unfähige Vorgesetze
Hallo zusammen,
ich wollte hier mal nachfragen, wie ihr damit umgeht, wenn euer Vorgesetzter seiner Führungsaufgabe nicht nachkommt und auch sonst extrem wenig Einsatz zeigt.
Der Hintergrund ist der folgende. Ich arbeite bei einem kleinen Konzern (Umsatz 1 Mrd. EUR) in einer Zentralabteilung. Mein Team hat inklusive Teamleiterin 5 Mitglieder. Davon haben drei innerhalb der letzten 6 Monate gekündigt wegen ebendieser. Das Problem ist, dass sie ihre Führungsaufgabe überhaupt nicht wahrnimmt. Das äußert sich z.B. in der Form, dass es für neue Mitarbeiter keinerlei Einarbeitungsplan gibt und auch keine regelmäßigen Feedbackgespräche. Es gibt nur ungefähre Aufgaben und der neue muss sich seine Aufgaben mehr oder weniger suchen. Das führt dann eben dazu, dass derjenige natürlich im Wesentlichen erstmal alles bekommt, was jemand anderes nicht so gerne macht. Auch was die Weiterentwicklung von Aufgaben und Prozessen angeht, macht sie nur etwas, wenn sie eine konkrete Aufgabe vom Abteilungsleiter oder der GF bekommt. Der nächste Punkt ist ihre "Home Office Zeit". Meist ist sie nur 4, maximal 5 Stunden am Tag da und arbeitet sonst von zu Hause aus. Wobei man in dieser Zeit dann selten etwas von ihr hört oder Antworten auf E-mails bekommt. Ein Kollege hat auch schon ein paar Mal mitbekommen wie sie während ihrer Anwesenheit im Büro Online-Shopping macht, statt zu arbeiten. Dabei ist sie ihrer eigenen Aussage nach immer so extrem unter Stress und hat ja so viel zu tun.
Für mich ist die Situation auch schon seit einiger Zeit schwer erträglich. Im letzten Jahr hatten meine Kollegen und ich immer wieder Themen angebracht, wie wir besser werden können. Darauf kam nie eine Reaktion. Seit gut zwei Jahren kam auch nichts neues mehr bei meinen Aufgaben hinzu, so dass meine Lernkurve derzeit gegen Null tendiert. Innerlich habe ich längst gekündigt. Ich bin auch aktiv auf der Suche, habe bisher aber noch nicht das passende Angebot bekommen. Aufgrund meiner Kündigungsfrist ist für mich der nächste Wechsel erst wieder im Oktober möglich. Bis dahin muss ich durchhalten.
Ich wollte hier einfach mal fragen, ob jemand schon in einer solchen Situation war. Wie habt ihr das empfunden? Was habt ihr getan, um trotz innerer Kündigung euren Job weiterhin gut zu machen? Oder habt ihr auch mal versucht, Euch auf der nächst höheren Führungsebene zu beschweren?
Wäre schön, wenn ihr eure Erfahrungen teilen könntet.
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