WiWi Gast schrieb am 28.06.2022:
Push, stehe vor genau der selben Entscheidung. Habe im Studium ordentlich Gas gegeben, Praktika (auch in der Beratung) gemacht und mache jetzt meinen Master an einer „Target“ Uni im Ausland. Alles mit dem Ziel um dann später in der Beratung einzugreifen. Bei dem Praktikum dort habe ich dann aber gemerkt, dass ich absolut keine Lust habe morgens bis abends vor‘m Rechner zu sitzen und keine Zeit für meine Freunde und Hobbies zu haben. Vielleicht stand hier schon mal jemand vor der gleichen Situation und kann hier mal berichten wie es bei ihm dann weiter ging.
Interessantes Thema. Ich stand im Grunde vor einer ähnlichen Entscheidung. Ordentlich Gas gegeben im Studium, insbes. im Master und diverse Praktika in Consulting/IB/PE absolviert. Stand jetzt auch vor der Entscheidung, ob Einstieg in Tier 1/2 Consulting, IB/PE oder sehr gutes Traineeprogramm.
Mit Consulting bist du einfach die ganze Woche unterwegs und hast höchstens mal am Wochenende Zeit. IB/PE bist du zwar vor Ort, hast aber auch nichts davon, wenn du ständig bis ca. 1 Uhr arbeitest. Heißt unter der Woche hat man im Grunde keinerlei Zeit für Family/Freunde, Sport oder sonstige Interessen/Leidenschaften. Klar kann man vielleicht mal morgens vor der Arbeit oder nachts ne Runde laufen oder ins Fitti, aber das ist dann eher ein Abhaken als den Spaß an der Sache zu genießen. Und um am WE mal 2/3/4h fahren, um Family/Freunde zu besuchen, fehlt dann trotzdem oft die Zeit und Energie oder es ist dann einfach stressig (wenn überhaupt freies WE in IB/PE)...
Hab dann in den Praktika gemerkt, dass da schon viel drunter leidet. Und auch, dass die Themen zwar interessant und spannend sind, ich aber nicht wirklich dafür "brenne". Da mir Familie/Freunde, Sport sowie einfach mal bisschen Zeit für sich haben wie dem Vorporster doch sehr wichtig sind, hab ich mich letztlich für das Traineeprogramm entschieden. Klar verdient man da nicht 6-stellig zum Einstieg und wird auch nicht wie im IB/PE innerhalb von 3-5 Jahren Richtung 200-300k gehen. Das Trainee bietet dennoch super Entwicklungsmöglichkeiten (fachlich wie auch gehaltsmäßig) und ich kann abends zum Sport und mit Freunden in den Biergarten, Freitag ab 16 Uhr Wochenende...
Letztendlich muss jeder für sich selbst entscheiden, was einem wichtiger ist. Kann da nur The Big 5 For Live von John Strelecky empfehlen. Mir war es das letztlich nicht wert, so viel Lebenszeit und Zeit für Familie/Freunde/Sport/andere Interessen nur des Geldes wegen für einen Job zu opfern, für den ich nicht "brenne". Zumal ich das Trainee genau in dem Bereich absolvieren werde, wo meine persönliche Leidenschaft liegt.
Hoffe ich konnte euch ein paar Gedankenanstöße geben, alles Gute für eure Entscheidung :)
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