Am Ende gibt es keine Unterschiede zwischen den Firmen, weder in dem was sie tun noch wie von außen gesehen werden; auch wenn sie das bestimmt gerne hätten. Regional und von Abteilung zu Abteilung gibt es sicher mal welche, die besser angesehen werden bzw. andere, wo es total drunter und drüber geht, aber ingesamt über den Daumen lässt sich nichts sagen. Es sind immer persönliche Befindlichkeit. Ich z.B. hab häufig schlechte Sachen von KPMG gehört und wollte daher nie dahin. Dafür kenne ich mittlerweile Leute bei KPMG, bei denen es super läuft und die sehr zufrieden. Man sieht, man kann es nie sagen.
Falls du entscheiden willst, zu welcher Big4 du gehen willst, hier mein Rat (und ich habe immerhin bei zwei der Big4 gearbeitet und bei einer dritten ein Angebot gehabt): Ich würde nach zwei Kriterien entscheiden:
a) Das Team: Wenn du im Vorstellungespräch deinen Chef kennenlernst, dann sollte eine gewisse Grundsympathie da sein. Wenn ich hier schon das Gefühl habe, der Typ ist ein Idiot, dann würde ich da nie hingehen. Bei Deloitte war man so cool, einen Mitarbeiter, der ca. 1 Jahr dabei war, in das Gespräch zu holen, während die "Chefs" rausgegangen sind. Da konnte man dann inoffziell wirklich Sachen erfahren und ein bisschen einschätzen, wie die Leute so ticken.
b) Die künftigen Mandate: Hier machen meiner Meinung nach die Hochschulabsolventen den größen Fehler, denn sie lassen sich von "flashy names" ködern. Klingt ja auch cool "Ich prüfe die Lüfthansa, Siemens oder VW", oder? Das ist ein riesen Fehler IMO. Wenn man ein so großes Mandat prüft, dann ist das Prüfungsteam häufig sehr groß und mit klaren, hierarchischen Strukturen (und Monaten vor Ort - von wegen viele Unternehmen kennenlernen). Als Einsteiger macht man da naturgemäß die langweiligsten Sachen (was sollten sonst die Leute machen, die schon 1-2 Jahre da sind?) und der Lernfaktor ist klein. Oder meint jemand wirklich, dass bei einer mehrmonatigen Prüfung der Debitoren A-K irgendwas spannendes passiert? Für Berufseinsteiger ist es perfekt, bei (ggf. größeren) Mittelständlern zu prüfern. Klar, die klingen nicht cool. Aber das Team, vielleicht 4-6 Leute für 2-5 Wochen, ist klein und man bekommt sofort viel mehr mit und muss völlig natürlich auch bald anspruchsvollere Sachen machen, denn alle Prüffelder müssen eben auf die wenigen Köpfe verteilt werden. Auch hat man viel schneller Kontakt mit Geschäftsführern, Abteilungsleitern und Co, bei denen man in den riesen Prüfungen als Einstieger nie Kontakt hätte. Ich habe beides erlebt und würde mich immer für eine Big4 (=guter Name; außerhalb bekannt usw.) aber für die Prüfung kleinerer Mandate/Mittelstand o.ä. entscheiden. Da ist die Lernkurve am größten. Wenn man erstmal viel gesehen hat, kann man dann immernoch auf größere Prüfungen wechseln, wenn man will.
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