Ich war Politiker. Nachdem Studium habe ich mich als Bundestagsabgeordneter beworben und hatte auch Vorstellungsgespräch beim Bundestagspräsident. Leider habe ich die Stelle nicht gekriegt. Der Personalleiter hat mich aber auf die Filiale in Baden-Württemberg verwiesen und so wurde ich Landtagsabgeordneter. Leider stimmt das mit der Befristung. Der Vertrag ging 5 Jahre.
Erst war alles toll, aber bald habe ich gemerkt, dass man, wenn man kein Star der Branche ist, eigentlich nichts zu tun hat. Man hat kein Rederecht, hockt nur rum und gelegentlich stimmt man mal ab. Verdient hat man als Landtagsabgeordnerter auch nur an die 80k im Jahr. Die 120k gelten für den Bundestag.
Man kommt so richtig in den Bore-out. Das wird nur unterbrochen, durch die Leute, die meinen man könnte einen Abgeordneten überall beschimpfen, sobald man ihn sieht. Das war schrecklich. Das ist ein negativpunkt, den ihr beachten sollt: Euer Gehalt ist Schmerzensgeld, damit die Schwachmatten einen haben, an dem sie sich abreagieren können. Der Genossin Tölzig haben sie sogar das Auto angezündet und ihr Büro verwüstet.
Das beste war noch, dass man, schnell mit Leuten aus der Wirtschaft in Kontakt kommt. Dadurch habe ich nach 3 langweiligen Jahren den Absprung geschafft und habe heute eine ruhige 35-Stundenwoche bei 190k Jahresgehalt.
Die Politik ist gut, wenn man den Einstieg sonst nicht packt. Ansonsten würde ich es nicht empfehlen.
WiWi Gast schrieb am 24.01.2018:
Noch mal der TE hier.
Die Antworten sind durchaus brauchbar, danke dafür. Richtig super wäre es, wenn ein tatsächlicher "Politiker" hier einmal etwas schreiben könnte.
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