Weil Querdenken meist etwas mit Kreativität zu tun hat. Wer schon beim Kleidungsstil nicht kreativ ist, wird es woanders wohl auch kaum sein. Die Anzugträger, die das von sich aus auch gerne tun, die ich kenne, sind zumindest alle die typischen Bürokraten/Konservativen.
Ich denke nicht, dass die Kleidung direkt etwas damit zu tun hat.
Es geht eher darum, ob eine Firma, einschließlich der Mitarbeiter, damit umgehen kann, dass im Büro jemand im Anzug neben jemanden mit kurzen Hosen, Sandalen und Socken sitzt, zumindest wenn es keinen Kundenkontakt gibt.
Da gibt es dann Firmen, die Richtlinien aufstellen. Da ist die Richtlinie "Krawatte verboten, denn Kreative tragen keine Krawatte" ebenso blöd wie "auch im Hochsommer keine kurzen Hosen". Oder die detaillierten Listen, die ich in amerikanischen Firmen zur Definition des angemessenen Kleidungsstils für Casual Friday gesehen habe.
Wenn man Querdenker und Innovation fördern will, muss man vor allem mal seinen Mitarbeitern vertrauen. Und man muss mit Fehlern leben können. Wenn man eine Unternehmenskultur schafft, in der Themen wie Kleidung reglementiert werden, dann liebt man wahrscheinlich auch komplizierte Workflows mit einem dutzend Abteilungen und Hierarchie-Stufen, die alle in Entscheidungen einbezogen werden müssen, bevor sich jemand die Nase putzen darf. Das sind dann Firmen, die durch das Vermeiden von Fehlern oder zumindest der Verantwortung für Fehler gesteuert werden.
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