Das Median (!) Household Income in Michigan ist 63.000 USD, d.h. 50% haben mehr und 50% haben weniger.
Average Single Family Home lt. Zillow in 2020 noch 176.000 USD, jetzt aktuell 233.000 USD, d.h. wir reden hier von einem Einfamilienhaus.
Selbst nach dem Preisanstieg kann man sich also vom 3,7-fachen Haushaltsmedianeinkommen ein EFH kaufen.
Median Haushaltseinkommen in Deutschland ist 3.551 Euro pro Monat, also knapp 43.000 Euro pro Jahr.
Jetzt zeig mir mal ein schickes EFH in Deutschland für 159.000 Euro.
Das erste-beste Haus von Zillow von Michigan:
3121 Baker Park Dr SE, Grand Rapids, MI 49508
300.000 USD, also 4,8x HH-Einkommen. In DE vergleichbar: 206.000 Euro.
Das Haus hat 268 qm Wohnfläche, sofort einzugsbereit, schöne (typisch US-amerikanische) Küche, Wände, Böden, Türen - alles top. Bad wäre jetzt nicht mein Geschmack, aber lässt sich ja ändern.
Direkt im Ballungsraum Grand Rapids, welcher 1,4 Mio. Einwohner hat. Das Haus ist 7 Meilen von Downtown entfernt, 14 Minuten aktuell im Vormittagsverkehr. Und in den USA kannst du eben auch wirklich das Auto nach Downtown nehmen. Da kommen keine dummen Stadtplaner und wollen Autoverkehr maximal künstlich verlangsamen.
Direkt gegenüber vom Haus ist Ken-O-Sha Park. Die AL-Quote in Grand Rapids ist 3,1%. Alleine im Ort ohne Nachbarorte gibt es 20 Arbeitgeber mit über 2.000 Beschäftigten, die brauchen alle jeweils hunderte BWLer als Controller, HR, usw...
Und wie ein Vorposter schon angemerkt hat, dort ist Mobilität noch möglich. Da kann ich überall, wo ich hin möchte, mit dem Auto fahren. Ich kann, wenn ich es möchte, direkt zu Fuß zum Park gegenüber. Aber es gibt keine extremistischen Stadtplaner, welche einem die Mobilität mit dem Auto aus ideologischen Gründen maximal erschweren wollen. Und das aktuell ist ja erst der Anfang.
Ich war ab und zu mal beruflich in den USA und habe das sehr geschätzt. Keine Staus (ich war in keiner Mega-City, ganz normale urbane Agglomeration), keine Parkplatzprobleme (Hotels, Gaststätten, Arbeitgeber, Supermärkte - alle sind darauf eingestellt, dass man mit dem Auto kommt) und einfach eine angenehme Form des städtischen Vorankommens. Und jeder dort hat ein EFH für wenig Geld, traumhaft.
WiWi Gast schrieb am 06.02.2023:
In den USA lebt der Großteil der Bevölkerung aber nicht im relativ reichen southern cali, New York or else sondern im grauenhaften midwest mit median Gehältern deutlich unterm deutschen Niveau (e.g. Michigan $30K, Iowa $32K, Florida $29K, Oregon 32K etc.).
Die high income areas für normale wiwi graduates in den USA sind auf Ballungszentren in und um NY, SF, Boston und Seattle mit abartigen Lebensunterhaltungskosten fokussiert.
Abseits der Kostendebatte wird hier aber mMn ein zentraler Punkt überhaupt nicht beleuchtet: Die Quality of Life (Daran merkt man, dass kaum jemand hier mal länger in den USA gewesen ist).
Die Lebensqualität in den USA ist mMn deutlich geringer als in Europa. Das fängt bei Lebensmitteln an (extrem business freundliche Pestizid und Hygiene-vorschriften) und hört mit der Abhängigkeit vom Auto auf (selbst Downtown Chicago ist mit city highways übersät und das public transport system ist marode. Dazukommen natürlich die genannten Punkte mit der Qualität von Produkten, Häusern, der extremen Ungleichheit (habe noch nie so viel Armut auf der Welt wie in LA gesehen), Healthcare, Criminal justice, Kommerzialisierung etc. etc.
Das alles spiegelt sich in Rankings für Lebensqualität, Gini-Index, Zufriedenheit nach Land, Lebenserwartung, Suicide rate, Obesity-Rate etc. etc. wider und basiert nicht auf Fantasiestatistiken wie in Kommentaren vor mir.
Take away: Kriegt eure Amerika-Komplexe unter Kontrolle und hinterfragt mal was Wichtig ist im Leben.
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