Hi Leute,

mich würde interessieren ob jemand einen Rat für meine aktuelle Situation hat:

Nach dem Fachabi war ich 7 Jahre selbständig als Fotograf und habe nebenbei meinen Bachelor in Wirtschaftsrecht gemacht (FFM). Note eher bescheiden mit 3,0 - doch wenigstens schnell abgeschlossen. Schwerpunkt Arbeitsrecht und Personalmanagement. Daneben kann ich ein Jahr Praktikum im PR Bereich sowie 4 Monate Praktikum in einem erfolgreichen Online Start-Up vorweisen. Ihr seht, einen roten Faden gibt es in meinem CV definitiv nicht.

Danach fand ich recht schnell einen Job in einer kleinen Unternehmensberatung und habe dort 2,5 Jahre gearbeitet für 40k. Leider erwischte mich eine Krankheit und ich war knapp ein halbes Jahr raus - die Kündigung kam natürlich.

Nun suche ich bereits seit 8 Monaten eine neue Stelle und erreiche aber nicht mehr als die üblichen Gespräche mit Zeitarbeitsfirmen: "Die Stelle wurde gestern vergeben aber wir würden sie gern in unsere Datenbank aufnehmen"

In die Selbständigkeit möchte ich langfristig gesehen zwar schon wieder rein aber nicht in die Fotografie. Der grobe Plan besagt, erst einmal noch 3-5 Jahre arbeiten, Geld sparen, ein oder zwei Mitgründer finden, Ideen testen und dann etwas neues selbständig probieren.

Das Arbeitsamt finanzierte mir eine Beratung bei einem sog. "Karriere-Coach". Dieser kam zur Auffassung, dass Insolvenzrecht optimal für mich sei und ich solle mich ausschließlich auf diese Stellen bewerben. Meiner Ansicht nach, sind es aber zu wenige am Markt und die 40k habe ich in dem Bereich auch noch nicht gehört. Momentan bewerbe ich mich auf alles, was die Suchmaschine zu "Wirtschaftsrecht" und "Wirtschaftsjurist" so aufzeigt.

Meine optimistischen Wünsche: 45k, kein Umzug, interessanter Job.
Kompromiss: Ok, hoffentlich wieder 40k und kein Umzug.
Realität: Oh Gott, ich werde hoffentlich niemals jemanden fragen ob er eine Cola zu seinem Menü möchte.

Da nun die Zeit eng wird bis zu meinem ALG II Antrag (Oktober), hat mir das Amt vorgeschlagen, eine Weiterbildung zu machen - hat hier jemand Erfahrung? Es würde mich zwar vor ALG II schützen aber gibt es auch sinnvolle Weiterbildungsmaßnahmen? Ein Master wird sicher nicht angeboten werden und den kann ich mir ohnehin mit 3,0 abschminken.

Fakt ist, ich brauche jetzt einen Job und viele von euch wissen sicher leider aus eigener Erfahrung, wie "belastend" so eine Arbeitslosigkeit sein kann - damit muss Schluss sein. Ich denke, bis zu den Sommerferien muss ich etwas geschafft haben. Danach kommt der Oktober sehr schnell.

• Hat jemand einen guten Rat für mich?
• Hat jemand Erfahrung mit dem Weiterbildungsangebot der Arbeitsagentur?
• Wie schätzt ihr die aktuelle Lage am Arbeitsmarkt für alles in Richtung BWL, BBL und Jura ein?

Ich danke euch schon einmal im Voraus und für all jede, die momentan ebenfalls verzweifelt an suchen sind: Viel Erfolg!

Viele Grüße

Mark

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Kredir, master.
Wichtigste info fehlt: wie alt???
Wenn unter 30, hör auf zu spinnen und gh den straighten weg mit dem master.
Und hör nicht auf diese pseudo berater vom amt. Die haben nicht studiett und kA was ein insolvenzjurist macht. Die kennen nur (verfälschte) statistiken die sie nicht hinterfragen.
Einem corporate finance studikollegn von mir empfahlen die marketing zu machen sprich dass er sich darauf bewerbn soll.

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Also Schwerpunkt Arbeitsrecht ist erstmal voll mit Volljuristen . EInen BSC mit 3,0 ist wirklich nicht top .Wenn es noch Diplom an einer Uni gewesen wäre , würde ich noch sagen , dass es zwar nicht gut ist , aber nicht aussichtslos. Ich frage mich ,wieso der Karrierecoach dir gerade Insolvenzrecht vorgeschlagen hat? Gibt es da deiner Meinung nach Gründe?

Naja Weiterbildungen beim Arbeitsamt , sind jetzt nur dazu da , dich aus der Statistik zu entfernen. Sinn sehe ich da nicht .

Vielleicht kannst du dich auch auf Ausbildungen bewerben? Versuch dich mal auf stellen für den gehobenen Dienst zu bewerben! Dazu bedarf es einem 3 Jährigen Studium der Verwaltung und Recht.

Aber meiner Meinung nach , ist es da aber schwer reinzukommen.

Die Frage , die ich mir stelle ist auch ,was in deinem Arbeitszeugnis steht ? Wie lange hast du nochmal bei dieser unternehmensberatung gearbeitet? Es wäre nicht schlecht , wenn du paar Teile deines Arbeitszeugnises reinstellen würdest , dann könnte man es gut analysieren.

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Vielen Dank für eure Antworten!

Ich bin grad 30 geworden. Bei der Beratung war ich 2,5 Jahre. Mein Zeugnis ist soweit in Ordnung - es ist alles im "guten" Bereich und von der langen Erkrankung auch keine Rede. Natürlich ist ersichtlich, dass ich gekündigt wurde aber bei so einem kleinen Laden kann das ja durchaus betriebsbedingt passieren aufgrund der Wirtschaftslage etc. blabla...

Auf das Insolvenzrecht kam der Berater (nicht Arbeitsamt) weil ich von mir aus erwähnte, dass neben der Zeitarbeit vergleichsweise viele Stellen in dem Bereich ausgeschrieben waren zu dem Zeitpunkt. Er meinte aber auch, dass er für 2000 EUR den Bewerbungsprozess für mich übernimmt und sicher ist, dass ich so in 3 Monaten eine Stelle mit 40-45k hätte. Ich habe das Angebot nicht angenommen...

Gehobener Dienst - joa - aber ganz ehrlich: Ich möchte nicht nochmal bei Null anfangen. Klar, mit meinem Abschluss und dem CV sollte ich zusehen extrem kleine Brötchen zu backen, ja sehe ich wohl oder übel ein. Doch noch ist nicht der Zeitpunkt an dem ich so sehr aufgebe. Immerhin hatte ich ja schon einmal einen ganz anständigen Beruf mit gleichen Gegebenheiten und ohne Vitamin B bekommen.

Master - ja denkbar - gibt es einen sinnvollen Master, den man sogar mit 3,0 anfangen kann? Ich werde das mal recherchieren - falls jemand schon etwas weiß, immer gerne her damit.

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