"Winfos machen SAP und langweilen sich zu Tode, kriegen etwas Schmerzensgeld und haben entgegen deiner Behauptung wohl kaum Chancen ins hohe M " --> Falsch! Ein WInfo auf SAP zu reduzieren ist schlicht und ergreifend falsch. Ich kenne viele, wirklich viele, Winfos welche mit SAP gar nichts am Hut haben. Zumal "etwas Schmerzensgeld" wohl auch untertrieben ist. Die Gehälter in diesen Bereich sind im Vergleich klassiche Wiwi-Berufen ganz klar höher. Tendenz steigend.
"ja aber für diese Spezialisierungen braucht es Informatiker, keine WIwis" --> Falsch! Ich arbeite mit vielen dieser Spezialisten tagtäglich zusammen. Ja, viele haben dort Informatik studiert! Es gibt aber auch sehr viele Quereinsteiger und das könnte theoretisch auch ein Wiwi sein. Kenne persönlich einen Wiwi, welcher heute in der reinen Softwareentwicklung arbeitet. In diesen Spezialistenbereichen läuft das Recruiting meist völlig anders ab, da das Studium im Prinzip nicht (bzg. nur sekundär) zählt. Hier wird die Spreu vom Weizen auf Grund deiner Skills bewertet und weniger danach welchen Abschluss du hast. Die meisten studierten Informatiker lernen das was landläufig unter Programmieren verstanden wird nicht in der Uni sondern autodidaktisch im Selbststudium (meist über viele Jahre), da es gar nicht der Anspruch von forschungsorientierten und theoriegeprägten Universitäten ist praktische Programmiereung zu lehren. FHs sind da etwas praktischer das tut hier aber nichts zur Sache.
" Aber selbst hier sind die ITler benachteiligt, weil sie nicht über Team/Projektleiter hinaus kommen." --> Auch hier muss ich dir widersprechen! Erstens unterstellst du mit deiner Aussage ein gewisses Hierarchiegefüge, welches zwar immernoch in einigen Köpfen existiert aber gerade in IT-nahen Bereichen zunehmend an Bedeutung verliert. Spezialisten sind in Konzernen (bei entsprechender Stelle) teilweise komplett raus aus reiner "Projektarbeit" und beschäftigen sich mit strategisch getriebenen Themen zum Teil Linienstellen. Stellt sich jetzt die Frage wer hier über das Projektmanagement hinauskam :)
"sie wechseln nicht in die Beratung, es geht ja eben um IT-Berater, nicht reine Entwickler. Ich hab das nur geschrieben, weil IT-berater zu einem Großteil programmierarbeit machen." --> Nein! Ich kenne aus dem persönlichen Umfeld so viele "IT-Berater", welche absolut gar nichts mit "Programmierung" am Hut haben. Heutzutage wird (sehr aus den Beratungsgesellschaften heraus getrieben) jeder im IT-Bereich als IT-Berater angestellt. Jede Stelle auf StepStone und in sonstige Portalen lautet nur noch "IT Consultant XYZ". Wow! Alles IT-Berater. Deren Tätigkeitsfeld beschränkt sich aber keinesfalls auf Programmierung sondern ist sehr vielfältig. Viele sind in konzeptionsnahen Bereiche oder sogar im Accountmanagement/Presales tätig. Das können Wiwis und auch Winfos, Infos, Physiker oder sonst wer sein. Die o.g. Spezialisten (z.B.: der Cloud-berater) sind hingegen in einem sehr techniklastigen Umfeld unterwegs. Ist aber offiziell auch nur IT-Berater. Von daher: das Wort Berater allgemein (hier IT-Berater) ist absolut nichtsaussagend.
"Das der deutsche Entwickler tiefes (fachliches)Verständnis der Thematik haben muss ist dahin. Durch die geschrieben Vorgaben und dem anlernen von kundenspezifischer Umgebung (wie schiebe ich was von Test auf Accpt und Prod, wo liegen die Module, etc.) ist der Entwickler austauschbar." --> du sprichst damit viele Punkte an! Ja, outsourcing findet statt. Und ja, die Preise dort sind (momentan) günstiger als die hiesigen. Jetzt aber zu glauben, dass der deutsche Entwickler kein Verständnis der Thematik mehr braucht ist fatal. Der deutsche Entwickler braucht sogar mehr Verständnis denn je. Und ja: Entwickler sind austauschbar. Sorry, aber wer ist denn nicht austauschbar. Jeder von uns ist austauschbar und wer sich hier was anderes vormacht sollte zum Arzt gehen.
"Winfos...haben entgegen deiner Behauptung wohl kaum Chancen ins hohe M" --> Falsch! Ob jemand ins hohe Management kommt hat doch wohl mal gar nichts damit zu tun was er irgendwann mal irgendwo studiert hat. Außerdem: definiere doch mal "hohes Management". Reden wir von Voständen DAX? Reden wir von Geschäftsbereichsleitungen? Was ist denn bitte "hohes Management" für dich? Erschwerend kommt hinzu, dass viele gar nicht ins hohe Management wollen, da ihr Herz dafür gar nicht schlägt. Von daher vergleichst du da Äpfel mit Birnen und unterstellst, dass das Ziel die Spitze der Pyramide ist. Ist es für viele aber gar nicht. Aber offensichtlich deins :) Viel Erfolg dabei...
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