Ich kenne auch ganz viele Leute, die denken, dass das Versorgungswerk besser ist. Z. B. mein alter Chef hat mir vorgeschwärmt, wie viel schneller er im Versorgungswerk den gleichen Rentenanspruch wie vorher in der Deutschen Rentenversicherung erwerben konnte. Und die Anwälte bei uns sind sowieso ganz heiß darauf, weil die gar keine Ahnung von Zahlen haben. Für die ist das auch so eine Prestigesache...
Ich bin noch nicht lange im Versorgungswerk und laut der Mitteilung habe ich c. p. ungefähr den doppelten Rentenanspruch wie in der DRV erworben. Allerdings spielen hier viele Faktoren eine Rolle, die das Ergebnis beim Versorgungswerk "aufhübschen": Fehlender Zuschuss zur Krankenversicherung, frühe Zahlungen werden hoch bewertet, späte Zahlungen aber niedrig! Ich vermute, wenn man das über die gesamte Einzahlungsdauer mit der DRV vergleicht, ist das Versorgungswerk kaum besser. Wobei man beim Versorgungswerk das Problem hat, dass die Politik wohl nicht zuschießen wird, wenn es eng wird. Und das Versorgungswerk ist eben nur teilweise kapitalgedeckt. Es ist auch zum Teil umlagefinanziert und wenn die ganzen älteren Steuerberater in Rente, dann gute Nacht!
Und was die Kanzlei mit 1 Mio. Umsatz angeht: Das finde ich schon sehr sportlich für eine kleine Kanzlei mit ganz normalen Mandanten. Welche Bank gibt dir überhaupt 1 Mio. ohne Sicherheiten?
Du kannst davon ausgehen, dass jeder Mitarbeiter im Schnitt max. 80k Umsatz erbringt (damit sind auch Buchhaltungskräfte etc. gemeint). Rechnerisch hast du also 12,5 Mitarbeiter. Rechne noch die Sekretärin dazu, dann sind es 13. Jede Mitarbeiter erbringt das 2,6-Fache seines Bruttogehalts (es wird oft 3x genannt, aber wir wollen realistisch sein, seid froh, wenn es nicht nur 2x sind). Damit liegt das durchschnittliche Gehalt bei 30k, mit AG-Beitrtägen bei 37k. 37k x 13 Mitarbeiter sind 481k Gehaltsaufwand im Jahr. Verbleiben also noch ca. 529k. Davon abgezogen ist noch nicht die Miete, Datev und viele weitere kleinere Ausgaben. Bei 13 Mitarbeitern brauchst du aber in aller Regel einen weiteren Steuerberater. Ihr teilt euch also die verbleibenden sagen wir 400k. Macht 200k für jeden.
Jetzt rechne bitte die Steuer und Sozialversicherung herunter und so beeindruckend finde ich diesen Verdienst gar nicht (angesichts der hohen Investition und des Risikos). Traurig ist ja auch, dass das keine schicke Kanzlei ist, sondern lediglich eine kleine Klitsche mit 2 Beratern, die es sich nicht leisten können, einem Mitarbeiter im Schnitt mehr als 30k zu zahlen.......
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