Kyome schrieb am 10.06.2018:
Dann bin ich schonmal etwas erleichtert. Mit Beratern, Projektleitern und Vertrieblern (und generell Führungskräften) habe ich eigentlich immer extrovertierte, sehr aufgeschlossene Leute assoziiert. Ich bin ein ziemlich stiller Mensch. Wenn ich mal auf einer Party bin (was relativ selten vorkommt) kann es schonmal vorkommen, dass ich stundenlang so gut wie nichts sage, wenn ich nicht gerade mit meinen Freunden zusammen sitze. Beim Fachlichen ist es anders. Im mündlichen Unterricht bei einer konkreten Frage/Problemstelllung/Diskussion habe ich mich immer ausführlich beteiligt.
Allgemein liegt mir (meiner Einschätzung nach) das "sich darstellen können" eher weniger. Ich habe eigentlich immer eher durch konkrete Leistungen gepunket als durch irgendwelche Soft Skills. Ich kann zwar gut reden, aber tue es aus Zurückhaltung zu wenig. Das sind wahrscheinlich alles Dinge, die sich im Laufe des Studiums "auswachsen" können, aber eine gewisse Introversion wird wohl bestehen bleiben.
Ich habe Wirtschaftsinformatik studiert und zu Schulzeiten hätte mich wohl jeder als Introvertiert und schüchtern bezeichnet. Auch heute würden so ziemlich alle privaten Kontakte dem zustimmen.
Im Beruf sieht das aber ganz anders aus. Ich bin als Berater, Projektleiter, Feuerwehrmann, Trusted Advisor und/oder Führungskraft unterwegs und kann mich und andere verkaufen, im Mittelpunkt stehen und Konflikte austragen. Der Trick ist: Das kann man lernen.
Im professionellen Kontext schlüpfe ich in meine zweite Haut und gelte als offen und extrovertiert. Wenn meine private Seite mal überhand gewinnt (und ich Still und zurückhaltend bin), dann wird das wahlweise als "Ruhe vor dem Sturm" oder "besonders Aufmerksamkeit" gewertet :D
Davon abgesehen:
IT-Berater sind selten Lautsprecher. Ich vermute es liegt daran, dass in der IT viele eher ruhige Menschen sind, die besser über die Sachebene erreicht werden können und sich dort viele abspielt. Auch die meisten IT-Projektleiter, die ich kenne sind eher ruhig und etwas introvertierter, aber trotzdem erfolgreich. Dasselbe gilt auch für die meisten IT-Führungskräfte, zumindest bei meinen Kunden.
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