Ich stimme dem Vorposter zu. Meine Erfahrung und auch persönliche Einstellung ist da eine andere: Wer alle 3 Jahre immer wieder mit neuen Angeboten kommt, der äußert sich als stark extrinsisch motiviert und nicht loyal. Denn um ein Angebot zu erhalten, muss man sich erstmal auf den Prozess einlassen und entsprechendes Interesse signalisieren. Man kann sich die erstgespräche ja gerne anhören, aber wer dauernd einen Prozess bis zum Angebot durchläuft..
Warum sollte man als AG so jemanden weiter aufbauen und fördern? Wer dauernd extern angesprochen wird, der gibt sich einfach auch dauernd offen für andere Angebote oder sucht selbst aktiv. Es muss irgendwann nur ein Angebot kommen, was gut genug ist.
Zudem ist auch die Frage, warum nie eine interne Erhöhung ohne ein externes Angebot erreicht wird. Wer wirklich gut ist, wird bei vielen AG auch intern gefördert. Auch wenn viele AG ihre (mittelmäßigen) Mitarbeiter bewusst niedrig halten, so spricht es in genügend Fällen auch nicht für den AN, wenn man dauernd die Erhöhung erzwingen muss.
Ich denke daher, im Falle des TE wird es zu so einer Situation gar nicht mehr kommen, wenn er wirklich so gut ist. Es sei denn, es kommt irgendwann so ein gutes Angebot, dass er das direkt annimmt.
SnisniBrisni schrieb am 29.08.2021:
Ich würde nicht sagen, dass man das genau einmal machen kann. Ich würde eher so etwas sagen wie, das kann man alle 3 Jahre machen. Wenn du jetzt 3 Jahre lang beste Arbeit leistest in deiner neuen Position, wirst du wieder bessere Angebote von extern bekommen und dich fragen, ob du wechselst oder intern aufsteigen solltest.
Ich hätte nach 3 Jahren (beispielhaft) gar kein schlechtes Gewissen, wieder ein externes Angebot auf den Tisch zu hauen. Musst ja nicht fordernd auftreten, sondern eher sagen "Ich wollte mal nachfragen, ob ihr mit dem Angebot nachzieht, bevor ich ernsthaft darüber nachdenke".
Geht aber natürlich nur, wenn man intern auch ein gutes Standing hat. Wenn man, warum auch immer trotz guter Arbeit, beim Chef keinen Stein im Brett hat, kann man es zwar versuchen, aber eigentlich auch gleich lassen viel mehr zu fordern
WiWi Gast schrieb am 28.08.2021:
Das kann man grundsätzlich so angehen. Vergiss aber nicht: Sowas kann man genau einmal machen. Danach ist der Firma auch klar, dass wenn du mit dem Status Quo wieder nicht zufrieden bist, das Gleiche passiert.
Ich finde es trotzdem legitim, da in den Anfangsjahren häufig eine Diskrepanz zwischen Markt- und internem Wert vorherrscht.
Letzten Endes muss man bei sowas auf sein Gefühl hören. Eine in Aussicht gestellte Abteilungsleiterstelle ist im ersten momentan zwar kein handfestes Angebot. Sollte die Wahrscheinlichkeit aber hinreichend hoch sein und die Stelle wirklich kommen, dann ist sowas mittelfristig ein enormer Akzelerator. Sowohl für das Gehalt als auch den Marktwert generell.
WiWi Gast schrieb am 28.08.2021:
Wow, vielen Dank für die vielen Rückmeldungen, das freut mich und hilft sehr.
Ich hatte heute ein kurzes Gespräch mit unserem CFO, das beschriebene Szenario einer Beförderung ist dabei nochmal deutlich wahrscheinlicher geworden. Ich möchte eine Führungskarriere nicht ausschließen, der Zeitpunkt jetzt wäre natürlich ideal, um diesbezüglich Erfahrungen zu sammeln.
Ich werde Montag meinen Bereichsleiter auf das Angebot ansprechen um meine Gehaltsvorstellungen zu untermauern, ich tendiere mittlerweile dazu (wie vom letzten Gast beschrieben), auf die Beförderung zu "spekulieren" und diese mitzunehmen.
Freue mich nach wie vor auf Kommentare.
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