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Kündigen oder weiter ertragen?

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WiWi Gast

Kündigen oder weiter ertragen?

Hallo zusammen,

aktuell stehe ich von einer schwierigen Situation...
Momentan studiere ich im 5. Semster nebenberuflich und werde im 6. Semster ein Auslandssemster in Spanien machen (Verkürzung um 1 Semester). Vor dem Studium habe ich bereits eine Ausbildung im selben Unternehmen abgeschlossen. Hierfür ist vorgesehen, dass mein jetztiger Arbeitgeber mich für diesen Zeitraum freistellen würde, jedoch mit der Bedingung eine Vertretung für diesen Zeitraum zu haben, die ich einarbeiten sollte. Da ich in einem sehr speziellen Bereich arbeite und mein Arbeitgeber nicht allzu viel Geld dafür bezahlen möchte, ist es schon recht schwer einen Ersatz zu finden. Jedoch ist es auch so, dass mein Chef sich keineswegs darum kümmert, einen Ersatz zu finden und ich meine Möglichkeiten nahezu ausgeschöft habe.

Mir ist klar, dass mein AG mich nicht freistellen muss (und ich glaube darauf zielt er auch ab), falls ich jedoch gehe, muss ich mich für 1 Jahr verpflichten zu bleiben. Da ich aktuell mit der gesamten Situation nicht allzu zufrieden bin und mir auch nicht vorstellen kann, ein weiteres Jahr zu beleiben (Gehalt ist wirklich mau für eine ausglernte Kraft mit 3 Jahren Berufserfahrung), kam mir noch die Überlegeung zum 31.1 zu kündigen und dann ab Mitte Februar in Spanien zu sein. Mitte Mai würde ich zurückkommen und dann nur noch die Bachelorarbeit anstehen.

Gedanklich habe ich mich schon entschlossen zu kündigen, nur hält mich die Ungewissheit nach dem Aufenthalt vor dem entgültigen Schritt ab? Laufende Kosten müssen nach dem Aufenthalt weiter gedeckt werden und unbefristeter Job ist auch eine kleine Sicherheit.

Sollte ich also diese Chance nutzen, um den AG zu verlassen?

Raum Bremen/Hamburg

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SAP Berater

Re: Kündigen oder weiter ertragen?

ich werde nicht speziell auf deine Lage eingehen, sondern generell sprechen:

Wer arbeit hat ist wertvoller, Punkt.

Wenn ein Arbeitgeber die Wahl bei gleicher Qualifikation hat so nimmt er den der gerade in einem Angestelltenverhältnis steht.
Warum? Er geht davon aus das der der noch einen Job hat besser / begehrenswerter ist als der ohne Job. An diesem Punkt gibt es bei aller Liebe nichts zu rütteln.
Idealerweise würde der Kandidat auch noch von der Konkurrenz kommen da man das ganze Wissen mitkauft.

Deshalb, egal wie schlimm eure Lage ist, bewerbt euch aus dem Job heraus. Wenn nötig macht "krank" aber kündigt bloß nicht, zumal ihr dann auch eine 3-monatige Sperrfrist beim Arbeitsamt habt.

Ich wünsche euch allen viel Glück und Erfolg

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WiWi Gast

Re: Kündigen oder weiter ertragen?

Ich habe auch Freunde die nebenher studieren und habe da großen Respekt vor. Wenn der Arbeitgeber so einen Einsatz nicht wertschätz und zudem schlecht bezahlt, bist in einem anderen UN sicher besser aufgehoben. Macht das Auslandssemster in jede Fall.

Vor einer Kündigung würde ich aber erst das Gespräch suchen und die beiden Möglichkeiten aufzeigen (Genehmigung vs. Kündigung), um mal zu verdeutlichen, dass die sich in jedem Fall mit der Nachfolge reinhängen müssen und von beiden Seiten die Option deiner Rückkehr zu besprechen und ggf. die weitere Bezahlung nach dem Studium direkt auszuhandeln, falls das für dich überhaupt in Frage kommt. (Sagen, dass es dir grds. dort bis auf die Bezahlung gut gefällt.)

Das ganze Gespräch würde ich unter dem Oberthema "Übergabe" anmelden und führen, damit das Unternehmen sich auf die Situation einstellen kann.

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WiWi Gast

Re: Kündigen oder weiter ertragen?

Ganz ehrlich geh den letzten Schritt und kündige. Das hast du ja innerlich schon getan.
Ist dein Studium ein Teilzeitstudium? Dann steht dir ALG1 zu.

Wie der obige Poster bereits schrieb. Geh auf deinen aktuellen AG zu und stelle Forderungen. Geht er darauf nicht ein, bist du weg.

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DAX Einkäufer

Re: Kündigen oder weiter ertragen?

"Da ich aktuell mit der gesamten Situation nicht allzu zufrieden bin und mir auch nicht vorstellen kann, ein weiteres Jahr zu beleiben (Gehalt ist wirklich mau für eine ausglernte Kraft mit 3 Jahren Berufserfahrung), kam mir noch die Überlegeung zum 31.1 zu kündigen und dann ab Mitte Februar in Spanien zu sein. Mitte Mai würde ich zurückkommen und dann nur noch die Bachelorarbeit anstehen."

Und wovon lebst Du dann, wenn Du zurück kommst? Du wirst dir von Spanien aus keine adäquate Anstellung suchen können. Eventuell stehen Vorstellungsgespräche an oder Du musst dir eine Wohnung suchen etc.

Niemals kündigen, bevor Du nicht etwas Neues hast. Ich kenne Deine persönliche finanzielle Situation nicht, aber die meisten Menschen sind auf ihre Arbeitsstelle angewiesen, um zu leben. Das wird in Deinem Fall nicht anders sein. Außerdem sagt Dir doch niemand, dass Du mit dem Erhalt des Bachelors eine bessere Anstellung findest. Richtig große Sprünge machst Du erst mit dem Erhalt des Masterabschlusses.

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WiWi Gast

Re: Kündigen oder weiter ertragen?

Welches Unternehmen ist es denn? Ich würde gerne den Job übernehmen .

antworten
WiWi Gast

Re: Kündigen oder weiter ertragen?

"Wenn der Arbeitgeber so einen Einsatz nicht wertschätzt"... Also ehrlich, jeder Arbeitgeber hasst es, wenn ein Mitarbeiter sich nebenberuflich weiterbildet, weil derjenige nach dem Abschluss sowieso abhaut, zudem ist so ein Mitarbeiter nicht da, wenn Überstunden gemacht werden müssen, weil er ja lernen muss. Ich selber schreibe eine Doktorarbeit nebenberuflich und habe mich bereits einige Male vergebens beworben, weil der neue AG nebenberufliches Engeagement nicht mag.

Lounge Gast schrieb:

Ich habe auch Freunde die nebenher studieren und habe da
großen Respekt vor. Wenn der Arbeitgeber so einen Einsatz
nicht wertschätz und zudem schlecht bezahlt, bist in einem
anderen UN sicher besser aufgehoben. Macht das
Auslandssemster in jede Fall.

antworten
WiWi Gast

Re: Kündigen oder weiter ertragen?

Unsinn. Die Berufserfahrung die er sogar neben dem Studium gesammelt hat, ist 1000x mehr wert als jeder Abschluss. Studium + gleichzeitig berufstätig, mehr geht nicht.

Zu deiner Situation kann man glaube ich keinen richtigen Tipp geben. Klar ist kündigen immer ein Risiko. Aber manchmal muss man einfach Risiken eingehen, um wirklich glücklich zu werden.

DAX Einkäufer schrieb:

Außerdem
sagt Dir doch niemand, dass Du mit dem Erhalt des Bachelors
eine bessere Anstellung findest. Richtig große Sprünge machst
Du erst mit dem Erhalt des Masterabschlusses.

antworten
DAX Einkäufer

Re: Kündigen oder weiter ertragen?

"Unsinn. Die Berufserfahrung die er sogar neben dem Studium gesammelt hat, ist 1000x mehr wert als jeder Abschluss. Studium + gleichzeitig berufstätig, mehr geht nicht."

Und was hat das mit der Frage zu tun, ob er seine derzeitige Stelle kündigen soll? Natürlich hat die Berufserfahrung einen Wert - wie bei jedem anderen Arbeitnehmer auch. Diesen Wert in nackten Zahlen zu realisieren (=neuer Job, Gehaltserhöhung...) gelingt trotzdem nicht jedem Arbeitnehmer. Es gibt da einen Bruch im Markt. In der vom Threadersteller genannten Region erst recht.

"Zu deiner Situation kann man glaube ich keinen richtigen Tipp geben. Klar ist kündigen immer ein Risiko. Aber manchmal muss man einfach Risiken eingehen, um wirklich glücklich zu werden."

Das sagt sich leicht, wenn es ein anderer ist, der das Risiko eingehen soll. Die Suche nach dem "Glücklichwerden" (ich kann's bald nicht mehr hören, echt) sollte nicht daraus bestehen, von Job zu Job zu hoppen und sich jeweils darüber zu ärgern, dass der Arbeitgeber das nebenberufliche Engagement nicht wertschätzt. Das Glück im Berufsleben ist eine sehr komplizierte Pyramide. Arbeitslose sind nicht glücklich, auch wenn sie gerade eine Position mit unschönen Nebenwirkungen gekündigt haben. Das Gras ist auf der anderen Seite des Zauns immer grüner. Hinter dem Zaun der Arbeitslosigkeit wächst allerdings gar kein Gras, das kannst Du mir glauben.

antworten
WiWi Gast

Re: Kündigen oder weiter ertragen?

"Und was hat das mit der Frage zu tun, ob er seine derzeitige Stelle kündigen soll?"

Nichts. Genauso wenig wie deine völlig falsche Aussage, dass man nur mit dem Masterabschluss "große Sprünge" macht.

"Das sagt sich leicht, wenn es ein anderer ist, der das Risiko eingehen soll."

Ich selbst bin das Risiko bereits zweimal eingegangen. Einmal ging es schief, aber auch in dieser Zeit "wuchs das Gras". Ein Mensch kann sich nämlich auch über etwas anderes als nur den Job definieren. Arbeitslos zu sein, ist nicht schön und dennoch hat mich die Zeit einiges gelehrt und ich wäre heute nicht da, wo ich jetzt bin, hätte es die Zeit nicht gegeben. Insofern bleibe ich dabei: Es muss jeder selbst entscheiden, ob er das Risiko eingehen möchte. Hauptsache man macht aus jeder Situation für sich persönlich das Beste.

antworten
WiWi Gast

Re: Kündigen oder weiter ertragen?

"Mir ist klar, dass mein AG mich nicht freistellen muss (und ich glaube darauf zielt er auch ab), falls ich jedoch gehe, muss ich mich für 1 Jahr verpflichten zu bleiben."

Wie soll diese "Verpflichtung" aussehen? Wie groß ist dein derzeitger Arbeitgeber?

"Ein Mensch kann sich nämlich auch über etwas anderes als nur den Job definieren."

Tut gar nichts zur Sache. Dem TE geht es nicht darum über was man sich definiert, sondern wie er die Situation am besten löst.

"Hinter dem Zaun der Arbeitslosigkeit wächst allerdings gar kein Gras, das kannst Du mir glauben."

Sehe ich nur bedingt so. Arbeitslosigkeit ist nicht angenehm, aber selbst die offiziell 1 Million Langzeitsarbeitslose sind noch am Leben. Wer übertriebene Angst vor Arbeitslosigkeit hat, macht sich von einem Arbeitgeber abhängig. Wer sich seines Wertes aber bewusst und dazu noch flexibel ist, wird auch in Zukunft Arbeit finden. Ob adäquat bezahlt und mit "grünem Gras" sei dahingstellt.

"...kam mir noch die Überlegeung zum 31.1 zu kündigen und dann ab Mitte Februar in Spanien zu sein. Mitte Mai würde ich zurückkommen und dann nur noch die Bachelorarbeit anstehen.
...
Gedanklich habe ich mich schon entschlossen zu kündigen, nur hält mich die Ungewissheit nach dem Aufenthalt vor dem entgültigen Schritt ab?"

Sorry für die harten Worte, aber eine Kündigung wegen eines Auslandssemesters für einen Bachelor ist nicht sehr clever.
1.) Hebst du dich selbst mit einem nebenberuflichen Bachelor nicht von der Masse ab, du wirst danach nicht problemlos aus dem Nichts einen Job finden.
2.) Ist es mental auch nicht so einfach, ein Auslandssemester zu machen, danach in die Arbeitslosigkeit zurückzukehren und deine Abschlussarbeit zu schreiben. Aus eigener Erfahrung (ich hab nach einer Probezeitkündigung einen 2monatigen Kurs im Ausland gemacht) kann ich sagen, dass man die Zeit dort dann nicht so intensiv genießen kann.
3.) Du findest dein Gehalt mau und arbeitest in einem sehr speziellen Bereich, für den man niemand findet. Findest du denn problemlos in dem speziellen Bereich einen neuen Job im Umkreis? Falls nein, ist deine Berufserfahrung nämlich weitaus weniger Wert, da nicht sonderlich relevant.

Fazit: Wenn du nach der Rückkehr sehr flexibel bist was den Arbeitsort angeht, dein spezieller Bereich gefragt ist und du finanzielle Ressourcen hast, kannst du dir die Kündigung Mitte Januar vll. überlegen.

Ansonsten zählt wie oben schon mehrere geschrieben haben: Man kündigt niemals ohne einen neuen Job zu haben. In der Arbeitslosigkeit musst du auch einen halbwegs gut klingenden Job annehmen, aus einem Job heraus kannst du dir was wirklich Ansprechendes und Gutes suchen und notfalls Angebote ausschlagen.

antworten
WiWi Gast

Re: Kündigen oder weiter ertragen?

DAX Einkäufer schrieb:

"Unsinn. Die Berufserfahrung die er sogar neben dem
Studium gesammelt hat, ist 1000x mehr wert als jeder
Abschluss. Studium + gleichzeitig berufstätig, mehr geht
nicht."

Und was hat das mit der Frage zu tun, ob er seine derzeitige
Stelle kündigen soll? Natürlich hat die Berufserfahrung einen
Wert - wie bei jedem anderen Arbeitnehmer auch. Diesen Wert
in nackten Zahlen zu realisieren (=neuer Job,
Gehaltserhöhung...) gelingt trotzdem nicht jedem
Arbeitnehmer. Es gibt da einen Bruch im Markt. In der vom
Threadersteller genannten Region erst recht.

Was meinst du mit "Es gibt da einen Bruch im Markt"?

antworten
WiWi Gast

Re: Kündigen oder weiter ertragen?

Kündige!
Die restliche Zeit nach Spanien wirst du locker noch durchziehen können.
Es gibt immer Wege der Finanzierung, besonders für einen minimalen Zeitraum der Bachelor Arbeit.

Zieh das Auslandssemester durch und mach die Erfahrung. Oder werfe dir in Jahren vor, Jahre deines Lebens in einem Unternehmen verbracht zu haben, in dem augenscheinlich solche Möglichkeiten geboten, aber dennoch nicht gefördert wurden.

Grüße von einem Berufskündiger und nun glücklichem Student

antworten
WiWi Gast

Re: Kündigen oder weiter ertragen?

Ich finde es erschreckend, wie hier einige am Job hängen. Kein Wunder dass die AG immer miesere Bedingungen durchsetzen können.

Was ist denn das Worst Case Szenario? Der TE kommt Mitte Mai wieder und hat genau seine Sperrfrist in Spanien abgesessen. Dann hat er noch 8 Monate 70% seines Gehaltes um sein Leben zu finanzieren. Wie gesagt nur unter der Voraussetzung, dass er ein Teilzeitstudium hat. Aber davon gehe ich mal schwer aus.

Irgendwann hat es bei mir "Klick" gemacht und ich war jederzeit bereit die Kündigung auf den Tisch zu legen. Komischerweise kam es nie dazu, weil ich alles durchgesetzt habe, was mir wichtig war.

antworten
WiWi Gast

Re: Kündigen oder weiter ertragen?

Ich finde es erschreckend, wie hier einige am Job hängen.
Kein Wunder dass die AG immer miesere Bedingungen durchsetzen
können.

Was ist denn das Worst Case Szenario? Der TE kommt Mitte Mai
wieder und hat genau seine Sperrfrist in Spanien abgesessen.
Dann hat er noch 8 Monate 70% seines Gehaltes um sein Leben
zu finanzieren. Wie gesagt nur unter der Voraussetzung, dass
er ein Teilzeitstudium hat. Aber davon gehe ich mal schwer aus.

Irgendwann hat es bei mir "Klick" gemacht und ich
war jederzeit bereit die Kündigung auf den Tisch zu legen.
Komischerweise kam es nie dazu, weil ich alles durchgesetzt
habe, was mir wichtig war.

Das ist schön. Dann bist Du höchstwahrscheinlich Single und hast kaum finanzielle Verpflichtungen.

Ich hänge sehr an meinem Job. Warum? Weil er mich ernährt. Weil er meine Frau und Tochter ernährt. Weil er meine Rechnungen, Versicherungen, Auto etc bezahlt. Und weil er mir Sicherheit gibt.

Diese leicht rebellische Einstellung mag für Dich passend sein. Du kannst Dich aber doch nicht ernsthaft wundern, dass sehr vielen ihr Job wichtig ist und sie in gewisser Weise davon abhängig sind.

Mit 70% des letzten Gehalts kann man sicher einen kurzen Zeitraum überbrücken. Dann muss bei den Bewerbungen aber auch alles gut laufen. Bei den teilweise sehr langwierigen Prozessen nimmt der finanzielle Druck aber stetig zu.

antworten
DAX Einkäufer

Re: Kündigen oder weiter ertragen?

"Kündige! Die restliche Zeit nach Spanien wirst du locker noch durchziehen können. Es gibt immer Wege der Finanzierung, besonders für einen minimalen Zeitraum der Bachelor Arbeit."

Ja, klar. Eltern, Freundin, Großeltern... Die zahlen Dein Leben natürlich gerne. Vor allem, wenn Du ohne große Notwendigkeit Deine Anstellung gekündigt hast.

"Grüße von einem Berufskündiger und nun glücklichem Student"

Bitte gib uns ein Update, sobald Du einen Job gefunden hast.

"Ich finde es erschreckend, wie hier einige am Job hängen."

Stimmt, ist wirklich schrecklich. Auch das Forum "Bewerbung" mit Tausenden von Beiträgen, in denen Studenten einen Job suchen, ist eine ganz schreckliche Entwicklung. Die könnten doch alle von ihren Ersparnissen leben, weshalb wollen die unbedingt arbeiten!? Man hat doch Kapitalerträge, Renten, Zuwendungen, Mieteinnahmen etc. Dieses ganze Gejammere von wegen "ich brauche einen Job, um Geld zu verdienen" -> alles Luxusprobleme.

"Was ist denn das Worst Case Szenario? Der TE kommt Mitte Mai wieder und hat genau seine Sperrfrist in Spanien abgesessen. Dann hat er noch 8 Monate 70% seines Gehaltes um sein Leben zu finanzieren."

Genau, was sind schon 30% Verlust. Dann trinkt man halt 2-3 Flaschen Champagner weniger pro Woche und schon stimmt die Rechnung wieder.

"Irgendwann hat es bei mir "Klick" gemacht und ich war jederzeit bereit die Kündigung auf den Tisch zu legen. Komischerweise kam es nie dazu, weil ich alles durchgesetzt habe, was mir wichtig war."

Also hast Du das gar nicht durchgezogen. Vielleicht waren Deine Forderungen nicht hoch genug?

Sorry, aber da kann ich nur zynisch reagieren. Ich stimmt dem Kommentar von oben zu, dass der Threadersteller es am Ende natürlich selbst wissen muss, welcher Weg für ihn am besten ist. Das steht auch völlig außer Frage. Er fragt aber nicht ohne Grund hier im Forum nach der Meinung von erfahreneren Mitmenschen. Und mein Rat aus der Erfahrung vieler Freunde etc. ist: Nicht kündigen, bevor Du nicht etwas Neues hast. Natürlich kannst Du mit einer Kündigung drohen und damit die Ernsthaftigkeit Deines Anliegens unterstreichen, das musst Du dann aber auch durchziehen.

antworten
WiWi Gast

Re: Kündigen oder weiter ertragen?

@ DAX Einkäufer und Lounge Gast weiter oben:

Soweit ich verstanden habe, ist die Sicherheit und Abhängigkeit von Job für den TE ein "Luxusproblem", da er nirgends erwähnt hat, eine Immo, Karre, Alimente und Unterhalt abzahlen zu müssen. Für mich hört er sich nach einem Single ohne Verpflichtungen an.

Auch er wird irgendwann in die Mühle kommen, permanente Forderungen bedienen zu müssen, von denen möglicherweise Existenzen abhängen.

Bis es aber soweit ist, sollte er sich die Freiheit nehmen, das zu tun, worauf er gerade Lust hat.
Und die Chance, mehrere Monate unbeschwert im Ausland verbringen zu können, gehört dazu.

antworten
WiWi Gast

Re: Kündigen oder weiter ertragen?

Zitat aus dem Eröffnungspost:

"Gedanklich habe ich mich schon entschlossen zu kündigen, nur hält mich die Ungewissheit nach dem Aufenthalt vor dem entgültigen Schritt ab? Laufende Kosten müssen nach dem Aufenthalt weiter gedeckt werden und unbefristeter Job ist auch eine kleine Sicherheit."

Ganz frei von Verpflichtungen ist der TE wohl nicht.

Du aber trotzdem Recht: je ungebundener man ist, desto eher kann man so ein Abenteuer wagen. Mein kritischer Post weiter oben war auch mehr ein warnender Zeigefinger in Richtung der völlig unbeschwerten Aussteiger, die die Abhängigkeit von Jobs nicht einsehen wollen.

Lounge Gast schrieb:

@ DAX Einkäufer und Lounge Gast weiter oben:

Soweit ich verstanden habe, ist die Sicherheit und
Abhängigkeit von Job für den TE ein "Luxusproblem",
da er nirgends erwähnt hat, eine Immo, Karre, Alimente und
Unterhalt abzahlen zu müssen. Für mich hört er sich nach
einem Single ohne Verpflichtungen an.

Auch er wird irgendwann in die Mühle kommen, permanente
Forderungen bedienen zu müssen, von denen möglicherweise
Existenzen abhängen.

Bis es aber soweit ist, sollte er sich die Freiheit nehmen,
das zu tun, worauf er gerade Lust hat.
Und die Chance, mehrere Monate unbeschwert im Ausland
verbringen zu können, gehört dazu.

antworten
WiWi Gast

Re: Kündigen oder weiter ertragen?

DAX Einkäufer schreibt ja sonst ganz gute Beiträge, aber hier schiesst er etwas über das Ziel hinaus.

Das es sich bei jemanden im 5. Semester der ein halbes Jahr ins Ausland will um niemanden mit Familie handelt - zumal es nicht erwähnt wird - davon kann man wohl ausgehen. Auch sonst klingt es nicht so, als wenn der Threadersteller Verpflichtungen hätte. Es klingt eher so, als wenn er sich das Auslandssemester in Spanien von seinem Ersparrten finanzieren könnte und damit keine Probleme hat.

Und ja. Es ist schrecklich, dass soviele Leute so stark an ihrem Job hängen. Vor allem solange man Jung ist, sollte man dies nicht tun. Ich war auch 1 1/2 Jahre bei einem Arbeitgeber, bei dem ich nicht "glücklich" war. Cholerischer Chef, schlechte Arbeitsbedingungen, schlechtes Klima. Sowas macht ein kaputt.

Ich habe auch gekündigt, ohne etwas neues zu haben. Ich hatte Glück und habe etwas neues gefunden. Hätte ich nichts gefunden, hätte ich Weiterbildungen gemacht. Der Threadersteller hat es doch relativ bequem. Wenn sein Studium um ist, kriegt er noch Arbeitslosengeld. Das sollte zum Leben locker reichen. Und falls er nichts findet, setzt er halt noch einen Master oben drauf. Sieht auch nicht doof im Lebenslauf aus.

antworten
DAX Einkäufer

Re: Kündigen oder weiter ertragen?

Viele gute Beiträge. Unterm Strich finde ich es gut, dass es zu meiner recht risikoaversen Sicht auch optimistischere Gegenmeinungen gibt, so dass sich kein eindeutiges Bild durchsetzt. Das gibt die Realität eigentlich am besten wieder: Kann klappen, kann scheitern. Glück braucht man sowieso im Leben und natürlich ist eine rein risikoaverse Sicht nicht die einzig "richtige".

antworten
WiWi Gast

Re: Kündigen oder weiter ertragen?

Hier nochmal der TE,

vielen Dank für eure Beiträge. habe nun bereits zum 5.12 gekündigt und aktuell habe ich sogar einen Job festzugesagt bekommen bei einem Start-Up (doppeltes Gehalt) und ein zweites Gespräch mit einem Logistikkonzern steht am 9.1 an welches auch bislang sehr positiv verlaufen ist. Beide Jobs liegen sind sehr interessant und könnten sogar kombiniert werden wenn ich das denn möchte.Die Angebote sind auch erst eingetroffen nachdem ich gekündigt hatte und nicht vorher.

Aktuell bereue ich diese Entscheidung nicht sondern hat mich sehr voran gebracht sogar!

antworten
WiWi Gast

Re: Kündigen oder weiter ertragen?

Danke für die Rückmeldung. Prima, dass sich bei manchen Beiträgen der Ersteller nochmal mit der Fortsetzung der Story meldet! Glückwunsch zu deiner guten Entscheidung, es scheint, du hast alles richtig gemacht!

"Die Angebote sind auch erst eingetroffen nachdem ich gekündigt hatte und nicht vorher."

Du hast ja in die Bewerbung nicht reingeschrieben, dass du bereits gekündigt hast :)

antworten
WiWi Gast

Re: Kündigen oder weiter ertragen?

Nochmals der TE :)

ich hatte vergessen zu erwähnen, dass ich gar keine Bewerbung geschrieben hatte ;)
Die würden erst nach Spanien anstehen

antworten
WiWi Gast

Re: Kündigen oder weiter ertragen?

Sehr cool :) ... das zeigt wieder einmal, dass wir einfach nur eine definitive Entscheidung brauchen und dann ebnet sich uns der Weg.
Habe diese Erfahrung schon mehrere Male in meinem Leben machen dürfen und es hat mir gezeigt, dass das was wir als "Sicherheit" betrachten, uns oftmals nur von unserer Entwicklung abhält.

Jeder der unzufrieden ist mit seiner beruflichen Situation, sollte daher selbst die Verantwortung dafür übernehmen und sich bewusst werden, dass er selbst die Entscheidung hierfür trifft.

Vielen Dank für diese Erfolgsgeschichte :)

antworten

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