Studienqualitätsmonitor 2007 - Die Qualität der Hochschulausbildung
Das Urteil der Studierenden ist eindeutig: Die besten Studienbedingungen finden sich in kleinen Fachhochschulen des Ostens, die schlechtesten in den Universitäten des Westens.
Studienergebnis: Hohe fachliche Kenntnissen und eher geringe praktische FähigkeitenIn zwei sehr wichtigen Bereichen, bei den fachlichen Kenntnissen (Zustimmungsquote Uni: 76%, FH: 72%) und bei Autonomie und Selbständigkeit (Uni: 67%, FH: 59%) sind die Studierenden ganz überwiegend mit ihrer Ausbildung zufrieden. In beiden Bereichen sind die Universitätsstudierenden leicht im Vorteil. Im Mittelfeld liegen: Teamfähigkeit, Kenntnisse wissenschaftlicher Methoden, fachübergreifendes Denken. Bei den praktischen Fähigkeiten fällt die Bilanz weniger positiv aus (Uni: 24%, FH: immerhin 45%). Hier zeigen erwartungsgemäß die Fachhochschulen besondere Stärke. Eklatante Unterschiede in der Förderung von Kompetenzen finden sich für die Teamfähigkeit: In den Natur- und den Ingenieurwissenschaften (56% bzw. 57%) aber auch in den Sozialwissenschaften (52%) sehen sich die Mehrheit der Studierenden stark gefördert. In der Ausbildung der Mediziner (34%) und in der der Juristen (nur 16%) wird auf soziale Kompetenzen scheinbar weniger Wert gelegt.
Die Studierenden sind mit der Verfügbarkeit von Computerarbeitsplätzen sowie mit den Öffnungszeiten der EDV-Räume überwiegend zufrieden, an Fachhochschulen etwas häufiger als an Universitäten (Zustimmungsquoten zwischen 52% und 65%). In den Natur- und in den Ingenieurwissenschaften ist die Situation besonders gut (Zustimmungsquote um 70%), in den Geistes- und Sozialwissenschaften sowie im Lehramt ist sie weniger günstig (Zustimmungsquoten etwas über 50%). Auch mit ihren Bibliotheken sind die Studierenden überwiegend zufrieden, mit den Öffnungszeiten (69%) und mit der Fachzeitschriftenauswahl (61%) mehr, mit der Verfügbarkeit (52%) und mit der Aktualität der Literatur (45%) etwas weniger. An den Universitäten ist die Situation geringfügig günstiger als in den Fachhochschulen. In den Natur- und Ingenieurwissenschaften ist die Ausstattung insgesamt deutlich besser als in den Geistes- und Sozialwissenschaften.
Unter dem resümierenden Satzanfang Alles in allem wurde für verschiedene Bereiche die Gesamtzufriedenheit der Studierenden ermittelt: Betreuung, Lehrangebot, Teilnehmerzahlen, Ausstattung, Serviceleistungen. Auf Basis der Gesamtzufriedenheiten wurden eine Reihe von studienspezifischen und hochschulspezifischen Rahmenbedingungen ermittelt, die die Studienbedingungen signifikant beeinflussen. Für alle erfragten Gesamtzufriedenheiten gilt: Die Unzufriedenheit wächst kontinuierlich mit der Hochschulgröße. An den größeren Hochschulen werden insbesondere die Bereiche Teilnehmerzahlen und Ausstattung ungünstiger beurteilt, die Differenz zu den Beurteilungen an kleineren Hochschulen beträgt jeweils 21 Prozentpunkte.