Wirtschaft studieren: Das Studium Betriebswirtschaftslehre (BWL)
Das Studium der Betriebswirtschaftslehre ist mit Abstand am beliebtesten in Deutschland. Nicht ohne Grund, denn BWL-Absolventen haben im Gesamtvergleich beste Job-Aussichten. Im Jahr 2013 haben 72.700 Studienanfänger und damit sechs Prozent mehr ein BWL-Studium begonnen. Dabei ist Betriebswirtschaftslehre bei Frauen und Männern gleichermaßen beliebt: Beinahe die Hälfte der Studienanfänger war weiblich. Insgesamt waren 222.600 Studierende in BWL eingeschrieben und rund 42.400 Abschlussprüfungen wurden in 2013 erfolgreich abgelegt. Mehr als zwei Drittel bestanden die Bachelor-Prüfung in BWL. Der Anteil der Masterabsolventen lag in BWL bei 21 Prozent.
Studium der Betriebswirtschaftslehre (BWL) Master
Master machen oder nicht? Über einen Masterabschluss sollte bereits zu Beginn des Bachelor-Studiums in BWL nachgedacht werden. Das Spektrum an betriebswirtschaftlichen Masterstudiengängen ist enorm. Eine Vertiefung ist sinnvoll, aber nicht immer realisierbar. Die Voraussetzungen für einen weiterführenden Masterstudiengang sind oft hoch. Dabei muss eine Mindestanzahl an ECTS-Leistungspunkten in bestimmten Teilbereichen nachgewiesen werden. Neben einer sehr guten bis guten Bachelor-Note haben viele Hochschulen weitere Zulassungsvoraussetzungen zum Masterstudium. Die Universität Mannheim hat beispielsweise für die Zulassung zum sehr renomierten Mannheim Master in Management weitere Zulassungskriterien.
Wer einen Master anstrebt, kann zwischen Bachelor und Master pausieren und ein GAP Year einlegen. Weil viele Unternehmen relevante Berufserfahrungen bei der Stellenvergabe besonders stark gewichten, lohnt es sich häufig, die Zeit zwischen Bachelor und Master für Berufserfahrung oder ein Praktikum zu nutzen.
Nicht unwesentlich ist ein Masterabschluss in Betriebswirtschaftslehre für Trainee-Programme deutscher Top-Unternehmen wie Deloitte, Munich RE oder KPGM. Wer ein Wirtschaftsstudium mit Vertiefung vorweisen und zusätzlich ein branchenbezogenes Praktikum vorweisen kann, ist klar im Vorteil.
Der Masterabschluss in Betriebswirtschaftslehre kann auf drei Wegen erreicht werden:
- Konsekutiver Master
- Nicht-konsekutiver Master
- Master of Business Administration (MBA)
Ein konsekutiver Master baut auf einen gleichwertigen Bachelorstudiengang auf, führt ihn fachlich weiter und spezialisiert auf ein Themengebiet. Fachfremde Bachelor-Absolventen können durch einen nicht-konsekutiven Master einen Abschluss in Betriebswirtschaftslehre anvisieren. Der Master of Business Administration (MBA) richtet sich ausschließlich an Berufserfahrene und Experten, die ihr Know-how vertiefen wollen.
Beispiel: Während des Bachelorstudiums in Kulturwissenschaften stellst Du fest, dass Du ein ausgeprägtes Interesse für die Organisation von Aufgaben und Abläufe entwickelt hast. Nun möchtest Du im Anschluss Deines Bachelorstudiums Deine Fähigkeiten im Bereich Management stärken. Nach dem Abschluss bietet sich nun an, einen nicht-konsekutiven Master in einem betriebswirtschaftlichen Fach anzustreben. Mit dem Master of Arts in BWL eröffnen sich neue Karrieremöglichkeiten.
Die Regelstudienzeit für einen BWL-Master beträgt zwischen zwei und vier Semester. Davon gilt einem Semester der Zuwendung einer Masterarbeit. Der Masterabschluss in Betriebswirtschaftslehre berechtigt zur Promotion.
Voraussetzungen für das Studium der Betriebswirtschaftslehre Master
Die Voraussetzungen, um einen BWL-Master einer Hochschule zu studieren unterscheiden sich im Folgenden:
- Konsekutiver Master: Hochschulabschluss in BWL oder Abschluss in einem fachähnlichen Bereich, der eine bestimmte Anzahl an ECTS-Leistungspunkten erfüllt. Teilweise muss ein Eignungsverfahren durchlaufen werden.
- Nicht-konsekutiver Master: Bachelor-, Diplom-, Master- oder Magisterabschluss einer anerkannten Hochschule, unabhängig davon in welchem Fachbereich.
- Master of Business Administration: Hochschulabschluss, mindestens ein- bis zweijährige Berufserfahrung, nachgewiesene Sprachkenntnisse in Englisch (TOEFL/IELTS), teilweise Graduate Management Admission Test (GMAT)
Prüfungen und Abschluss in der Betriebswirtschaftslehre Master
Während des Studiums der Betriebswirtschaftslehre im Master müssen Studierende eine Gesamtpunktzahl von 90 bis 120 ECTS-Leistungspunkten in den vertieften Modulen erzielen. 30 ECTS-Punkte fallen dabei auf die Anfertigung und Abgabe einer Masterarbeit. Das BWL-Studium wird mit der MA-Arbeit und ihrer Verteidigung abgeschlossen.
Mit dem konsekutiven, nicht-konsekutiven oder weiterbildenden Master in Betriebswirtschaftslehre werden folgende Titel angestrebt:
- Master of Science
- Master of Arts
- Master of Business Administration
Wechsel von einer FH auf eine Uni
Der Wechsel von einer Fachhochschule auf eine Universität soll durch die Bologna-Reform erleichtert werden. In der Realität zeigt sich, dass dies leider nicht der Fall ist. Durch die unterschiedlichen Voraussetzungen muss jeweils im Individuellen geprüft werden. Durch die individuelle Vergabe von ECTS-Leistungspunkten in den Modulen, reicht die Punktanzahl in einigen Fächern nicht. In manchen Fällen muss ein Eignungstest gemacht oder vereinzelte Module nachgeholt werden.