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Neue IASB Buchführungsregeln führen zu höherem Aufwand für Personalvorsorge 

Eine der wichtigen vom IASB vorgenommenen Änderungen ist die sofortige Erfassung aller Gewinne und Verluste aus leistungsorientierten Vorsorgeplänen. Die Änderungen gelten für Geschäftsjahre beginnend am oder nach dem 1. Januar 2013.

Zahlreiche grüne Lampen bilden ein identisches Muster unter einer Gebäudedecke.

Neue IASB Buchführungsregeln führen zu höherem Aufwand für Personalvorsorge
Zürich, 27.06.2011 (kpmg) - Als Reaktion auf den vom IASB veröffentlichten überarbeiteten Standard IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer kommentierte KPMG, dass gerade auch Schweizer Konzerne von den Änderungen von IAS 19 erheblich betroffen sein werden.  Besonders betroffen werden jene Unternehmen sein, die versicherungsmathematische Gewinne und Verluste derzeit nach dem sogenannten „Korridor“-Ansatz verzögert erfassen, sowie alle IFRS-Anwender, deren Pensionskassen Renditeerwartungen über dem Diskontierungssatz aufweisen.

Eine der wichtigen vom IASB vorgenommenen Änderungen ist die sofortige Erfassung aller Gewinne und Verluste aus leistungsorientierten Vorsorgeplänen.  Heute können unter dem «Korridor»-Ansatz versicherungsmathematische Gewinne und Verluste auf Pensionsverpflichtungen aufgeschoben und erst in späteren Perioden erfolgswirksam erfasst werden.  Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste entstehen aus Kursschwankungen auf dem Pensionskassenvermögen, Zinssatzänderungen oder beispielsweise Veränderungen in der Lebenserwartung. Eine verzögerte Erfassung ist nicht mehr länger möglich.  Stattdessen werden inskünftig gemäss IFRS alle versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste sofort verbucht, und zwar ausserhalb des Periodengewinns.

In einem Kommentar zu den Anpassungen sagte Lukas Marty, Mitglied der Geschäftsleitung von KPMG Schweiz: «Mit der globalen Wirtschaftskrise richtete sich das Augenmerk verstärkt auf Ausserbilanzverpflichtungen, wie sie sich aus dem «Korridor»-Ansatz ergeben können. Zur Illustration der Grössenordnungen: Die nicht bilanzierten versicherungsmathematischen Nettoverluste der sieben im SMI vertretenen Unternehmen mit Korridoransatz betrugen per Ende 2010 rund CHF 6.5 Mia. Der Vorschlag des IASB, diese verzögerte Erfassung zu eliminieren, stiess international auf breite Zustimmung, und mit der Erfassung im sonstigen Ergebnis („other comprehensive income“, OCI) wird die Vergleichbarkeit in diesem Bereich verbessert. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste können sehr volatil sein, und mit dieser Darstellung fliesst die Volatilität nicht in das Periodenergebnis und den Gewinn je Aktie ein.»

Eine weitere wichtige Änderung wird das Periodenergebnis vieler Unternehmen allerdings erheblich beeinflussen. Die Nettozins-Komponente des Vorsorgeaufwandes wird jetzt durch Anwendung eines einzigen Zinssatzes – der für die Diskontierung der Verpflichtung verwendete Satz – auf dem bilanzierten Nettovorsorgevermögen bzw. der bilanzierten Nettovorsorgeverbindlichkeit des Unternehmens berechnet. Wenn die erwartete Rendite auf den Anlagen der Pensionskasse höher ist als der Diskontsatz der Verpflichtung, wird der erwartete höhere Ertrag nicht mehr der Erfolgsrechnung gutgeschrieben. 

Lukas Marty fuhr fort: «Die Aufhebung des Korridor-Ansatzes steht wohl für viele im Vordergrund. Die Unternehmen sollten aber die zu erwartende Zunahme des Vorsorgeaufwandes und die entsprechende Reduktion des Periodenergebnisses aufgrund der neuen Berechnung des Nettozinses nicht vernachlässigen. Die neue Berechnung wird für die Schweizer IFRS-Anwender eine deutliche Zunahme des Vorsorgeaufwandes mit sich bringen. Nicht selten wird der Vorsorgeaufwand gegenüber bisher um mehr als 50% steigen und entsprechend das Ergebnis belasten.“

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Employee benefit accounting revised

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