Vorab solltest du dir überlegen, ob deine Kündigung wirklich final ist oder dein Chef dich durch eine Gehaltssteigerung etc. halten können würde. Das musst du vorher fest mit dir selbst vereinbaren und mit einem entsprechenden "Schlachtplan" ins Gespräch gehen. Niemals in so einem wichtigen Gespräch spontan werden. Du musst klar wissen, was du willst.
Zudem solltest du eine kurze Checkliste im Kopf, (besser schriftich) haben mit Punkten, die besprochen werden müssen (Kündigungsfrist, evtl. Aufhebung, Bonuszahlung, endgültiges Austrittsdatum, Resturlaub etc.)
Vorher auch das schriftliche Kündigungsschreiben vorbereiten. Dieses reiche ich immer erst nach dem Gespräch bei HR ein, damit der Vorgesetzte nicht schon vorab informiert wird. Das wirkt finde ich unprofessionell.
Zum eigentlichen Ablauf:
Um einen Termin für ein außerordentliches Mitarbeitergespräch bitten.
Direkt zu Beginn des Gespräches klar und deutlich die Kündigung aussprechen. Verdeutlichen, dass einem der Schritt nicht leicht fällt und dieser seit längeren wohlüberlegt ist.
Alle Punkte besprechen, die für die Kündigung wichtig sind. Entweder Kündigungsschreiben zum Schluss dem Vorgesetzen überreichen oder im Nachgang bei HR abgeben.
Bei Rückwerbeversuchen cool bleiben und klar stellen, dass die Kündigung final ist, ein neuer Vertrag schon geschlossen wurde und man diesen Wechsel definitiv möchte.
Kritik würde ich versuchen, wenn überhaupt sehr diplomatisch zu kommunizieren. Letztlich bringt es dir persönlich eh nichts, Missstände anzusprechen wenn du ohnehin bald gehen wirst. Kommt aber auch auf den Typ des Vorgesetzten an. Würde ich nach Bauchgefühl entscheiden.
Wenn der Vorgesetzte emotional und vorwurfsvoll ("Du hättest ja was sagen können", "Ohne dich müssen die Kollegen mehr leisten" etc.) wird, würde ich Bedauern über die Aufwände, die dein Weggang verursacht, ausdrücken und gleichzeitig betonen, dass du die verbleibende Zeit selbstverständlich mit vollem Einsatz für Übergaben an Kollegen, Einarbeitung eines Neuen etc. nutzen wirst, damit dein Wegfall so gut wie möglich abgefedert wird.
Letztlich aber immer selbstbewusst bleiben und unterstreichen, dass man für seine persönliche Entwicklung diesen Schritt als notwendig und sinnvoll betrachtet und ihn auch konsequent gehen möchte.
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