Arbeitsmarkt für Akademiker 2004
Die Arbeitslosigkeit bei den Wirtschaftswissenschaftlern blieb nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit im Jahr 2004 insgesamt mit plus 0,2 Prozent nahezu unverändert. Für die Volkswirte ging sie um 1,8 Prozent leicht zurück, während sie bei den Betriebswirten geringfügig um 0,8 Prozent zulegte .
Führungskräfte der Wirtschaft
Auf dem Arbeitsmarkt für Führungskräfte belasteten im Jahr 2004 weitere Firmenfusionen sowie die Konzentration der Unternehmen auf ihr Kerngeschäft und die Einführung deutlich abgeflachter Hierarchien das Marktgeschehen. In einigen Branchen lockerten Unternehmen ihre bisherige zurückhaltende Einstellungspolitik. Deshalb konnten die Personaldienstleister für Führungskräftein der ZAV ihr Vermittlungsergebnis in diesem Bereich um 10 Prozent verbessern und insgesamt 220 Führungskräfte in Positionen der oberen und obersten Leitungsebene platzieren. Über einen Universitätsabschluss verfügten 53 Prozent; ein abgeschlossenesFachhochschulstudium brachten 27 Prozent mit. Die Vermittlung von Praktikern ohne Hochschulstudium erfolgte überwiegend im Dienstleistungssektor.
Schwerpunkte bei den Vermittlungen bildeten die Tätigkeitsfelder
- Vertrieb/Marketing/Werbung/Public Relations (48 %),
- Personal und Recht(30 %),
- Geschäftsleitung/General Management (29 %),
- Controlling/FinanzundRechnungswesen/Revision (29 %)
- sowie Produktion/Fertigung/Qualitätssicherung(25 %).
Die Teams aus dem Bereich Führungskräfte der Wirtschaft verstehen sich vor allem als Personaldienstleister für den Mittelstand. In kleinen und mittelgroßen Unternehmen mit bis zu 500 Beschäftigten platzierten sie knapp 70 Prozent der vermittelten Manager. Bei 57 Prozent der Vermittlungen wurden Jahresgehälter ab 75.000 Euro aufwärts vereinbart. Führungskräfte in Ostdeutschland verdienten immer noch deutlich weniger als Manager in vergleichbaren Positionen in Westdeutschland.
Stellenstruktur
Die vier Teams aus dem Bereich Führungskräfte der Wirtschaft erhielten im Jahr 2004 nach dem Allzeit-Tief des Vorjahres mit insgesamt 1.490 Vermittlungsaufträgen 60 Prozent mehr Stellenangebote. Auf die Industrie entfielen rund 59 Prozent der Vermittlungsaufträge, auf den Dienstleistungssektor knapp 36 Prozent und auf den Handel fünf Prozent. Unternehmen aus den Branchen Chemie, Pharmazie, Eisen und Stahl, Kfz.-Bau mit der zugehörigen Zulieferindustrie sowie Elektrotechnik hatten einen deutlich stärkeren Bedarf an Führungskräften als im Vorjahr. Die Nachfrage der Telekommunikations- und IT-Branche wie auch der Bauwirtschaft hat sich auf niedrigem Niveau stabilisiert. Nach Jahren einer rückläufigen Nachfrage erhielt die Zentrale für Arbeitsvermittlung (ZAV) wieder mehr Stellenangebote für Führungskräfte aus den Sektoren Handel und Finanzdienstleistungen. Besonders gefragt waren Führungskräfte aus der Kontraktlogistik. Stark rückläufig war der Führungskräftebedarf bei Werbe-, PR- und Marketing-Agenturen sowie bei Unternehmensberatern.
Entwicklungen
Aufgrund der zunehmend Grenzen überschreitenden wirtschaftlichen Verflechtungensteigt in vielen Unternehmen Europas die Nachfrage nach Führungskräften, die nicht nur über die erforderliche Fach- und Sozialkompetenz verfügen, sondern die auch den interkulturellen und sprachlichen Anforderungen eines Auslandseinsatzes gerecht werden. Gleichzeitig lässt sich bei Managern eine deutlich verbesserte regionale Mobilität beobachten. Man sieht vor allem die Chancen, die das Prinzip der Freizügigkeit innerhalbder EU eröffnet. So planen nach einer aktuellen Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages 43 Prozent der mittelständischen Unternehmen ein Engagement im Ausland.
Download der Studie [pdf, 520 kb]
»Gesamtentwicklung des Arbeitsmarktes für Akademiker 2004«
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