WiWi Gast schrieb am 05.09.2022:
Ich kenne einige, die nach dem Kauf zwar das Haus genießen und glücklich über den Garten sind aber auch deutlich sagen, dass sie die Gartenarbeit komplett unterschätzt haben.
Und ich kenne welche, die sagen, dass sie die Gartenarbeit komplett überschätzt haben, und nun?
Kommt ja bisschen darauf an, was macht. Ob man da zig Gemüsebeete anlegt usw. - aber dann ist das auch eher ein Hobby.
Wir haben viel mit Anti-Unkraut-Folien gearbeitet, die Pflanzen werden alle automatisch bewässert. Der ganze Aufwand ist in etwa:
- 1x pro Jahr Hecke schneiden (60 Minuten)
- 20 Minuten Rasen mähen alle 1-2 Wochen im Sommer, außer in den Hitzewochen, wie zuletzt - dann gar nicht
Rasen mähen könnte man noch automatisieren, aber das ist mir die 10x 20 Minuten im Jahr nicht wert. Hecke schneiden kann man eine Firma machen lassen bzw. selbständigen Gartenhelfer.
Achja, wir haben ein paar Erdbeeren. Die fallen für mich aber eher unter Hobby. Muss man ja auch nicht machen.
Also, richtig geplant ist der Aufwand extrem überschaubar. Das anfängliche Anlegen kann man an eine Gartenbaufirma abgeben, wenn man möchte.
Das ist aber dann kein Garten sondern ein Rasen mit immergrüner Hecke aussenrum. Ist natürlich Geschmackssache, frage mich aber warum man dafür soviel Geld für ein Grundstück mit Garten ausgibt. Dann lieber ein Penthouse für die gleiche Kohle.
Der größte Luxus ist wirklich, dass die nächsten Nachbarn 15-20 Meter weg sind. Ja, in alten Dorfgebieten und vielleicht früher mal, war das noch mehr. Aber auch 15-20 Meter reichen vollkommen aus, dass man nie etwas von den Nachbarn mitbekommt, wenn man nicht möchte. Klar kann man sich natürlich trotzdem treffen usw. - aber im Gegensatz zu früher höre ich den Nachbar mit der Schlagermusik nicht mehr oder die Nachbarin, mit den lauten Bettgeräuschen. Und da hatten wir wohl noch Glück, wenn ich so höre, wie es bei manch anderen abgeht.
Auch andersherum können unsere Kinder so viel Krach machen, wie wir möchten. Ich erlebe es leider bei vielen Freunden, dass es da ständig Ärger gibt wegen Lärm. Die Kinder spielen zu laut, die Kinder laufen zu laut (!), die Kinder halten keine Mittagsruhe. Viele Freunde mit Kindern haben da ständig Ärger mit den Nachbarn. Sicherlich ist das erlaubt, dass Kinder spielen, laufen, usw. - aber die ständigen Streitereien mit den Nachbarn können doch belastend sein.
Unsere Hecke ist gar nicht immergrün. Ich weiß nicht, ob du jetzt wegen Laub kommst - haben wir nie etwas gemacht. Das weht der Wind schon weg. Dazu haben wir noch zahlreiche Sträucher und kleine Bäumchen - alles so geplant, dass es frei wachsen kann.
Der Hauptnutzen von dem Garten ist sicherlich die Terrasse mit Blick ins Grüne - ca. 30 qm Fläche - genug Platz für größere Feiern mit Freunden oder der Familie. Die Kinder können dann im Garten spielen und wir können auf der Terrasse sitzen, quatschen, grillen (neben der Terrasse), usw.
Dann haben wir noch ein Trampolin, einen Pool, eine Schaukel, einen Sandkasten. Können eine Decke auf den Rasen legen oder im Gras Federball spielen, (Kinder-)Bogenschießen, Fußball spielen, usw.
In der Übergangszeit machen wir gerne mal ein Feuerchen, entweder nur wir oder auch mit Freunden.
Also ich denke, für diese ganzen Sachen lohnt sich der Garten schon. Auch wenn wir keine Gemüsebeete haben. :-)
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