Unternehmensranking 2005 - Die besten Arbeitgeber im Mittelstand
Die Studie »Top Job« vergleicht die Personalarbeit mittelständischer Unternehmen. Der Titel »Arbeitgeber des Jahres« ging an die Schreiner Group GmbH & Co. KG aus Oberschleißheim.
Familien- und Sozialorientierung
Langfristig handelt es sich um eine typische Win-Win-Situation, wenn Unternehmen ihre Beschäftigten darin unterstützen, Berufliches und Familiäres in Einklang zu bringen. Denn die Mitarbeiter legen nachweislich ein höheres Maß an Identifikation mit der Firma und auch eine größere Leistungsbereitschaft an den Tag, wenn ihre Lebenszufriedenheit auf diese Weise steigt. Materiell sind den Belangen der kleinen und mittleren Unternehmen enge Grenzen gesetzt, dafür punkten sie mit einer flexiblen Anpassung an individuelle wechselnde familiäre Situationen der Mitarbeiter. Flexible Arbeitszeiten sowie die Möglichkeit zur Teilzeitarbeit finden sich in nahezu allen Top Job-Unternehmen. Fast jeder zweite bietet Heimarbeitsplätze an. Auch gibt es bei zwei Drittel der Firmen Eingliederungspläne nach der Elternzeit. Ein Sabbatical haben lediglich 19 Prozent der Unternehmen im Angebot.
Auch gesellschaftliche Verantwortung ist in den Top Job-Unternehmen keine Sonntagsfloskel. Nahezu zwei Drittel bilden mehr Jugendliche aus, als ihrem Bedarf entspricht. Das soziale Engagement der Mitarbeiter wird insbesondere durch Freistellen oder das Gewähren von Sonderurlaub gefördert.
Größenbedingte Chancen und Grenzen
Je kleiner ein Unternehmen ist, desto leichter überschaubar sind die Aufbau- und Ablauforganisation. Durch kurze Informations- und Kommunikationswege können Entscheidungen schnell und mit einem hohen Maß an Flexibilität getroffen werden. Direkte, persönliche Führung und ein hohes Niveau im Bereich von Kommunikation und Unternehmenskultur sind charakteristisch für die Kleinen. Demgegenüber ist der finanzielle Spielraum in den Bereichen Entlohnung, Personalentwicklung sowie Familien- und Sozialorientierung eng begrenzt. Das wird durch Flexibilität und Kreativität kompensiert.
Die mittleren Unternehmen mit 100 bis 499 Mitarbeitern haben im Zuge der Internationalisierung höhere Anforderungen an Managementstrukturen und Strategie sowie an die Instrumente der Personalarbeit. Allerdings sind sie im Vergleich zu den Großunternehmen immer noch überschaubar. Große Chance hierbei ist es, die immateriellen Vorteile des Kleinseins mit den materiellen Vorteilen der Größe zu verknüpfen. Keine leichte Aufgabe für die Unternehmen, die teilweise sehr schnell wachsen.
Bei den Großen sind ausdifferenzierte Managementstrukturen, auch in der Personalarbeit, selbstverständlich. Und sie haben in der Regel genug Finanzpotenzial, um die gesamte Bandbreite des personalpolitischen Instrumentariums zu nutzen. Hier besteht deshalb die Aufgabe darin, den folgenreichen Anonymisierungstendenzen, die in Organisationen mit mehreren tausend Menschen entstehen können, frühzeitig und gezielt entgegenzuwirken.
- Seite 1: Vision und Führung
- Seite 2: Entwicklung und Entlohnungskonzepte
- Seite 3: Familien- und Sozialorientierung
- Seite 4: Die Top Job-Unternehmen 2005