Guten Abend an alle,

Kurz zu mir um vielleicht besser auf meine Fragestellung eingehen zu können.
Ich bin 32 Jahre alt, habe die allgemeine Hochschulreife und bin Kaufmann für Büromanagement.
Die letzten Jahre war ich im Vertrieb in verschiedenen Branchen unterwegs (Health/Wellness sowie Möbelbranche) und arbeite momentan im Vertriebsinnendienst bei einem Unternehmen für Arbeitssicherheit (Baustellensicherung, Umweltschutz, Datenschutz usw.).
Hier bin ich im Bereich Datenschutz tätig und bin seit letztem Monat auch offiziell ausgebildeter, betrieblicher Datenschutzbeauftragter.

An dem Unternehmen ist bis auf ein paar Ausnahmen (die es wohl in jedem Unternehmen gibt) nichts auszusetzen, allerdings sehe ich hier nicht meine Zukunft.

Aufgrund eines meiner Hobbys habe ich mich die letzten Monate eingehend mit dem Thema AI/KI und dazugehörige Tools beschäftigt und bin dahingehend sehr interessiert und könnte mir gut vorstellen, etwas in dieser Richtung beruflich zu machen.
Da ich nun allerdings auch nicht mehr der allerjüngste bin und ich mich von der Anfangseuphorie nicht blenden lassen möchte bzw. dies realistisch einordnen möchte, hätte ich zu meinem eventuellen Vorhaben ein paar Frage und hoffe, dass ihr mir helfen könnt.

Ich muss im Vorfeld direkt sagen, dass ich zahlentechnisch, auch wenn ich vertrieblich bzw. innervertrieblich viel mit Zahlen in meinem Alltag zu tun habe, hier relativ unbegabt bin.
Logisches Denken ist vorhanden und solang es nicht zu unnötig kompliziert wird (zahlentechnisch) komme ich auch super in meinem Beruf klar und bin auch vorher überall super klar gekommen.
Dennoch war Mathematik zu Schulzeiten immer eine Katastrophe (Abschlusszeugnis jedes Fach 2, bis auf Mathematik 5) und in einem damaligen Praktikum als Kind in einer IT-Firma, die programmiert (ich wollte mal etwas Richtung Informatik machen) musste ich mir schnell eingestehen, dass dies nichts für mich ist.

Da ich wie gesagt programmier-mässig nichts machen möchte/kann, gestaltet sich dies natürlich relativ schwierig in dieser Branche und somit habe ich nach meiner Recherche eigentlich nur zwei Jobbezeichnungen gefunden, die unter diesen Voraussetzungen nicht zwangsläufig wegfallen.
Zum Einen im Bereich „KI-Ethik“ oder „KI-Berater“.
Wobei der Bereich Ethik in diesem Zusammenhang sehr interessant für mich klingt.

Hier wäre meine Frage: wie realistisch wäre es, ohne wirklich belegbare Vorkenntnisse, ohne ein Studium in diesem oder einem ähnlichen Bereich und ohne wirklichen IT-Background, einen Job zu bekommen?
Im Bereich Ethik könnte ich wahrscheinlich noch irgendwie meinen Datenschutz-Background bzw. mein Dasein als betrieblicher Datenschutzbeauftragter einbauen und ebenfalls meine E-Commerce-Erfahrungen allerdings wars das dann auch, was „offizielle“ bzw. belegbare Sachen angeht.
Natürlich gibt es mittlerweile viele Lehrgänge und Workshops die man belegen kann (teilweise auch kostenlos mit Zertifikaten usw), von denen ich natürlich auch alles abgrasen würde, die Frage ist aber natürlich, in wie weit wird sowas anerkannt?
Meine Große Sorge ist, dass sich die ganzen Bachelor/Master-Absolventen, die gerade frisch aus der Uni kommen und diesen doch noch sehr neuen Bildungsgang abgeschlossen haben, den Markt fluten und ich dagegen dann natürlich ziemlich alt aussehe.
Zusätzlich natürlich auch noch allgemein die Leute, die sowieso schon ein Informatik-Studium abgeschlossen haben und dahingehend natürlich auch noch einen gewissen Background haben und sich hier vielleicht umorientieren wollen. Natürlich gilt das irgendwo für jeden Berufszweig, dass besser ausgebildete Menschen immer einen Vorteil haben. Dennoch weiß ich aus Erfahrung, dass es im Vertrieb z.B. auch durchaus möglich ist, sich ohne akademische Titel hochzuarbeiten. Ich selbst war Sales-Manager und Key-Account-Manager obwohl es bei mir „nur“ für das Abitur gereicht hat und beide Stellen in der Vergangenheit nur an Bachelor/Master-Titeln vergeben wurden.
In diesem Bereich kann ich das aber leider nicht beurteilen.
Wie realistisch ist es für mich, hier einen Job zu kriegen bzw. meinen Weg gehen zu können.
Gibt es vielleicht noch weitere Jobs, die in dieser Branche passend wären?

Ich freue mich über jeden Gedanken von euch zu meinem Vorhaben und bedanke mich bereits im Vorfeld vielmals!

Gruß

Nico

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Hi, also je nachdem wo du hinwillst, ist KI Ethik kein Vollzeitjob, sondern eine (kleinere) Fortbildung. Beispiel: Bei uns in der Firma (Industrie) gibt es eine KI-Richtlinie. Die hat der Datenschutzbeauftragte zusammen mit der Rechtsabteilung und der IT erarbeitet. Jetzt wird er eben öfters mal zu dem Thema angefragt, seine bisherige Rolle ist aber die gleiche geblieben. D.h. das gibt es gar nicht als extra Job, sondern es müssen sich eben Leute in verschiedenen Funktionen etwas damit auskennen.

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Würde das sein lassen. Selbst wenn du in der KI-Entwicklung tätig wärst, wäre es schon schwer genug, da absolut überschwemmter Markt bei sehr wenigen Stellen. OpenAI hat nur 300 Mitarbeiter gebraucht um ChatGPT zu entwickeln obwohl das das größte und erfolgreichste Projekt in dieser Richtung ist. Da kannst du dir ungefähr ausmalen wie gering der Personalbedarf wirklich ist.
Aber du willst ja nicht mal entwickeln sondern als Berater tätig sein - diese Idee haben gerade noch viel viel mehr Leute. Da wirst du ähnlich viel Erfolg haben wie ein Crypto-Coach 2018.

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WiWi Gast schrieb am 07.02.2024:

Würde das sein lassen. Selbst wenn du in der KI-Entwicklung tätig wärst, wäre es schon schwer genug, da absolut überschwemmter Markt bei sehr wenigen Stellen. OpenAI hat nur 300 Mitarbeiter gebraucht um ChatGPT zu entwickeln obwohl das das größte und erfolgreichste Projekt in dieser Richtung ist. Da kannst du dir ungefähr ausmalen wie gering der Personalbedarf wirklich ist.
Aber du willst ja nicht mal entwickeln sondern als Berater tätig sein - diese Idee haben gerade noch viel viel mehr Leute. Da wirst du ähnlich viel Erfolg haben wie ein Crypto-Coach 2018.

Sehe ich auch so. Bin selber Mathematiker und der Markt ist sehr überschwemmt, da wirklich jeder der irgendwas mit MINT studiert oder promoviert hat irgendwie Datascience oder AI machen möchte. Entwicklung wird aber in Deutschland kaum gemacht - daher landen diese Leute dann nicht selten als Programmierer, Qualitätssicherer oder Consultant oder oder. Die meisten in dem Bereich sind wohl überqualifiziert. Du kannst natürlich trotzdem versuchen, Fuß zufassen, dich damit beschäftigen etc. Allzu große Nachfrage seitens der Firmen würde ich allerdings nicht erwarten.

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Das interessanteste Projekt in Deutschland, ist für mich was die Schwarz Gruppe gerade in Heilbronn aufzieht. Es wird ein IPAI gebaut und der Projekt-Campus – Bad Friedrichshall. Dafür werden mit der TUM und bald auch ETH Zürich die dazugehörigen Talente hochgezüchtet. Um da mitzuhalten hilft nur ein Studium in der Wirtschaftsinformatik bzw. Informatik.

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