Zahnzusatzversicherung: Für wen sie sich wirklich lohnt und warum
Der Besuch beim Zahnarzt ist für viele Menschen eine unangenehme Angelegenheit, denn Zahnarztangst ist weit verbreitet. Aber selbst wer ohne Sorge auf dem Stuhl sitzt, hat die drohenden Kosten im Hinterkopf. Gerade bei gesetzlich versicherten Patienten werden viele Behandlungen nur anteilig übernommen. Die Nachfrage nach einer guten und günstigen Zahnzusatzversicherung ist daher rapide angestiegen. Doch für wen lohnt sie sich? Ist eine Zahnzusatzversicherung bei fehlenden Zähnen noch möglich?

Gesetzlich versicherte Patienten profitieren – es gibt viele Gründe für die Zahnzusatzversicherung
Für gesetzlich versicherte Patienten ist die Zahnzusatzversicherung in der Regel sinnvoll, unabhängig von Alter und Zahnstatus. Viele Menschen denken bis heute, dass fehlende Zähne ein Ausschlusskriterium darstellen. Tatsächlich stimmt das aber nicht, mit dem sogenannten Risikozuschlag ist die Versicherung trotzdem möglich. Auch wenn der Monatsbeitrag geringfügig erhöht wird, amortisiert sich die Investition schnell. Denn abhängig vom vorhandenen Bonusheft zahlen die gesetzlichen Krankenkassen gerade einmal zwischen 40 und 70 Prozent der Behandlungskosten für Zahnersatz. Hier kommen die Top 5 Gründe, warum immer mehr Menschen eine Zahnzusatzversicherung abschließen:
- Der Wunsch nach einem langen Erhalt der Bisskraft bis ins hohe Alter.
- Krankenkassen zahlen den Festzuschuss, die selbst zu leistenden Zahlungen sind hoch.
- Kosmetische Behandlungen werden von der GKV nicht übernommen.
- Private Zusatzversicherungen können die Lücke schließen, die bei der gesetzlichen Versicherung entsteht.
- Wertvolle Prophylaxe-Leistungen werden von der privaten Zusatzversicherung übernommen.
Wenn die Leistungen der gesetzlichen Versicherung nicht ausreichen, wird es teuer
Wer seine Zähne pflegt und regelmäßig zum Zahnarzt geht, erhält ein Bonusheft von der behandelnden Praxis. Ist es lückenlos gefüllt, leistet die Krankenkasse einen 70-prozentigen Zuschuss auf Zahnersatz. Wenn sogar mehr als zehn Jahre jedes Jahr ein Zahnarztbesuch stattgefunden hat, leistet die Kasse 75 Prozent.
Wichtig: Die gewährten Leistungen umfassen nur die klassische Regelversorgung. Wer beispielsweise ein besonderes Kronenmaterial wie Vollkeramik wünscht, zahlt mehr.
Geht es um die Versorgung von Zähnen, weisen die Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen erhebliche Lücken auf. Nachvollziehbarerweise erhalten die wichtigsten Versicherungstipps für Studierende oft keinen Hinweis auf die Zusatzversicherung, denn in diesem jungen Alter denken viele noch nicht an Zahnersatz. Doch ein Zahnverlust durch einen Sportunfall ist schnell passiert. Krankenkassen zahlen dann nur die Regelversorgung mit einer Brücke, für die gesundes Zahnmaterial der Pfeilerzähne abgeschliffen werden muss. Die deutlich bessere Lösung wäre ein Implantat, doch hier leistet die GKV keinen Zuschuss.
Es muss aber gar kein Zahnverlust sein. Schon bei Karies wird es schnell teuer. Die GKV übernimmt die Kosten für Zement oder Amalgam als Füllmaterial. Beide haben erhebliche Nachteile. Eine solide und vor allem haltbare Kunststofffüllung hingegen kann Kosten von bis zu 120 Euro pro Zahn verursachen. Die GKV übernimmt diese nicht, die private Zusatzversicherung schon.
Schon in jungen Jahren abschließen, spart bares Geld
Je früher der Einstieg in die private Zusatzversicherung erfolgt, desto günstiger sind die Beiträge. Experten empfehlen den Abschluss aktuell bereits für Kinder ab drei Jahren. Auch wenn in dieser frühen Zeit nur selten Zahnersatz benötigt wird, stehen Themen wie Zahnspange und kieferorthopädische Behandlungen zur Debatte.
Die Versicherung kalkuliert den späteren Tarif an mehreren Faktoren. Eine Rolle spielt der Zahnstatus, entscheidend ist aber auch das Erkrankungsrisiko. Statistisch wird es als niedriger eingestuft, wenn der Patient noch sehr jung ist. Ein Fragebogen zur Ermittlung des Gesundheitsstands hilft der Versicherung dabei, eine Prognose zu erstellen. Wenn die Wahrscheinlichkeit für künftige Behandlungen gering ist, fällt der Tarif oft besonders günstig aus. Einige übliche Fragen, die bei Abschluss der Versicherung gestellt werden, sind:
- Welche Zahnbehandlungen fanden in den letzten Jahren statt?
- Wurde bereits Zahnersatz in den Mund eingegliedert?
- Wie viele Zähne sind bereits verloren (Extraktionen)?
Es ist wichtig, dass alle Fragen wahrheitsgemäß beantwortet werden. Versicherer haben bei absichtlichen Fehlinformationen das Recht, die Kosten für eine anstehende Behandlung nicht zu übernehmen. Keine Angst vor Ehrlichkeit! Selbst bis zu drei fehlende Zähne sind kein Hinderungsgrund für die Zusatzversicherung.
Fazit: Zahnzusatzversicherung lohnt sich. Nicht warten, bis es zu spät ist.
Ist bereits eine Behandlung angelaufen und damit aktenkundig, wird keine neu abgeschlossene Zahnzusatzversicherung dafür aufkommen. Der Abschluss lohnt sich trotzdem, weil jede neue Behandlung dann bereits erstattungsfähig ist. Wenn bereits mehr als drei Zähne verloren wurden, sind die Aussichten auf Erfolg nicht mehr gegeben. Es lohnt sich daher, so früh wie möglich über den Abschluss nachzudenken. Gerade Familien mit Kindern profitieren von den großzügigen Regelungen. Für den Nachwuchs sind die Kosten oft sehr gering.