Konstruktion - Der Wirtschafts-Thriller: Teil 9
Und einen Moment lang hatte Philipp das Gefühl, dass alles um ihn herum wieder in bester Ordnung war.
Fünf Minuten hatte Philipp also Zeit, die Schließfächer aufzusuchen und sich des Koffers zu bemächtigen. Auch wenn er das geheimnisvolle Gehabe Seymours nicht so recht verstehen wollte, so schien es ihn jedoch nicht weiter zu irritieren. Das scheinbar Irrationale war in seiner unentwegten Permanenz zum Rationalen geworden. Je eher er sich damit zurecht fand und es akzeptierte, umso mehr würde es ihm beim Verrichten seiner Arbeit zu Gute kommen. Davon war auszugehen. Er hatte den Koffer gerade aus dem Schließfach befördert, als die nächste Anweisung von Seymour ihn über sein Mobiltelefon erreichte.
»Unser Mann wartet im Terminal sieben am Gate 16 auf Sie. Er wird sich gegenüber vom Schalter der United Express aufhalten. Sobald Sie dort eintreffen, wird er auf Sie zugehen. Nach der Übergabe begeben Sie sich unverzüglich zurück zum Terminal acht. Dort gibt es einen Blumenladen, McKenny´s Flower Power World. Ich habe dort einen Blumenstrauß für einen scheidenden Mitarbeiter in Auftrag geben lassen. Den werden Sie bitte noch mitbringen, danach können Sie für heute nach Hause gehen.« »Okay, ich habe verstanden!«, erwiderte Philipp. Dann begab er sich zum Terminal acht.
Tatsächlich, es war so, wie Seymour es gesagt hatte. Frazier kam ihm entgegen, begrüßte ihn mit einem kurzen Handschlag und dem Anflug leichter Skepsis im Blick. Das war Philipp nicht entgangen, aber was es bedeutete, konnte sich ihm unmöglich erschließen. Die beiden Männer, die einander nicht kannten, tauschten den Koffer mit den Unterlagen aus und gingen in entgegengesetzte Richtungen auseinander.