Immer geringere Motivation durch zu hohe zukünftige Steuern
Hallo,
aktuell bin ich irgendwie sehr demotiviert. Ich habe immer mehr das Gefühl, dass sich Fleiß und Leistung gar nicht mehr auszahlen bzw. lohnen. Also ich interessiere mich für Medizin (sehr viele Naturwissenschaften, Sicherheit und dazu hilft man Menschen und gerade im Lockdown fällt mir eigentlich auf, dass ich irgendwie einen Sinn brauche um irgendwie weiterzumachen: Menschen zu helfen und zu forschen wäre sehr sinnerfüllend) und Informatik (da ich Mathe liebe und auch analytisch und logisch denken kann) und bin daher mal bei beidem durchgegangen, was man so ungefähr verdienen könnte. Da ich aus eher ärmeren Verhältnissen komme, weiß ich nicht viel über die Privatwirtschaft und die Möglichkeiten in einem Konzern.
Ich würde mich als ehrgeizig bezeichnen und wäre auch bereit sehr viel für eines der beiden Bereiche zu machen. Jedoch nimmt diese Bereitschaft leider immer mehr ab, da ich denke, dass sich mein Einsatz finanziell gar nicht mehr auszahlen wird. Zumindest auf die Informatik bezogen, nimmt da meine Bereitschaft ab. Egal wie viel ich an Leistung reininvestieren werde, gibt es zwei Probleme. 1.) Unternehmen bezahlen m.E. immer weniger für Fachkräfte. Wenn man nicht gerade für ein Dax 30 Unternehmen arbeitet, wird es als Informatiker (IT-Sec. Experte, Softwareentwickler etc.) verdammt schwer irgendwannmal über 80k+ zu verdienen (nach einigen Berufsjahren). Wenn man mittelständige Unternehmen wie Adesso heranzieht, fällt auf, dass wenn man sehr viel Glück hat an die 70k rankommt. Da lohnt sich das Beamtentum im höheren Dienst inzwischen mehr und das sagt schon alles aus, wenn die Privatwirtschaft so unattraktiv wird. Aber das ist m.E. nicht einmal das große Problem, so ist es halt als Arbeitmehmer.
Das größere Problem finde ich ist die heutige Politik. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Rot-Rot-Grün zustande kommen wird und schon vorher hat man sich immer mehr dem Sozialismus genähert. Wenn Rot-Rot-Grün an die Macht kommt, dann werden die Nettogehälter noch einmal sehr stark runtergedrückt. Viele Abgeordnete aus der Partei Die Linke fordern ernsthaft einen Steuersatz von 50% ab 80k Gehalt. Die Grüne fordet eine CO2- Steuer und gefühlt wird es mir wirtschaftspolitisch zu links. Ich finde die FDP fördert eine Leistungsgesellschaft viel stärker, von mir aus soll es die CDU im Notfall wieder machen, damit man nicht unglaublich viele Steuern abdrücken muss.
Ich denke, dass sich das jedoch verschlimmern wird. Die Grünen und Linken kommen verdammt gut an bei meinen Gleichaltrigen (U18) und nach 10-20 Jahren erkennt man klar, dass viele Wähler der CDU und der FDP (also mittige Parteien) sterben werden und daher bin ich echt besorgt, dass sich in Zukunft meine Leistung immer weniger auszahlen wird.
Ich finde es schrecklich, dass man die jüngere Generation echt mit inhaltslosen Phrasen wie "die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer" beeindrucken kann. Linke Politik führt einfach nur dazu, dass Arbeitnehmer weniger bereit sind extreme Leistung zu vollziehen und ehrlicherweise gesagt glaube ich auch, dass linke Politik die Menschen generell ärmer macht, denn auch die Mittelschicht wird mehr Steuern zahlen müssen und dazu wollen sie verdammt viel verstaatlichen, was den Staat m.E. zu mächtig macht und wirtschaftlich können wir dann auch sehr wahrscheinlich international gesehen immer mehr einpacken gehen.
Vielleicht übertreibe ich auch und denke zu negativ. Wie ist es denn eigentlich mit euch? Macht ihr euch denn nicht Sorgen, dass sich Leistung vielleicht immer weniger auszahlen wird? Wenn man jetzt schon bedenkt, dass man in Dax30- Konzernen so viel verdient wie ein verbeamteter Lehrer, der so 5 Stunden weniger arbeitet, wie wird das dann in Zukunft mit dem Netto-Gehalt aussehen. Leider muss ich wohl die Realität akzeptieren, dass ich trotz eines guten Abi Schnitts, Ehrgeiz (60h+/Woche zu arbeiten) und auch trotz meines logischen Denkens nicht mein Ziel (finanzielle Freiheit) erreichen werde.
Danke, wer sich den langen Beitrag durchgelesen hat.
antworten