WiWi Gast schrieb am 14.04.2024:
also Arbeitszeiten wie MM IB, Gehalt wie KmU
das triffts ziemlich gut.
Wobei mit ÜS ist es IGM (35h) Gehalt für 50-70h
so ein Quark.. Habe in meiner Zeit bei Big4 selbst als Manager fast nie über 45h gearbeitet und im langfristigen Schnitt war ich signifikant darunter.
Das ist ein guter Witz, bin selbst Manager bei den blauen und arbeite im Schnitt 50 Stunden
Reden wie hier wirklich von 100% effektiver Arbeitszeit? Keine Kaffeepausen, kein Gespräch auf dem Flur, kein Teamsgespräch bei dem es auch mal um Privates geht?
Dann komme auch ich als Manager im Schnitt nur auf 45h - klar werden es auch mal 55-60, aber im Sommer auch mal <30 tatsächliche Arbeitszeit. Da fülle ich dann den Rest mit den Gesprächen am Kaffeautomat ;)
Kenne auch keinen Kollegen, welcher dauerhaft (!) über 50h effizient arbeitet.
Wo kommt denn immer dieser Quatsch her mit der "effektiven Arbeitszeit"?
Ich (MBB Berater) messe meine Arbeitszeit daran wieviele Stunden pro Tag ich fremdbestimmt durch meinen Arbeitgeber bin und ihm eben zur Verfügung stelle. Und auch wenn ich ein "Team Dinner" habe ist das nicht meine Freizeit sondern auch Arbeit, selbiges gilt für Reisen (auch wenn ich da gerade am Flughafen mit Kollegen zusammen Frühstücke), Recruitingevents etc. (steht zB bei uns so in den Case Norms drin).
Wenn ich bei meinem Kunden bin wird der Rückflug auch so gewählt, dass ich zu Beginn meiner Early Night am Donnerstag spätestens an meinem Heimatflughafen ankomme, was für mich dem Äquivalent von "das Büro verlassen" ist.
Das Problem ist hier tatsächlich der Steuerberatungs/-WP-Branche geschuldet. In der Kanzlei in der ich angefangen hatte, wurde nämlich damals genau so gehandelt, dass man seine Stunden bucht, und zwar nur das, was man effektiv gearbeitet hat. Ich hab dann gesagt, so einen Blödsinn mach ich nicht mit, bin doch kein Freelancer. Aber im Endeffekt ist es so, dass es sehr viele Kanzleien gibt, die genau so verfahren. Mein alter Chef war dann ganz lustig und hat gesagt "Wir machen doch keine Zeitarbeitserfassung bei uns, nur Aufwandserfassung", joa, wenn ich aber um 8 da war und um 17 gegangen bin und nur 6h gebucht hatte (weil wie gesagt, effektiv arbeitet keiner 8-8:30h durch), dann wurde von mir verlangt, dass ich die "fehlenden" 2h rein arbeite. War natürlich nicht lange bei dem Laden und hab die auch noch am Ende vor dem Arbeitsgericht verklagt (und gewonnen), weil mir Lohn vorenthalten war. Und in den anderen Kanzleien war es ähnlich, wobei dort gleich im Vorstellungsgespräch kommuniziert wurde "Pi mal Daumen". Wenn ich tatsächlich jede Minute aufschreiben sollte, dann bist am Ende eines Arbeitstages wahrscheinlich eine reine Stunde damit beschäftigt, Zeiten zu erfassen. Also wie gesagt, wenn dich eine Kanzlei wie einen Freelancer behandelt, würde ich das Weite suchen. Mittlerweile bin ich sogar dazu übergegangen, meinen Arbeitsweg mit in die Arbeitszeiterfassung einzuplanen (dann hat die Bearbeitung von Mandat A halt 15 Minuten länger gedauert). Kurz gesagt, lasst euch nicht verar......en....
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