Aktuelle Immobilienpreise
WiWi Gast schrieb am 18.07.2022:
Sorry, aber das ist Unfug. Wenn Immobilien langfristig "überwiegend real negativ" wären, dann gäbe es diesen Thread nicht.
Es geht doch in diesem Thread darum, dass Immobilien selbst bei Preisrückgang aktuell kaum noch erschwinglich sind. Und das bei derzeit immer noch historisch sehr moderaten Zinsen. Nach Deiner Theorie müssten Immos aktuell deutlich erschwinglicher sein, als vor z.B. 20-30 Jahren, als die Zinsen noch etwa doppelt so hoch waren, wie aktuell.
Unfug ist so ein mächtiges Wort.
Diesen Thread gibt es seit März 2021, vermutlich nahe dem Höhepunkt der Preisblase an den (deutschen) Immobilienmärkten nach 12 Jahren Dauerboom, wie es ihn nie zuvor gab zu Mikrozonen, wie es sie nie zuvor gab.
Der Thread ist keine Abbildung über Immobilienwertentwicklung der letzten 50-60 Jahre.Mit Immobilien konnte man die letzten jahre sehr gute Renditen einfahren, die Ursache waren er Kredithebel und die immer weiter steigenden Preise. Beides basiert auf dem super niedrigen Zinssatz.
jetzt sind wir bei 3% Zins und ob die wieder fallen erscheint aktuell fragwürdig.
wie also soll heute eine neu gekaufte Immobilie zum 40fache Preis der Jahreskaltmiete eine real positive Rendite erzielen?
Da muss ich noch nicht mal darüber nachdenken, ob die 7% Inflation jetzt ein einmaliger Effekt sind oder es dauerhaft zu höherer Inflation kommen wird.40-fache Jahreskaltmiete zahle ich dann, wenn ich zu 90% mit Fremdkapital für 0,8% heble und wenn ich davon ausgehe, dass die Immobilie um 5% pro Jahr im Wert steigt.
(steuerliche Betrachtungen mal außen vor, die sind ja bei jedem anders)Vor 15 Jahren galt noch die 15-fache Jahreskaltmiete als passabler Kaufpreis.
Und nein, ich glaube nicht, dass die mieter in der Lage sein werden, das mit stiegendne Mieten kompensieren zu können, der nebenkostenschock wird ja erst in 2023 kommen, alleine das wird manchem Mieter das finanzielle genick brechen.
Dass angeblich jeder wohnen muss führt ja nicht zu steiegnder nachfrage. Manche ziehen halt zusammen, zurück zu den Eltern oder verkleinern sich.
Vor 25 Jahren warn der Wohnraum pro Kopf um 20% kleiner.
Auch bin ich sehr gespannt auf die Auswirkungen der Energiepreise auf dem Remanezeffekt bei Immobilioen. Bisher war Gas spottbillig, da hat eben die Witwe alleine auf 200m² gewohnt, gab ja keine Not was zu ändern. Wenn das künftig dann aber 5.000 Euro pro Jahr nur fürs Heizen kostet könnte das evtl. durchaus manche Immobesitzer zum Nachdenken anregen.
Dazu kommt ja noch die Psychologie. Bisher war die so: Verkaufe ich heute nicht für 600k€, dann halt morgen für 700k€. Eine sehr angenehme Lage als Besitzer.
Sollte sich aber der markt drehen stellt sich ie Lage plötzlich anders da. Da kommen dann zu den 5k€ pro Jahr fürs gas dann noch befürchteten Wertverluste oben drauf, wenn man zu spät verkauft.Ich weiß nicht ob es so kommt, ich bin jedenfalls gespannt.
Gerade jüngere Leute, die nur eine Seite des Marktes kennen können sich immer garnicht vorstellen, dass ein Markt sich auch über 180 Grad komplett drehen kann und jedesmal kommt es dann auch zur Verkaufspanik.
Mein Vater hatte 2008 eine kleine Wohnung für etwas über 40k€ gekauft, die der Vorbesitzer noch für 100k€ erworben hatte und die in gutem Zustand war. Sicherlich kein Durchschnitt, aber ein reales Beispiel.
MfG
Wenn Dein Vater 2008 eine Wohnung für 40K gekauft hat, die der Vorbesitzer für 100K gekauft hatte, dann sagt das genau gar nichts aus. 2008 wurden auch Aktien für 40K gekauft, die die Vorbesitzer für 100K gekauft hatten. Im übrigen gab es in den 90er Jahren insbesondere im Osten Anlageobjekte, die zu völlig überzogenen Preisen als Steuersparmodell offeriert wurden und darauf sind einige hineingefallen.
Es gab auch 2007/2008 in DE keinen Immocrash in DE, wie es in anderen Ländern zu beobachten war.
Fakt ist: Immobilien halten LANGFRISTIG betrachtet den realen Wert, auch wenn der Preisverlauf nicht immer parallel zur Inflation verläuft. Das ist historisch nachvollziehbar. Die enormen Preissteigerungen der vergangenen 10 Jahre liegen nicht ausschließlich am Zins, sondern auch in einem Nachholeffekt der 15 Jahre davor, wo Immos einen langen Seitwärtstrend hatten. Die vergangenen 3-5 Jahre waren natürlich insbesondere Zinsgetrieben - davor eher Nachholeffekt.
Immobilien haben keine eingebaute Garantie den Realwert zu halten. Vielleicht ist es in D noch nicht dazu gekommen, das weiträumig Immobilien an Wert verloren haben, Europaweit gab es aber schon genügend Beispiele. Es gibt keinen Grund warum das hier auch nicht passieren kann. Besonders Luxusimmobilien in Großstädten werden nicht alle ihren Preise der Niedrigzinsjahre halten können.
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