Hallo Leute,

ich bin momentan mit dem leidigen Thema Berufseinstieg beschäftigt und habe nächste Woche zwei Zweitgespräche. Nun frage ich mich, auf welche Vertragsdetails muss ich dabei achten um nicht über den Tisch gezogen zu werden? ;)

Das Gehalt wurde in beiden Fällen schon im ersten Gespräch behandelt und wohl auch so akzeptiert. Zum Thema Überstunden: Was ist da akzeptabel? Abfeiern oder ausbezahlen lassen und wenn es eine Beschränkung gibt, z.B. nur 10 Überstunden pro Monat, sollte man sich darauf einlassen? Rein rational gedacht hat das doch einen relativ großen Effekt auf das Gehalt, wenn ich statt ner 40 ne 50 Stundenwoche habe und im Monat somit 30 Stunden ohne Ausgleich arbeite? Auf was muss ich ansonsten noch achten?

Bin dankbar für Tipps bzw. Anregungen.

Danke und Grüße

Irgendwas verstehst du da falsch, im Erstgespräch klärt der Personaler meist ob du überhaupt menschlich ins Team passt. Im Zweitgespräch gehts dann normalerweise primär um das Fachliche, spätestens da ist dann auch ein Kollege aus der Fachabteilung anwesend und du wirst auch fachliche Sachen gefragt. Hier musst du zeigen, dass du für die Aufgabe er passende Mann bist.

Zu viele Detailfragen zu Arbeitszeiten sind da eher schlecht. Das Thema würde ich höchstens einmal ganz kurz anschneiden. Du darfst auf keinen Fall den Eindruck hinterlassen, dass du einer bist, der jeden Tag pünktlich um 16:00 den Stift fallen lassen will.

Die meisten Firmen haben Standardverträge, leider steht da meist eine Menge Mist drin, die kannst du unterschreiben oder es lassen. Die gelten für alle Mitarbeiter, die werden ihre Firmenphilosophie wegen dir nicht ändern! Meistens kann man das Gesamtpaket entweder akzeptieren oder ablehnen, kommt halt immer drauf an was du so für Alternativen hast und wie wichtig dir der Job ist.

Außerdem darf man die Versprechen aus VGs nie glauben! Man muss auch damit klar kommen, dass nur die Hälfte eingehalten wird.

Überstunden nach oben begrenzen ? Das macht doch keine Firma.

Gibts überhaupt Zeiterfassung? Wenn nein arbeitet man eher mehr, aber wenn du alle Arbeit erledigt hast und nicht länger bleibst, dann sagt auch keiner was.

Ich würde nicht erwarten, dass Vertragsbestandteile Verhandlungssache sind. In den meisten Firmengibt es Standardsverträge, in denen allenfalls das Gehalt verhandelbar ist - sonst nichts.

Und diese Bereiche (Überstunden auszahlen oder abfeiern) thematisieren könnte dich den Job kosten.. Wenn überhaupt, nachfragen wie es mit Überstundenausgleich gehalten wird. Dann erfährst du schon ob sie ausbezahlt werden, ausgeglichen werden ("Abfeiern" solltest du nicht verwenden) oder dein Privatvergnügen sind. Wenn Privatvergnügen dann muss sich das im Gehalt und der Position widerspiegeln, ansonsten ist es ein Abzockangebot.

Über Überstunden würde ich mir auch nicht soo den Kopf machen. Ist dein Job interessant muss es nurdein Partner mitmachen, aber die Stunden selbst sind gefühlt keine Belastung. Ist der Job shice sind schon 40h ziemlich zäh..

Gab es zum Thema Gehalt schon eine eindeutige Zusage, dass die von Dir gewünschte Zahl auch mit der des Unternehmens zusammenpasst? Wäre ja zu wünschen. Aus meiner Erfahrung heraus allerdings unüblich, das Thema Gehalt bereits abzuhaken, bevor das zweite Gespräch überhaupt stattgefunden hat. Und das gleich in beiden Fällen.
Würde mich zumindest geistig auf ein Gegenangebot vorbereiten.

Überstunden stimme ich den Vorrednern zu. Hier kannst Du erfragen, was Standard im Unternehmen ist. Extrawürste gibt es gerade für Einsteiger mehr als selten.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es bei mir im Zweitgespräch nur um Vertragsdetails ging, soll heißen, ein Personaler hat mir den Standart-IGM-Vertrag erklärt.

Bei anderen Jobs bei mir im Konzern gehts im Erstgespräch ums Fachliche, beim Zweitgespräch um den Faktor Mensch, ob er in die Abteilung und die Unternehmenskultur passt.

Von daher kann dir keiner genau sagen, was im Zweitgespräch besprochen wird.

Okay, dann werde ich das Thema mit den Überstunden tendenziell nicht anschneiden oder mit Samthandschuhen anpacken.

Das eine Unternehmen ist tarifgebunden und ich wurde auch gefragt, wie ich denn auf das gewünschte Gehalt komme und ich habe denen die Gruppierung im Tarifvertrag erklärt. Gas Gehalt entspricht so ziemlich dem, was angemessen ist nach dem TV und ich würde sagen, deren Reaktion war ein bestätigen. Aber absolut sicher kann ich mir dann eigentlich auch nicht sein, weil die Antwort "ja, das passt" kam eher nonverbal. Wäre ich schon etwas überrascht wenn da nochmal nachverhandelt wird.

Im anderen Fall ist es tatsächlich sehr wahrscheinlich sein, dass noch verhandelt werden muss.