Jura und bessere Jobchancen? Soll das ein Witz sein?? Schau dich mal bei den Juristen um: schließen ihr Studium in 10 Jahren ab, wenn sie nicht zu den 50% gehören die durchs examen fallen.
Ich überlege mir aber auch oft ob ich was anderes hätte studieren sollen? Zum Beispiel Lehramt, Medizin oder vlt sogar Ingeniurwesen.
Der Grund ist weil ich mich oft fürchte keinen angemessenen Job zu finden. Aber dann vergleiche ich es oft mit den genannten Berufen und merke, dass ich mit Wirtschaft immer noch am flexibelsten bin und überall, in jeder region oder branche unterkommen kann(Voraussetzungen dafür sind natürlich gute Noten, richtiger Schwerpunkt, Ausland, Praktika, soz. Engagement)
Wenn ichs mit dem Lehr-Beruf vergleiche:
Hier gibts auch keine Job-Garantie. Das studieren mittlerweile viel zu viele und der Staat stellt auch nicht mehr ein, da er sparen muss. Bist du aber erstmal ein Lehramt-Absolvent und findest kein Job, hast du die Arschkarte, weil du nur für die Institution "Schule" ausgebildet wurdest.
Mit Wirtschaft ist das anders. Wenn du deine Fächer geschickt wählst, kannst du im Finanzen, Controlling oder Rechnungswesen Bereich arbeiten und dich durch geschickte Fächerwahl für Industrie, Wirtschaftsprüfungen und Banken attraktiv machen.
In Baden-Wüttenberg protestieren Absolventen sogar, weil sie der Propaganda des Lehrermangels geglaubt haben und trotz Einser-Abschluss kein Job finden.
Zu Medizin:
Du studierst 6 Jahre ein hammerhartes-Studium. Dann machst du 5 Jahre deine Facharztausbildung. Und die ist hart: Nachtschichten en Masse, ständige Übermüdungen, 48 Std-am-Stück-Schichten der Regelfall und die Krönüng ist, man kriegt dafür kaum nicht besonders viel Geld (ca. 1700 Netto- 2000 Netto, in manchen Regionen sogar 1200 Netto. Kein Scherz!) Du hast quasi 11 Jahre lang geackert und geackert, hast kaum Geld verdient und dein Arbeitsaufwand ist unglaublich hoch. Aber damit, war es ja nicht. Du musst ja noch eine Praxis-Gründen oder abkaufen. Da sind dann locker 80.000 bis 110.000 Euro weg und die meisten Arzt-Praxen von "jungen" Ärzten können sic kaum über Wasser halten, weil die ältere Generation der Ärzte die Lohrbeeren erntet. Vergiss aber nicht, dass du immer noch locker 10-12 Std in deiner Praxis arbeitest. Familienplanung beginnt erst mit Mitte 30.
Zu Jura:
-30% - 50% fällst durchs Examen und kann mit Ende 20 Taxi fahren gehen oder fängt ein zweites Studium an
- Die meisten Leute die das Examen bestehen, bestehen mit einer 4 und das heisst "K.O"-Kriterium. Wenn man als Jurist Karriere machen will braucht man Prädikatsexamen ( also 3 +) oder mindestens ne 3 um Vernünftig unterzukommen. Und das schaffen nur die wenigsten
- und wenn du als Jurist arbeitest, drückst du nicht weniger Stunden als ein Banker im M&A. Also 60-80 Std.
Das einzige was gut ist als Alternative ist Maschienenbau:
-die werden hängeringend gesucht
- verdienen aber nicht unbedingt viel, nur mit der Zeit steigert es sich
- haben aber angenehme Wochenarbetszeiten
- Risiko: Wenn wie in den 90ern es einmal nicht so gut läuft, entstehen Massenentlassungen bei Ingenieruren. Anfang 90er wurde auch behauptet, dass es ein Ingenieur-Mangel gibt und die Absolventen sassen Massenhaft auf der Strasse
- Aber im großen und ganzen ist Masch'bau immer noch das sicherste und meiner Meinung nach das beste von den Alternativen
Kommen wir zu Wirtschaft/BWL:
Es ist nicht das schwerste Studium. Wenn man das Pensum in das Studium reinsteckt, was man in Masch'bau, Medizin oder Jura reinstecken würde sollte man bei Abschluss ein 1er Abschluss, mehrere Praktika, Auslandsaufenthalt vorweisen. Dann hast du 5 Jahre studiert. Bist also 25 oder 26. Kriegst beim Berufseinstieg vlt 39000 bis 43000 Euro oder wenn du dich mit dem Profil gut verkaufst sogar 48000 Euro. Das sind 1900 - 2300 Netto als Berufseinsteiger! Dann arbeitest du 3-4 Jahre, holst deine Erfahrung, dein gehalt steigert sich auf vlt 52000 - 65000 Euro und dabei bist du gerade mal 29-30 Jahre alt! Dann wechselst du den Job um ein Gehaltssprung zu kassieren;). Und dein Leben wird schön:)
Also ich denke nicht, dass ich tauschen wollen würde. Jeder ob BWLer, Mediziner, Jurist, Lehrer fragt sich ob es falsch war das zu studieren was man studiert. Aber ich finde objektiv betrachtet kommst du mit einem soliden BWL-Abschluss immer noch am besten weg.
Viele werden jetzt meine Vergleiche mit Ärzten, Jusristen etc zerflücken und werden meinen Fehler entdeckt zu haben. Jedoch habe ich all die genannten Berufe in meiner Familie und das ist nicht so daher geschrieben.
Ach ja, und zu deinem Abschluss: Der ist Top, aber ich glaube die fehlen Praktika. Das ist der Grund wieso es nicht klappt.
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