Ich habe einen Bekannten, der VWL studiert und sich stets über BWL lustig macht bzw. mich und meine BWL-Kommilitonen belächelt. Seine Hauptargumente sind, dass VWL viel wissenschaftlicher sei und dass BWL eigentlich nur die Lehre des Handels und nicht mal wirklich universitätstauglich sei. Was wären denn eurer Meinung nach die besten Argumente mit denen ich dagegenhalten kann?
antwortenVWLer arbeiten fachfremd, weil sie keine Jobs finden. Gemessen am Studenten/ relevante Arbeitsplätze verhältnis ist VWL wesentlich schlimmer. Man könnte sogar sagen, es ist wie Politik oder Geschichte. Kann er sich also noch so aufhypen wie er will, auf dem Arbeitsmarkt wird er wie ein Germanist ankommen. Für die quantitativen Stellen, die VWLer mal besetzt haben, werden mittlerweile Statistiker und Data Scientists genommen. Stellen für Ökonomen in relevanten Zentralbanken und international Organisationen gibt es in ganz Europe zweistellig (kein Witz!). Die meisten Landen, wenn sie Glück haben, in einem BWLer job, oder in einem auf ewig auf 1-2 Jahresverträgen laufenden Verhältnis in einem mies zahlenden Nonprofit.
Das Argument "VWLer können alles was BWLer können und mehr" können Statistiker genau so über VWLer bringen.
antwortenEr hat doch recht
antwortenWiWi Gast schrieb am 20.04.2023:
VWLer arbeiten fachfremd, weil sie keine Jobs finden. Gemessen am Studenten/ relevante Arbeitsplätze verhältnis ist VWL wesentlich schlimmer. Man könnte sogar sagen, es ist wie Politik oder Geschichte. Kann er sich also noch so aufhypen wie er will, auf dem Arbeitsmarkt wird er wie ein Germanist ankommen. Für die quantitativen Stellen, die VWLer mal besetzt haben, werden mittlerweile Statistiker und Data Scientists genommen. Stellen für Ökonomen in relevanten Zentralbanken und international Organisationen gibt es in ganz Europe zweistellig (kein Witz!). Die meisten Landen, wenn sie Glück haben, in einem BWLer job, oder in einem auf ewig auf 1-2 Jahresverträgen laufenden Verhältnis in einem mies zahlenden Nonprofit.
Das Argument "VWLer können alles was BWLer können und mehr" können Statistiker genau so über VWLer bringen.
Natürlich meine ich neue stellen pro Jahr/Neueinstellungen
antwortenNaja, also irgendwie wirkt die Argumentation ziemlich armselig. So als ob man verzweifelt versucht sein VWL Studium zu rechtfertigen. VWL ist im Kern sicher anspruchsvoll, aber man muss einfach einsehen, dass die Modelle dort für Praxis meist untauglich sind. Du kannst die Realität nicht mit tausend Annahmen im Modell wirklich abbilden. Heißt im Klartext für mich: VWLler (vor allem solche die auf andere herabschauen) sind Traumtänzer. Sie stiften keinen Mehrwert. BWLler als Ausüber der "Lehre des Handels" dagegen schon, da sie zumeist aktiv in der freien Wirtschaft arbeiten.
Und ja, auch stimmt es, dass VWLler zumeist Jobs ausüben, für die ihr Studium gar nicht gedacht war. Ich kenne selbst solche Leute. Also insgesamt würde ich mich nicht auf so lächerliche Diskussionen einlassen. Gehe deinen Weg und such dir Unterstützer und Leute, die dich pushen und bitte nicht solche Typen, die nur auf andere abschauen und sich selbst als unglaublich toll darstellen .
antwortenVerstehe nicht, wieso man da diskutieren muss. Klar ist VWL "anspruchsvoller" und mehr "wissenschaftlich" orientiert. Kann dir aber latte sein, wenn du nicht in die Vorschung o.ä. gehen willst.Klar kann er Bila und Co. lernen. Macht er so viele Kurse darin wie du? Nein? Macht er in dem Bereich seine Praktika? Nein? Ja dann hat er da auch am Ende des Studiums weniger gelernt und kann es folglich nicht besser. Diskussion ende. Das ganze vergleichen bringt doch nix. Mach deinen Scheiß und er seinen.
antwortenEs gibt kein Argument, warum BWL besser ist. Du kannst als VWL-Absolvent jede BWL-Stelle annehmen und hast dazu ein deutlich interessanteres Studium absolviert.
antworten90-95% der VWL-Theorie ist für die Tonne. Stell dir vor du verbringst 3-5 Jahre damit etwas zu studieren, was nachweislich nicht funktioniert und immer ceteris paribus gesetzt werden muss. Das ist im Prinzip als würde ich sagen: „Auch wenn es regnet, ceteris paribus wird mein Auto nicht nass“. Klingt dämlich, für einen VWLer ist das aber logisch.
antwortenEs stimmt schon dass VWL anspruchsvoller ist als BWL, ich würde aber drauf Tippen dass du und dein Bekannter sich beide im Bachelorstudium befinden, und da ist der Unterschied in puncto Anspruch sehr gering, zumindest an 95% der deutschen Hochschulen.
Du kannst ja irgendeinem Mathestudenten 5 Euro in die Hand drücken damit er sich darüber lustig macht wie einfach doch VWL ist, vllt merkt er dann wie lächerlich das ist :)
antwortenAls VWLer kannst Du jeden BWLer Job machen, umgekehrt keinesfalls.
antwortenWiWi Gast schrieb am 20.04.2023:
Als VWLer kannst Du jeden BWLer Job machen, umgekehrt keinesfalls.
Als VWLer musst du einen BWL Job machen, weil du keinem VWL job findest, da das größtenteils nutzloses Zeug ist
antwortenWiWi Gast schrieb am 20.04.2023:
Als VWLer kannst Du jeden BWLer Job machen, umgekehrt keinesfalls.
Naja, wenn selbst die VWLer keine VWL Jobs finden, dann wird es selbst für BWLer schwer ;)
Ich gebe dir grundsätzlich recht, dass man im VWL Studium mehr analytisches Denken sowie das Rechnen besser lernt - daher auch anspruchsvoller. Aber 90% was man da lernt, wendet man nie wieder im Beruf an.
Wenn man aber als VWLer nebenbei die BWL Basics lernt, dann kann deine Aussage schon hinhauen. Aus meiner Erfahrung aber heraus(habe viele VWLer im Freundeskreis sowie Vorstellungsgespräche), wissen die meisten aber nicht einmal die Grundzüge von Soll und Haben Buchungen etc.
WiWi Gast schrieb am 20.04.2023:
90-95% der VWL-Theorie ist für die Tonne. Stell dir vor du verbringst 3-5 Jahre damit etwas zu studieren, was nachweislich nicht funktioniert und immer ceteris paribus gesetzt werden muss. Das ist im Prinzip als würde ich sagen: „Auch wenn es regnet, ceteris paribus wird mein Auto nicht nass“. Klingt dämlich, für einen VWLer ist das aber logisch.
Es geht auch nicht darum solche Theorien auswendig zu lernen, sondern zu verstehen und konzeptionell anzuwenden.
Du sagst dass 90% der Theorie für die Tonne ist? Ich glaube eher, dass du den Sinn der meisten Theorien nicht so ganz verstehst.
VWL verbessert, wenn gut verinnerlicht, die Fähigkeit sehr komplexe Sachverhalte auf wesentliche Mechanismen zurückzuführen.
Ja, Statistiker und Mathematiker brauchen deutlich weniger Zeit um ein VWL-Model in die Tiefe zu verstehen, ob sie die Fähigkeit haben es auch auf die Realität anzuwenden ist nicht so klar.
Grund für BWL>VWL
BWLer sind nicht so quantitativ aufgestellt, die Stärke von BWL ist eher im
qualitativem. Ein guter BWLer ist gleichzeitig Unternehmer, Soziologe und Psychologe.
Anders als ein VWLer für den Unternehmen durch ein paar Zahlen abgebildet werden weiß ein BWLer über Buchhaltung, Organisation, Marketing etc bescheid.
Für sich alleine ist jedes dieser Module mehr oder weniger wertlos. Wer es schaffe diese zusammenzusetzen versteht allerdings den Mikrokosmos eines Unternehmen in die Tiefe. Damit einher auch den Wert von Menschlichen Beziehungen die möglichen Hürden von Kooperation in der Praxis etc.
Leider studieren 90% der Leute BWL nur aus dem Grund ein Studium vorweisen zu können und gleichzeitig passable Jobchancen zu haben.
antwortenWiWi Gast schrieb am 20.04.2023:
Als VWLer kannst Du jeden BWLer Job machen, umgekehrt keinesfalls.
Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung sind z.B. klare Gegenbeispiele. Hab mehrere VWL Freunde, die durch Vertiefung Steuern durchgefallen sind. Auch im Controlling wird sicher kein VWLer ohne entsprechende Vorkenntnisse eingestellt.
antwortenWiWi Gast schrieb am 20.04.2023:
Als VWLer kannst Du jeden BWLer Job machen, umgekehrt keinesfalls.
Klar. Fächer wie Steuern und Wirtschaftsprüfung sind überbewertet. Das macht der VWLer eben mal mit. Danke für die Idee, kann ich direkt meinem Chef vorschlagen als Beitrag gegen den Personalmangel.
antwortenWarst im Abi nicht so hell? Kragen hoch und BWL!
Grüße von einem glücklichen VWLer :)
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