Das mexikanische System - die letzte Rettung in einer Männer-WG
Schmutzige Tellerberge und Biokulturen im Kühlschrank - selbst in Zeiten weitreichender Toleranz nährt sich das Bild der Männer-WG von überstrapazierten Klischees. Meistens zu Recht. Ein Erlebnisbericht.
Das mexikanische System - Hart, aber gerecht!
Es folgte eine weitere Krisensitzung, die dadurch gekennzeichnet war, dass Jens, stets um Ausgleich bemüht, zuerst die beiden Kampfhähne beruhigte. Anschließend stand kurzerhand ein Versöhnungsbesäufnis auf dem Programm, bei dem zwei Flaschen Tequila den Weg in unsere Rachen fanden. Die zwei roten Sombreros auf den Tequilaflaschen bescherten uns zudem eine Idee, die die Lösung all unserer Probleme darstellte:
Über der Spüle waren an einem Kabeldeckensystem drei Halogenleuchten angebracht. Die Leuchten waren genau so konstruiert, dass sich ein schnuckeliger Sombrero bequem und gut sichtbar oben auf einen Pinn stecken ließ. Zwei der Leuchten wurden sogleich mit einem Hut versehen, der dritte nicht. Für uns bedeutete das, zwei hatten Siesta, der dritte war zum Spülen verdonnert. Nach getaner Arbeit hatte man sich dann einen Mexikanerhut verdient und somit die wohlverdiente Siesta. Der Dienst war auf einen anderen übertragen worden. Das mexikanische System war geboren. Dabei galt die Abmachung, dass der, der mit Spülen an der Reihe war, selbst bestimmen durfte, wann er dies tat. Je länger er jedoch damit wartete, umso höher war der Berg schmutzigen Geschirrs angewachsen. Wie sich herausstellte, war das mexikanische System hart und gnadenlos!
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