Mit nun Anfang 30 und dem ein oder anderen Arbeitsplatzwechsel hinter mir, kann ich sagen, dass ich meine ersten Eindrücke - nach einem Vorstellungsgespräch - im Laufe der Zeit besser beurteilen konnte.
Dabei empfand ich es damals eher negativer und rechnete oft mit einer Absage; dennoch kam es zu Zusagen.
Inzwischen achte ich nicht nur auf meine Körpersprache und Antworten während des Vorstellungsgespräch; sondern habe auch die Gelassenheit mich auf meine Gesprächspartner zu konzentrieren. Aber diese Gelassenheit haben ich erst mit der Erfahrung im Laufe der Jahre bekommen.
Dabei teste ich des Öfteren auch meine Gesprächspartner. Ich bitte, sofern mir ein Getränk angeboten wird, um einen Kaffee mit Milch. Wird mir die Milch in einer Kanne gereicht, verschütte ich "ausversehen" ein Teil davon auf dem Tisch. Mit einem schmunzeln, suche ich den Blickkontakt mit meinem Gesprächspartner, bitte höflich um Entschuldigung und warte ab. Wie nimmt er diese Situation auf? Reagiert er patzig und abwertend? Hilft er mir bei der Beseitigung des Chaos?
Dieses Unglück erzeugt, in der ansonsten sehr sterilen Umgebung eines Vorstellungsgespräch, eine möglichst natürliche Situation. Anhand der Reaktionen kann ich meist schon erkennen, ob es zwischenmenschlich passt, oder nicht und ist für mich ein sehr genauer Indikator, ob sich mein persönlicher Eindruck mit einer Zu- oder Absage im Nachhinein deckt.
antworten