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Lebenslauf (CV)High Potentials

Ab "wann" high potential?

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WiWi Gast

Ab "wann" high potential?

Hallo, ist es so, dass high potentials in Unternehmen die besten Karriereaussichten haben? Ab wann gehört man dazu?

Ich selber habe Abitur, Banklehre, BWL-Studium an der FH, 1 Semester Ausland (Österreich), 3 Praktika, Alter: 28.

Kann man noch im Laufe der Karriere (z.B. durch ein MBA) zum High Potential werden? Wer stellt das fest, ob man schon dazu gehört oder nicht, wird das irgendwo in der Personalakte eingetragen?

Viel Dank!

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WiWi Gast

Re: Ab "wann" high potential?

Der Begriff "High Potential" ist gesetzlich nicht geschützt oder sonst irgendwie EINDEUTIG definiert.

Jeder (Personaler) versteht etwas anderes unter diesem Begriff. Entsprechend vielfältig und ungenau oder gar unpassend ist der Gebrauch dieses Begriffes.

Machmal werden ganz normale Stellen oder Einstiegsprogramm als "Top Karrierechance für High Potentials" ausgeschrieben, mit dem Ziel der zusätzlichen Motivation für die erfolgreichen Bewerber die sich dann als zur "Elite" zugehörig fühlen können blos weil sie es geschafft haben an einem 0815-Traineeprogramm mit mittelmäßiger Bezahlung teilzunehmen.

Wenn man eine sehr strenge Definition des Begriffes "High Potential" zu Grunde legt, dann müssen ALLE der folgenden Kriterien erfüllt sein:
1.) sehr gute Abinote
2.) sehr gute Noten im Studium
3.) zügig absolviertes Studium
4.) Sehr gute Fremdsprachen-Kenntnisse: auf jeden Fall Englisch fließend und eine weitere Fremdsprache
5.) erste Praxiserfahrung in international bekannten Unternehmen
6.) außeruniversitäres Engagement (Partei, UICEF, Greenpeace ...)
7.) Preise und Stipendien
8.) Kommunikationsfähigkeit sowie teamfaähige und selbstreflektierte Persönlichkeit

Man kann davon ausgehen das gerade einmal 1% aller Studierenden in Deutschland nach diesem sehr strengen Kriterienkatalog als High Potential gelten.

Eintrag in der Personalakte? Ich glaube, daß wäre selbst den meisten Personalern sogar zu kindisch. Das wird üblicherweise durch die Teilnahme an bestimmten Führungsseminaren oder der Zugehörigkeit zu bestimmten Förderkreisen "kodiert".

Mach Dir mal kein Kopf über das ganze High Potential Gelaber. Für 99 % der Jobs in der Wirtschaft reicht in IQ von 95 völlig aus. Da muss man nicht hochbegabt sein. Fleiß, hart im nehmen sein, die Klappe halten könne, machen was einem gesagt wird und trotz alledem freundlich bleiben - das sind die Qualitäten die man im Alltag von Dir abverlangt. Alles andere stammt aus den Hochglanz-Selbstdarstellungsbroschüren der Arbeigeber.

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WiWi Gast

Re: Ab "wann" high potential?

Zu spät. High Potential kristallisieren sich spätestens nach dem Abi heraus und setzen sich dann bereits durch herausragende Leistungen im Studium und auch durch ausseruniversitäres Engagement von der Masse ab.

Allerdings is high potential ein Buzz-word und die meisten Stellen werden doch mit ganz "normalen" Leuten besetzt, welche ja auch nicht schlecht sind. Schau mal in den Big4 etc., das sind alles keine High Potentials (sonst wären sie ja nicht dort).

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WiWi Gast

Re: Ab "wann" high potential?

Man ist mit Sicherheit keiner, wenn man in irgendwelchen Internetforen fragen muss ob man einer ist, sorry.

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WiWi Gast

Re: Ab "wann" high potential?

Willst Du dich wirklich mit dieser abgedroschenen Phrase identifizieren?
Ob Du Potenzial hast, hängt ganz stark von Deiner Persönlichkeit ab und erst sekundär von Studium/Noten, etc.

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WiWi Gast

Re: Ab "wann" high potential?

Auslandsemester in Österreich LOL. Da fielen mir jetzt als Personaler einige dumme Fragen ein.

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DAX Einkäufer

Re: Ab "wann" high potential?

Ich finde die erste Antwort bereits sehr treffend.

Folgendes fällt mir zu dem Begriff ein:

Die meisten Unternehmen suchen "durchschnittliche" Leute, weil sie auch nur durchschnittliche Arbeit zu vergeben haben. Nun dürfen sie das aber niemals öffentlich zugeben, denn selbst durchschnittliche Leute bewerben sich lieber dort, wo "gute" Leute gesucht werden. Wenn ein Unternehmen öffentlich kundtut, dass es nur durchschnittliche Leute sucht, dann bewerben sich am Ende nur echte Deppen dort. Daher gibt es leider eine gewisse Inflation der Jobbeschreibungen. Fast überall werden ausschliesslich "die besten" Leute gesucht. Wenn man bei so einem Unternehmen dann mal nachfragt, ob "die besten Leute" denn auch "die beste Arbeitsumgebung", "die beste Bezahlung" (also > McK und BCG!), "die besten Konditionen" und "die beste Arbeit" bekommen, sieht die Antwort plötzlich mau aus. Die Unternehmen behaupten, "die besten Leute" zu suchen, vergeben aber am Ende nur durchschnittliche Arbeit zu einer durchschnittlichen Bezahlung.

Das ganze kann man auch auf den Begriff "High Potential" anwenden. Gemeint sind damit offensichtlich Menschen, bei denen aufgrund ihres bisherigen Lebensweges ein hohes Aufstiegspotenzial vermutet wird. Das ganze sollte man aber sehr spezifisch auf das einstellende Unternehmen beziehen. In einem Medienunternehmen haben High Potentials sicherlich reichlich Medienerfahrung. In einer Beratung sind es vielleicht junge, smarte Leute. In einem Autohaus mögen es Top-Verkaufsleute sein. Also den Begriff bitte nich so eng sehen und branchenübergreifend mit Kriterien belegen, das funktioniert nicht.

Am Ende ist es doch folgendermaßen: Ein gewisses Potenzial hat jeder Einsteiger, sonst würde man ihn nicht einstellen. Nennt man eine ausgewählte Gruppe nun "High Potentials", so fragt sich der Rest zurecht, ob er eigentlich als zweitklassig gesehen wird und sich vielleicht besser woanders umsieht.

Und außerdem: Den Begriff "High Potential Einstiegsprogramm" vergibt die Personalabteilung! Damit ist nicht garantiert, dass der Rest der Firma das auch so sieht! Es kann gut sein, dass man ein solches Programm absolviert und erst hinterher in der beruflichen Praxis feststellt, dass der ganze Laden darüber leider nur schmunzelt.

Ich finde es außerdem völlig in Ordnung, wenn Menschen von sich selbst als High Potentials sprechen. Was spricht gegen ein gesundes Selbstvertrauen? Ist doch prima, wenn jemand an sich glaubt, warum sollte man ihm das übel nehmen? Das Potenzial alleine ist ja keine Garantie für Erfolg. Man muss es auch nutzen. Schafft auch nicht jeder.

DAX Einkäufer

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WiWi Gast

Re: Ab "wann" high potential?

Hey, Du bist Einkäufer? Cool, ich hab gehört der Job soll wirklich gut sein. Dauernd kommen irgendwelche Vertriebsfuzzies an die einem die Schutze putzen. Ist das eigentlich schwer, in den Einkauf zu kommen?
Frage ist ernst gemeint.

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DAX Einkäufer

Re: Ab "wann" high potential?

Ernste Frage, ernste Antwort:

Ja, der Job ist recht spannend und bereitet insgesamt Freude. Der Begriff "Einkäufer" ist allerdings sehr breit gefächert. Es gibt Einkäufer, die in irgend einer kleinen Klitsche das Büromaterial "beschaffen". Und es gibt Einkäufer, die in einem dynamischen und internationalen Umfeld anhand einer weltweiten Beschaffungsstrategie Verträge mit interessanten Lieferanten schliessen dürfen.

Dass einem der Vertrieb "die Schuhe putzt", ist auch nur auf den ersten Blick angenehm. Am Ende musst Du genauso wie der Vertriebler Deine Ziele erreichen, und das wird nicht unbedingt dadurch einfacher, dass Du gut behandelt wirst.

Wie man Einkäufer wird: Wie bei jedem anderen Job auch, bewerben und genommen werden. ;-) Kommunikativ sein, in einer Zahlenwelt klarkommen, Verständnis für das Produkt haben, Verhandlungsfähig sein. Das Übliche halt.

Ich habe in zwei weiteren Threads im Bereich "Berufseinstieg" dazu etwas geschrieben (in den Threads "Gute Stelle" und "Einkauf").

DAX Einkäufer

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WiWi Gast

Re: Ab "wann" high potential?

Danke! Werd mich mal um ein Praktikum in dem Bereich bemühen. Klingt sehr interessant.

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