DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
GehälterGender Pay Gap

Ende der Sklaverei? Gestzliches Equal Pay seit 11/2012!

Autor
Beitrag
WiWi Gast

Ende der Sklaverei? Gestzliches Equal Pay seit 11/2012!

Hallo zusammen,
da in den Medien zur Zeit die Karikatur einer Demokratie sämtliche Aufmerksamkeit auf sich zieht geht ein Thema etwas unter: Equal pay!

Die FAZ schreibt heute:
"Viele Zeitarbeitnehmer erhalten seit November mehr Geld - doch die Änderung der Verträge ist kompliziert. Geht etwas schief, drohen sogar strafrechtliche Konsequenzen."
http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/recht-und-gehalt/zeitarbeit-mehr-lohn-aber-richtig-11946452.html

Danach müssen alle, die länger als 6 Wochen entliehen sind, das gleiche Gehalt bekommen wie die Stammbelegschaft! Für Akademiker Posten (vorallem Ing., Wirt. Ing./Inf. Aber auch Wiwi`s ) müssen ja mind. 2-3Monate eingearbeitet werden auf Grund der Komplexität der Stellen. Während z.B. Ferchau Ingenieure nach ?Haustarif? mit 2.000? im Monat brutto ausgebeutet hat, müssten Sie einem Jung Ingenieur beim Einsatz z.B. bei BMW 4.500? brutto im Monat zahlen. Das wird ja dann richtig teuer für die Kunden, denn zum normalen Gehalt möchten Ferchau, Manpower und Co. Ja selbst gute Margen machen. Sollte die Gleichstellung versucht umgangen zu werden, machen sich die Verleiher sogar strafbar.

Und noch krasser: Die Regelung soll sogar Rückwirkend gelten!
Viele Verleiher scheinen aber noch gar nicht realisiert zu haben, was Ihnen blüht!
Meint ihr, die Industrie wird jetzt wieder dazu über gehen Leute direkt einzustellen oder werden die höheren Kosten bei Verleihern akzeptiert? Das wäre ein Ende der modernen Sklaverei.
Oder werden wieder Lücken gefunden?

antworten
checker

Re: Ende der Sklaverei? Gestzliches Equal Pay seit 11/2012!

Was passiert ist folgendes:

Die Produktivität wird erhöht um die Mehrkosten auszugleichen und die Überschüssigen Zeitarbeiter werden arbeitslos.

Dann haben sie zwar einen anspruch auf gleiches Gehalts und können sich im wartebereiches des Amtes darüber freuen.

antworten
WiWi Gast

Re: Ende der Sklaverei? Gestzliches Equal Pay seit 11/2012!

Dann werden halt Werkverträge abgeschlossen. Haben viele schon umgestellt. Keine Angst, die Sklavenhändler wissen, wie sie ihre Geschäfte profitabel steuern.

antworten
WiWi Gast

Re: Ende der Sklaverei? Gestzliches Equal Pay seit 11/2012!

Ich denke, dass es mehrere Motive gibt, warum ein Unternehmen auf Zeitarbeit zurückgreift.

Wenn eine Umgehung des Tarifvertrags der Grund ist, werden doch meist eigene Zeitarbeitsfirmen gegründet und man greift nicht auf das teure Manpower etc. zurück. Die Masche mit der eigenen Verleihfirma wird dann wohl nichts mehr bringen, wenn sie genauso viel zahlen muss.

Es gibt aber durchaus Unternehmen, die wollen einfach einen bestimmten Prozentsatz ihrer Arbeitskräfte leihen. Die Gründe sind dann z. B. größere Flexibilität, wenn der Bedarf stärker schwankt. Ein anderer Grund kann auch sein, dass man für bestimmte Tätigkeiten/Bereiche einfach keine Stammbelegschaft aufbauen möchte. Für diese Gruppe wird Zeitarbeit auch weiterhin Sinn machen. Eine beliebte Strategie ist ja auch, die Stammbelegschaft mit Leiharbeitern zu "unterfüttern". Wenn Bedarf besteht, kommt Verstärkung, wenn nicht, hat man relativ wenig fixe Personalkosten. Außerdem dürfen die Leiharbeiter meist die unbeliebteren Tätigkeiten machen, sodass die Zufriedenheit der Stammbelegschaft sogar steigt (denn aus deren Sicht ist Einsatz von Leiharbeit eine Art Aufwertung der eigenen Stellung) .

Im Endeffekt wird mit steigendem Gehaltsniveau die Arbeitsnachfrage zurückgehen. Wir können nur hoffen, dass sie verhältnismäßig wenig zurückgeht, damit sich die politische Maßnahme wenigstens lohnt. Es wäre schade, wenn die Nachfrage stark zurückgeht und der Staat am Ende wesentlich ärmer wäre (weniger arbeitende Bevölkerung und gleichzeitig mehr Arbeitslosengeldbezieher).

antworten
WiWi Gast

Re: Ende der Sklaverei? Gestzliches Equal Pay seit 11/2012!

Die Idee hinter den Zuschlägen ist gut. Nach 9 Monaten bekommt man 50 % Zuschlag zum Stundenlohn des Zeitarbeitstarifs (nicht wie oben geschrieben). Das wär sehr ordentlich und würde in der höchsten Tarifstufe 27,30 ?/h bedeuten.

Es gibt nur ein paar Haken und Schlupflöcher:

  1. Die Zuschläge sind auf bestimmte Branchen beschränkt (u. a. Metall und Chemie)
  2. Zeitarbeitsfirmen (ZAF), die nicht im Bundesverband der Personaldienstleister sind, müssen die Zuschläge nicht zahlen
  3. Viele ZAF werden auf Werksverträge umschwenken
  4. Viele ausleihende Firmen werden die entsprechenden Zeitarbeiter frühzeitig "abbestellen", um die nach Ausleihdauer gestaffelten Zuschläge zu umgehen
    Denkbar wäre auch ein "Zeitarbeiter-Karussell":
    Ein Zeitarbeiter wird einfach alle paar Wochen an eine andere Firme verliehen
  5. ZAF schließen ihre eigenen Verträge mit Gewerkschaften ab

Firmen wie Ferchau sind von diesen Zuschlägen weit entfernt. Gerade beim Verleih von Fachkräften mit oftmals mehrmonatigen Projekteinsätzen würden sich o. g. Zuschläge für den MA auch lohnen. Er käme dann fast auf das Tarif-Niveau der großen Gewerkschaften (IGM/IGBCE).

Doch durch die Vereinbarung der Zuschläge konnte die Zeitarbeitsbranche eine allgemein gültige, gesetzlich verankerte Equal-Pay-Lösung verhindern und hat jetzt wieder alle Trümpfe in der Hand. In Österreich etwa sind Tarifgehälter allgemein verbindlich. Das muss auch bei uns gehen!

Man müsste den lästigen Kündigungsschutz in Dtl. endlich lockern. Das würde die ganzen Parasiten der Zeitarbeitsbranche hinwegfegen, weil ihr Markt wegbrechen würde. Ein Markt, der übrigens erst von Rot-Grün geschaffen wurde. Die haben so dafür gesorgt, dass sich der Arbeitsmarkt in den letzten 10 Jahren massiv zu Ungunsten der Arbeitnehmer verändert hat.

antworten
WiWi Gast

Re: Ende der Sklaverei? Gestzliches Equal Pay seit 11/2012!

Es ist schlicht und ergreifend eine höchst assoziale Richtung, in welche sich der deutsche Arbeitsmarkt in den letzten 15 Jahren entwickelt hat.

Wir sind alle Sklaven der Shareholder!

antworten

Artikel zu Gender Pay Gap

Gender Pay Gap: Frauen verdienen 21 Prozent pro Stunde weniger

Der durchschnittliche Bruttostundenverdienst von Frauen war 2016 mit 16,26 Euro um 21 Prozent niedriger als der von Männern mit 20,71 Euro. Die wichtigsten Gründe für die Differenzen waren Unterschiede in den Branchen und Berufen, sowie ungleich verteilte Arbeitsplatzanforderungen hinsichtlich Führung und Qualifikation. Darüber hinaus sind Frauen häufiger als Männer teilzeit- oder geringfügig beschäftigt. Das teilte das Statistische Bundesamt mit.

Gender Pay Gap: Männer verdienen gar nicht so viel mehr als Frauen

Gehaltsstudie-2015 Entgeltlücke Frauen-Männern

Lediglich rund fünf Prozent beträgt die Entgeltlücke zwischen Frauen und Männern durchschnittlich, wenn ausschließlich vergleichbare Tätigkeiten betrachtet werden. Die Größe der Entgeltlücke variiert jedoch zwischen Unternehmen und Funktionen, wie eine aktuellen Gehaltsstudie von Kienbaum zeigt.

Gehalt: Gleichberechtigung auf dem Prüfstand

Der Internationaler Monster Wage Index Report 2014 offenbart deutliche Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen. Der Monster Wage Index zeigt, dass Männer in Deutschland im Schnitt 23 Prozent mehr verdienen als ihre weiblichen Kollegen.

Einkommenslücke zwischen Männern und Frauen bei allen Einkunftsarten

Zwei Frauen mit langen Haaren schauen zusammen auf einem Bildschirm.

Insgesamt erzielen Frauen im Durchschnitt nur halb so hohe Einkommen wie Männer. Die Einkommenslücke ist bei Kapital- und Vermietungseinkünften dabei niedriger als bei Arbeits- und Gewinneinkommen. Das sind Ergbnisse einer DIW-Studie, die für Deutschland erstmals Gender Income Gap und Gender Tax Gap untersucht hat.

Gender Pay Gap 2013 bei Vollzeitbeschäftigten besonders hoch

Gender-Pay-Gap Equal-Pay-Day Statstik

Im Jahr 2013 blieb der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern im Vergleich zu den Vorjahren konstant. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Equal Pay Day am 21. März 2014 mitteilt, verdienten Frauen mit einem durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von 15,56 Euro weiterhin 22 Prozent weniger als Männer (19,84 Euro).

Vielfältige Benachteiligungen von Frauen im Erwerbsleben

Ein grünes Auge einer Frau schaut durch ein Loch in einem  gelben Ahornblatt.

Der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst von Frauen lag in Deutschland in den Jahren 2009-2013 rund 20 Prozent unter dem der Männer. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Analyse, die das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung zum Equal-Pay-Day vorlegt.

Frauen verdienen in Deutschland ein Fünftel weniger als Männer

Zwei Frauen schauen sich zwei Bilder von Frauen an.

In keinem anderen europäischen Land ist der Gehaltsunterschied zwischen Frauen und Männern so ausgeprägt wie in Deutschland. Eine neue Datenbank der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zeigt, dass eine vollbeschäftigte Frau in Deutschland knapp 22 Prozent weniger verdient als ein Mann – der OECD-Schnitt liegt bei einem Minus von 16 Prozent.

Gehaltsnachteile: Frauen scheuen Wettbewerb schon im Kindesalter

Kinderzöpfe mit roten Spitzen bei einem Mädchen.

Mädchen sind schon als Dreijährige deutlich seltener zum Leistungswettbewerb mit Gleichaltrigen bereit als Jungen. Damit wird erstmals gezeigt, dass sich derartige Unterschiede zwischen den Geschlechtern bereits im Kleinkindalter ausprägen.

Verdienstunterschiede von Männern und Frauen im Jahr 2009

Ein Paar spaziert Hand in Hand einen Bürgersteig entlang.

Der Bruttostundenverdienst weiblicher Beschäftigter in Deutschland im Jahr 2009 stieg verglichen mit dem Vorjahr um 2,7 Prozent auf 14,90 Euro. Männer erzielten einen Verdienst von 19,40 Euro (+2,6 Prozent).

Verdienstnachteile von Frauen im Jahr 2008 weiter bei 23 Prozent

Eine blonde junge Frau die lächelt.

Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) haben Frauen in Deutschland im Jahr 2008 mit durchschnittlich 14,51 Euro pro Stunde 4,39 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen verdient.

Lohnungleichheit zwischen Frauen und Männern seit 15 Jahren gleich

Ein Hand haltendes Paar mit Rucksäcken geht an einer belebten Straßenecke vorbei.

Im Durchschnitt war der Lohn von vollzeitbeschäftigten Frauen in den alten Bundesländern im Jahr 2006 rund 24 Prozent geringer als der Lohn von Männern. Die unterschiedliche Berufswahl von Frauen und Männern spielt dabei eine Rolle - aber eine geringere, als häufig angenommen wird.

Verdienstunterschiede von Frauen und Männern im Jahr 2007

Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) lag der Abstand der durchschnittlichen Bruttostundenverdienste von Männern und Frauen im Jahr 2007 im früheren Bundesgebiet mit 24 Prozent wesentlich höher als in den neuen Bundesländern mit 6 Prozent.

Gleiches Gehalt für Frauen und Männer zahlt sich aus

Ein Mann und eine Frau gehen Hand in Hand auf einer Straße in einer Stadt.

Die großen deutschen Unternehmen zahlen ihren weiblichen Fach- und Führungskräften durchschnittlich signifikant weniger als ihren männlichen Managern.

Gehaltsrückstand bei jungen Frauen kleiner als bei älteren

Die Hinterköpfe von zwei Frauen mit langen, blonden Haaren und mit braunen Haaren mit Zopf.

Der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst von Frauen liegt rund 23 Prozent unter dem der Männer. Jüngere Frauen weisen einen geringeren Einkommensabstand auf. Je älter die Beschäftigten, umso größer fällt der Einkommensrückstand der Frauen aus.

Monster-Gehaltstest 2006 - Frauen verdienen weniger

Ein Gemälde an einer Hauswand mit verschiedenen, gruseligen Köpfen und einer vorbeigehenden Frau.

Frauen verdienen in Deutschland bei gleicher Qualifikation durchschnittlich 23 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Das ist ein Ergebnis des Gehaltstests 2006 von »Monster Worldwide« und der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Antworten auf Ende der Sklaverei? Gestzliches Equal Pay seit 11/2012!

Als WiWi Gast oder Login

Forenfunktionen

Kommentare 6 Beiträge

Diskussionen zu Gender Pay Gap

Weitere Themen aus Gehälter