Ich habe vor 22 Jahren meine Bankausbildung gemacht, verschiedene Stationen im Großkonzern durchlaufen und werde jetzt aufgrund Umstrukturierungsmaßnahmen wegrationalisiert. Ich könnte fürs gleiche Gehalt (übrigens seit 1o Jahren gleicher Tarif ohne Aussicht auf mehr) täglich 200 km pendeln, was ich natürlich nicht möchte und es als erzwungene Chance sehe, endlich den Konzern zu wechseln.
Uns wurde immer eingebleut, wie gut wir es doch haben, dass wir nicht provisionsabhängig seine und dass wir für den Konzern in schlechten Zeiten halt finanzielle Opfer bringen müssen.
Wie oft dachte ich, was ich alles verdienen könnte, wenn ich für meine Abschlüsse Provisionen erhalten würde. Denn die gibts im normalen Bankbetrieb auch, nur fließen die nicht dem Berater zu, sondern der Statistik der Filiale. Ich weiss nicht, was schlimmer ist: Das Geld zum Überleben zu vedienen oder der Psychoterror der Vorgesetzten, denen es nie reicht und selbst wenn man die Zahlenvorgaben erreichen sollte, was in allen Bereichen nie möglich ist, kriegt man als Dank für das Jahr darauf noch höhere Zahlen.
Von daher liebäugele ich damit, mich auf eine Finanzberaterstelle in der DB zu bewerben. Ich habe die abgeschlossene Bankkaufmannsausbildung, diverse Fortbildungen der IHK, aber durch meinen Wunsch, auf dem Land zu bleiben, keine Chance in meinem Konzern.
Ich gehe davon aus, dass die DB nicht jeden nimmt und schon darauf achtet, wen sie auf die Kunden loslässt.
Wie oft saß ich in meiner Filiale und musste den Kundenwunsch, zu ihm nach Hause zu kommen, ablehnen, weil ich dafür weder mit der Hardware ausgestattet war, noch überhaupt aus der Filiale rauskonnte, weil sonst die Mindestbesetzung für die (leider zumeist bonitätsschwache) Laufkundschaft nicht mehr gewährleistet war.
Ich habe keine Lust mehr, die Arbeit für Kollegen mitzumachen mit dem Argument der Teamarbeit, nur weil ich mich weitergebildet habe und die nicht - für das gleiche Gehalt natürlich.
In der Großstadt wäre das was ganz anderes, da wäre ich schon lange gewechselt. Im ländlichen sind da die Alternativen leider sehr gering und meist nicht attraktiver.
Mir gefällt die Idee, weiterhin für einen namhaften großen Konzern mit funktionierendem Backoffice und sehr guten Produkten unterwegs zu sein und tatsächlich leistungsgerecht vergütet zu werden.
Werde in den nächsten Gesprächen mal klären, wie das ist mit Stornohaftung, Kundenstamm, Basisvergütung zumindest in den ersten Jahren, Vergünstigungen und Zusatzleistungen, etc.
Wenn jemand mir dazu etwas sagen kann, bitte gerne.
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