial Group ist mit einer Bilanzsumme von etwa 2 Billionen US-Dollar die 15. größte Bank der Welt.

Ein Nahverkehrszug hält am Gleis.

Deutsche Bahn legt Angebot mit 10 Prozent Lohnerhöhung vor

Die Deutsche Bahn bietet 10 Prozent Lohnerhöhung für untere und mittlere Lohngruppen, 8 Prozent für obere und zusätzlich 2.850 Euro Inflationsausgleichsprämie. Nach eigenen Aussagen liegt das durchschnittliche Tarifgehalt bei der Bahn über alle Berufsgruppen aktuell bei 4.000 Euro im Monat. In den letzten zehn Jahren sind die Gehälter bei der DB um 26,5 Prozent gestiegen, und damit mehr als im Öffentlichen Dienst mit 26,1 Prozent.

Das Foto zeigt das Logo der Schweizer Bank UBS, die gerade die Bank Credit Suisse übernimmt.

UBS übernimmt Credit Suisse für 3 Milliarden CHF

Die Schweizerische Nationalbank UBS hat die Akquisition der Credit Suisse bekannt gegeben. Durch die Fusion entsteht eine Bank mit einem verwalteten Vermögen von über 5 Billionen US-Dollar, davon 1,5 Billionen in Europa. Der Bundesrat der Schweiz begrüsst die geplante Übernahme. Aktionäre der Credit Suisse erhalten für die Fusion 1 Aktie der UBS für 22,48 Aktien der Credit Suisse. Das entspricht einem Übernahmepreis von 3 Milliarden Schweizer Franken. Der Zusammenschluss soll bis Ende 2023 vollzogen werden.

Online-Shopping: Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale

Fakeshop-Finder prüft Online-Shops

Ein Fakeshop ist – wie der Name bereits andeutet – ein gefälschter Online-Shop. Es wird immer schwieriger, Fakeshops von seriösen Online-Shops zu unterscheiden. Mit dem Fakeshop-Finder bietet die Verbraucherzentrale ein kostenloses Online-Tool an, um die Webseiten (URLs) von Online-Shop zu überprüfen. Die Website zeigt zudem, wie sich Fakeshops erkennen lassen. Ein Fakeshop-Glossar, eine Liste häufiger Fragen zu Fakeshops und ein Fakeshop-Kalender mit saisonalen Fakeshop-Listen runden das Angebot ab.

Eine Europaflagge vor einem Betongebäude und eine verschnörkelte Straßenlampe.

Europäisches Parlament bestätigt Einigung zur Reform vom EU-Emissionshandel

Das Europäische Parlament hat am 18. April 2023 die politische Einigung zur AStV-Reform des EU-Emissionshandels bestätigt. Damit die Reform in Kraft treten kann, fehlt nun noch eine formale Befassung im Rat. Der Europäische Emissionshandel wird auf fast alle Sektoren ausgeweitet, insbesondere auf die Bereiche Gebäude und Verkehr. Etwa 85 Prozent aller europäischen CO2-Emissionen sind damit zukünftig an Zertifikate bzw. Emissionsrechte gebunden. Deren Menge sinkt kontinuierlich ab – entsprechend der europäischen Klimaziele.

Energiepreispauschale für Studenten im Entlastungspaket

Studierende erhalten Energiepreispauschale von 200 Euro

Das dritte Entlastungspaket der Bundesregierung ist mit 20 Maßnahmen sehr umfangreich. Die auf den ersten Blick gewaltig erscheinende Summe von 65 Milliarden Euro ist jedoch eine Mogelpackung, meint das Institut der deutschen Wirtschaft Köln. Mindestens 25 Milliarden Euro davon beziehen sich auf Vorhaben, die auch ohne Energiekrise angestanden hätten. Was bedeutet das Paket für Singles, Familien und vor allem für Studierende? Studierende erhalten eine Energiepreispauschale von 200 Euro.