WiWi Gast schrieb am 21.06.2018:
Das Leben wird immer teurer.
Da gibt es auch viele, viele Gegenbeispiele. Während ich früher einfach mal 20-25 EUR pro Monat an Handykosten hatte für Telefonate & Daten-Flat, bin ich aktuell bei 10 EUR. Man könnte wohl sogar noch weiter nach unten gehen, aber wegen 2 EUR wechsel ich jetzt nicht von Congstar (Telekom-Netz) zu ALDI.
Während ich früher eher im Oberklasse-Bereiche Handys gekauft habe und diese öfters getauscht habe, weil die einfach irgendwie bald langsam wurden, kaufe ich im Moment here die untere Mittelklasse aus China und die Dinger rennen jedem Oberklasse-Phone von vor drei Jahren den Rang ab. Und alle für mich relevanten Funktionen sind dabei.
Meine Haftpflicht für das Auto wird auch immer preiswerter, das erfasst keine Inflationsstatistik auf dieser Welt. Kasko schon lange gekündigt, das Risiko trage ich bei dem älter werdenden Auto selbst.
Fertignahrung ersetze ich zunehmend durch gesundes, leckeres, selbstgekochtes Essen. Schmeckt besser, gesünder und preiswerter. Triple-Win-Situation.
Mit Klamotten und Möbeln ist man irgendwann eingedeckt, so dass nur noch Erneuerungen anfallen.
Heizen ist zur Zeit billig wie nie, wir zahlen unter 5 Cent je kWh für Erdgas. Strom ist teurer geworden, wird aber teilweise durch effizientere Geräte kompensiert. Wo früher 170-300 kWh für Standy-By angefallen sind, müssen heutige Geräte nach EU-Verordnung unter 10 kWh bleiben (0,5 bzw. 1,0 Watt statt 20-30 Watt wie früher üblich).
Wir sind viel zu spät zu einer Direktbank gewechselt, trotzdem haben wir es getan. Statt 10-15 EUR im Monat sind es jetzt 0 EUR.
Spritpreis seit 2012 deutlich gesunken.
Meine Eltern besitzen noch so etwas, das nennt sich Navigationsgerät. Außerdem besitzen die einen Taschenrechner. Auch Taschenlampen finden sich bei denen im Keller. Dann auch noch eine kleine Kamera für unterwegs mal ein Bild schießen. Und eine TV-Zeitung im Abo. Ich habe für das alles einfach ein Smartphone. Wie gesagt, die untere Mittelklasse aus China. Andere Sachen, welche durch das Smartphone obsolet geworden sind: Kalender, Addressbuch, Wecker/Uhr, MP3-Player/Discman, ...
Tageszeitungen, sowas haben Menschen wohl früher gelesen. Heutzutage komplett überflüssig dank Internet.
Mietwagen werden ersetzt durch Carsharing. Autos durch zunehmend bessere ÖPNV-Angebote und zunehmend schlechter MIV-Angebote, d.h. zunehmend mehr Stau, Ampeln, usw.
Es steigen auch viele einfach auf das Rad um statt Auto.
Wo wir gerade bei Autos sind, die halten zunehmend länger. Macken-Autos die schon nach einigen 10.000-Kilometern streiken, sind mittlerweile eher unüblich. Waren das noch Zeiten, als mancher Autohersteller gar nicht erst an eine sechste Stelle gedacht hat beim Kilometer-Stand. Wohlgemerkt, das gilt jetzt wieder für die preiswerten Modelle aus Deutschland, Japan, Korea usw. - mir ist durchaus zu Ohren gekommen, dass es bei den sogenannten Premium-Herstellern plus Wolfsburg zu einer Annäherung in die andere Richtung gekommen ist, d.h. früher Billig-Auto 100tkm und Premium-Auto/Schwede 400tkm und heute Billig-Auto 200tkm und Premium-Auto 250tkm.
Ganz allgemein kann man sagen, dass es heutzutage mit den Megatrends
- Digitalisierung, d.h. Stückkosten gleich 0 EUR
- Sharing-Economy
das Leben immer und immer preiswerter wird, wenn man es nur möchte.
Ich kann mich auch erinnern, wann Flugreisen so billig waren, aber die Fernbusanbieter setzen da ja noch krass etwas drauf.
Also, wo lebst du bitte, wo das Leben teuer und teurer wird? Sicherlich nicht in unseren aktuellen Sharing/Digital-Economy...
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