WiWi Gast schrieb am 22.06.2022:
15 Euro für ne Cola... da hätte ich schon einfach keine Lust mehr. aber vielleicht komme ich auch aus zu "einfachen Verhältnissen". Für 15 Euro gehe ich fast schon Essen in manchen Ländern.
Absolut, selbst mit 100 Mio auf dem Konto würde ich mir da einfach verarscht vorkommen...
Ich flieg doch nicht um die halbe Welt um mich dann bei vollem Bewusstsein abzocken zu lassen.
LOL, das hat überhaupt nichts mit abzocken zu tun.
Jede einzelne Cola muss eingeflogen werden, Instandhaltung der Infrastruktur eingepreist werden, Mitarbeiter müssen vor Ort untergebracht und versorgt werden, Energiekosten extrem aufwändig zu bewirtschaften ...usw usw.
Die Marge auf die Cola ist nicht höher, als im Holiday Inn in Frankfurt.
Dachte wir wären in einem Wirtschaftsforum :)
Viele Leute verstehen das einfach nicht. Der Aufwand den man betreiben muss und die Infrastruktur die man unterhalten muss sind teilweise abartig. Wer daran Interesse hat, der bekommt sowas gerne vom Hotelmanagement genau erklärt. Super spannende und kreative Ideen (kann man oft über das Transfer im eigenen Unternehmen anbringen und Mehrwerte generieren). Das alles ist uns vollkommen bewusst und deshalb schätzen wir das auch so sehr, dass wir mal 15€ für ne Cola oder 2500€ pro Nacht bezahlen. Die Marge der Luxushotels liegt so zwischen 12 bis 15 Prozent. Ich hab also überhaupt kein Problem den Unternehmen/Unternehmern für die Risiken die sie tragen und was sie dafür bieten 12/15 Prozent Gewinn zu überweisen. Das bekommt Mercedes für das einfach herstellen eines Massenprodukts auch. Die verlangen für individuelle Produkte (AMG One) mehr als 25 Prozent Gewinn. Steht für mich in keinem Verhältnis.
Mal ein sozialer Faktor (auch wenn das nur ein „Nebenprodukt“ solcher Urlaube ist): Diese Hotels beschäftigen überdurchschnittlich viele Mitarbeiter zu überdurchschnittlichen Gehältern, die Zulieferer und Handwerker verdienen überdurchschnittlich viel, der knowhow Gewinn ist überproportional (bspw. bei Lieferketten, Baugewerbe, Dienstleistungen). Damit schafft man für die Region und die Menschen dort einen überdurchschnittlichen positiven Impact und verbessert die Zukunftsaussichten nachhaltig und wie gesagt das ist nur ein positives Nebenprodukt solcher Urlaube. Man tut gutes für eine nachhaltige Entwicklung und hat richtig Spaß dabei. Gibt schlechtere Arten für die Welt sein Geld auszugeben.
Es ist das gleiche wie bei Luxusklamotten/Uhren. Schaut da mal heute in die Etiketten, fast alles Made in Europe (Frankreich, Italien). Das ist nachhaltig, gut für die Umwelt, gut für unseren Wohlstand etc. Sollen die Leute doch Chanel, Hermes und Co. kaufen, die haben Spaß dran und tun damit mehr für unsere Welt in Bezug auf Umwelt, Nachhaltigkeit, soziale Standards, als die Leute die Apple Watch, Zara, Tommy Hilfiger etc. kaufen.
Ich habe nie verstanden warum das die Gesellschaft in Deutschland das nicht erkennt und denkt das sie mit „sparen“ moralisch etwas besseres tun. Das absolute Gegenteil ist der Fall und das ist unter Ökonomen auch völlig unumstritten.
Und bzgl. des CO2 Footprints: Erst durch den Kauf dieser Produkte und Dienstleistungen verdienen Unternehmen die Margen, damit sie die dekarbonisierung überhaupt erst (re)finanzieren können. Es sind die Kunden die Premium und Luxusprodukte bzw. Dienstleistungen konsumieren, die dafür sorgen das Unternehmen (schneller) transformieren können. Diese Kundengruppe finanziert die grüne Transformation, denn mit Umsatz bei niedrigen Margen gelingt kein Klimaschutz. Das sagt ja nun wirklich jeder CEO oder hört ihr da nicht hin?
antworten