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Berufseinstieg: Wo & WieHigh Potentials

Top-Performer, trotzdem überlastet

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WiWi Gast

Top-Performer, trotzdem überlastet

Hi,
bei uns (Konzerntochter, ca 1500 MA) ist zurzeit ein sehr hoher Change im Gange und viel zu tun. Unser Vorstand stampft irre viele Projekte aus dem Boden.
In jüngerer Zeit sind deswegen einige neue, jüngere Kollegen mit Studium und/oder Beratungserfahrung eingestellt worden. Ich bezeichne mich nicht als globalen top Performer, in meinem Unternehmen bin ich allerdings gefühlt schon seit Beginn unter den Top Leuten.

Problem: ich hab zurzeit schon ein Vollzeitprojekt als Leiter (ca 5000 PT), jetzt hat mein Chef signalisiert, er finde niemanden für ein anderes strategisches Projekt, ob ich das nicht noch mitmachen könnte und die PL dort übernehme, weil dort der Wurm drin ist.

Die Projeke sind inhaltlich anspuchsvoll, ich berichte schon lange nur noch an Vorstand. Das ist ok, aber dennoch kommt es mir so vor, als ob einige wenige junge Leute bei uns den Laden rocken sollen. Gleichzeitig sehe ich viele längergediente Kollegen, die ein zwei kleine Projekte machen und um 16:30 heim gehen.

Frage: kennt wer die Situation? Würde ich interessieren, wie ihr damit umgegangen seit. Fakt ist, ich bin zurzeit schon am Anschlag. Mit dem neuen Projekt zusätzlich wär ich aber schlicht überlastet. Will ja gerne reinhauen, bin motiviert, aber ist da was gewonnen, wenn ich jedes Thema nur noch mit 50% angehen kann mangels zeit? Kann aber auch schlecht Aufträge ablehnen....

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WiWi Gast

Re: Top-Performer, trotzdem überlastet

Warum nicht einfach die Problematik intern schildern? Nein zu sagen erfordert Mut, ist aber mit der richtigen Argumentation nicht schwer. Ansonsten verschiebst Du ein unangenehmes Gespräch nur. Nämlich zu dem Zeitpunkt, wenn es bei beiden Projekten hakt und Du Rechenschaft ablegen musst.

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WiWi Gast

Re: Top-Performer, trotzdem überlastet

Ich tu mir etwas schwer damit, wenn jemand sich von vorneherein als Top Mann sieht.
Vielleicht strahlst du das auch etwas übertrieben aus und deswegen gibt man dir das neue Projekt, dass du das auch unter Beweis stellen kannst.

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WiWi Gast

Re: Top-Performer, trotzdem überlastet

Das ist halt der Unterschied zwischen den Frischlingen und den alten Hasen:
Letztere wissen, dass Einsatz im Grunde nichts bringt und wenn es hart auf hart kommt, man bestenfalls einen feuchten Händedruck dafür beim Rausschmiss bekommt. Darum Dienst nach Vorschrift und möglichst viel Eier schaukeln, im Nachhinein wird einem eh nichts gedankt.

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WiWi Gast

Re: Top-Performer, trotzdem überlastet

Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber es gibt das bekannte Sprichwort "Eigenlob stinkt". Die Einschätzung der eigenen Leistung überlässt man anderen und trägt sie nicht vor sich her wie eine Monstranz. Ich weiß auch nicht, was deine angebliche Leistung mit deinem Problem zu tun haben könnte. Ich habe das Gefühl, du hast ein übersteigertes Selbstbewußtsein und möchtest nur mal eben darstellen, wie toll und gefragt du bist.

Zum Thema: Wenn du wirklich so ein toller Hecht wärest, dann würdest du auch mit der neuen Situation klarkommen. Wenn ich gefragt werde, ob ich mehr Verantwortung übernehmen kann, dann sage was ich dafür brauche, z.B. mehr Budget, Resourcen, Zeit, Stellvertreter für das laufende Projekt usw. Wenn ich das nicht bekommen kann, dann muss der Vorgesetzte eben akzeptieren, dass eine von beiden Aufgaben leidet (linke Tasche, rechte Tasche). Beide Aufgaben durch eigene Mehrarbeit beherrschen geht nicht - aber das weiß dein Chef. Der erwartet von dir konkrete Lösungen.

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DAX Einkäufer

Re: Top-Performer, trotzdem überlastet

"Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber es gibt das bekannte Sprichwort "Eigenlob stinkt". Die Einschätzung der eigenen Leistung überlässt man anderen und trägt sie nicht vor sich her wie eine Monstranz. Ich weiß auch nicht, was deine angebliche Leistung mit deinem Problem zu tun haben könnte. Ich habe das Gefühl, du hast ein übersteigertes Selbstbewußtsein und möchtest nur mal eben darstellen, wie toll und gefragt du bist."

Das nehme ich anders war. Erstens beschreibt er durchaus die Einstellungsbemühungen des Unternehmens mit einer neutralen Sichtweise, zweitens bekommt er ja offensichtlich geschäftsführungsrelevante Projekte übertragen - das sind für mich zwei Anzeichen dafür, dass die Geschichte realistisch ist. Außerdem sucht er doch aktiv nach Hilfe, das ist doch der entscheidende Faktor der Selbstreflexion.

Die Arbeit geht dorthin, wo sie gemacht wird. Machst Du die Arbeit, kommt sie zu Dir. Deine älteren Kollegen wissen das, das hat der User über mir schon gut auf den Punkt gebracht.

Zu Deinem inhaltlichen Problem würde ich Dir raten, ein Teilpaket zu delegieren bzw. dem Chef vorzuschlagen, dass Du eine Projektunterstützungskraft bekommst. Außerdem solltest Du nicht davon ausgehen, dass Du grundsätzlich auf maximaler Effizienz arbeitest. Man wird immer von Jahr zu Jahr besser und kommt mit weniger Arbeit genauso weit.

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WiWi Gast

Re: Top-Performer, trotzdem überlastet

Lounge Gast schrieb:

Das ist halt der Unterschied zwischen den Frischlingen und
den alten Hasen:
Letztere wissen, dass Einsatz im Grunde nichts bringt und
wenn es hart auf hart kommt, man bestenfalls einen feuchten
Händedruck dafür beim Rausschmiss bekommt. Darum Dienst nach
Vorschrift und möglichst viel Eier schaukeln, im Nachhinein
wird einem eh nichts gedankt.

Je größer der laden, desto mehr stimmt genau das. Deshalb werden auch sehr gerne "berater" eingestellt, weil die das aufgrund vorheriger indoktrination nicht wahrhaben können/wollen ;)

Und selbstverständlich hat dax einkäufer recht mit seiner aussage arbeit wird dorthin delegiert wo man den wenigsten widerstand erwartet als vorgesetzter.

Die "alten hasen" wie oben richtig beschrieben waren dabei mit sicherheit i.d.r. mindestens genau so motiviert wie die selbsternannten "top-performer" heutiger tage, bei manchen setzt die resignation eben früher ein als bei anderen...

Niemand muss unseren worten hier glauben schenken, jeder darf aus seinen eigenen fehlern lernen!

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WiWi Gast

Re: Top-Performer, trotzdem überlastet

TE hier.
Die Bemerkungen nach der Art "überzogenes Selbstbewusstein" lasse ich mal so stehen, da sie nichts zur Sache tun.

Ich suche schlicht nach Tipps, wie ich die Situation in den Griff bekomme. Die Anmerkung mit Ressourcen anfordern greife ich mal auf: Ich denke, hier liegt ein Konfliktpunkt. Ich tue das schon seit Monaten in meinem aktuellen Projekt immer wieder für zwei Themen, wo ich heute schon Land unter habe und mich selbst kümmern muss. Daher die Aussage, ich sei am Anschlag.

Ich denke daher nicht, dass ich meinem Chef übertrieben signalisiere, dass ich der Überflieger bin und mehr will. Das ist bei uns auch gar nicht nötig: bei uns muss nicht der Ellenbogen raus, um Karriere zu machen, wie ich das in meiner vorigen Firma erlebt habe. Vielmehr herrscht bei uns - mein Empfinden - ein generell geringes Verantwortungsgefühl. Woher das kommt, weiß ich nicht. Wenn dann ein neuer Kollege anfängt, der halbwegs clever ist und unternehmerisch denkt, wandern die wichtigen Themen ratz fatz zu ihm.

Das ist erst mal gut. In meiner alten Firma wars echt schwer, gute Projekte zu bekommen. Problem wie beschrieben, dass man offensichtlich erwartet, dass die neuen Kollegen die neue Anspruchshaltung des Vorstands ins Haus tragen sollen. Aber: es gibt einfach zu wenig neue, gute Leute für die vielen neuen Projekte.

Ideen?

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WiWi Gast

Re: Top-Performer, trotzdem überlastet

TE hier.

Die "alten hasen" wie oben richtig beschrieben waren dabei mit sicherheit i.d.r. mindestens genau so motiviert wie die selbsternannten "top-performer" heutiger tage, bei manchen setzt die resignation eben früher ein als bei anderen...

Das ist mir zu einfach gedacht. Du gehst pessimistisch davon aus, dass jeder Mensch irgendwann resigniert. Halte ich für eine nicht haltbare Annahme, die motivierten alten Hasen - die es auch gibt - nicht gerecht wird.

Für mich in dem Zusammenhang dann auch nicht verwerflich, sich seiner eigenen Position bewusst zu machen. Über das Wort Topperformer kann man streiten - falls ich polarisieren wollte, hab ich das ja geschafft. Fakt ist, mein Anspruch ist nicht, irgendwann zu resignieren. Finde die Vorstellung nicht erstrebenswert. Dass man andererseits nicht auf Dauer bis zur Rente "topperformen" kann, liegt auf der Hand. Aber dazwischen ist viel Spielraum m.E.

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WiWi Gast

Re: Top-Performer, trotzdem überlastet

Auch von meiner Seite aus Zustimmung zu diesem Beitrag. Die eher jüngeren Kollegen neigen sich dazu, die Beine auszureissen, um auch die kleinste Sprosse auf der Leiter hochzukrabbeln.

Ich habe mich davon, auch wenn es anfangs schwergefallen ist, vor einigen Jahren verabschiedet. Versuche nun, die Aufgaben zu machen, die Aussenwirkung haben und nicht viel Arbeit bedeuten. Da es in Deutschland recht viele Malocher gibt, fällt es idR auch nicht schwer, jemanden für undankbare, arbeits- und risikoreiche Projekte zu finden.

Finanziell kommt man langfristig aufs gleiche raus. Es geht nicht darum, viel zu tun. Man muss das richtige tun.

Lounge Gast schrieb:

Das ist halt der Unterschied zwischen den Frischlingen und
den alten Hasen:
Letztere wissen, dass Einsatz im Grunde nichts bringt und
wenn es hart auf hart kommt, man bestenfalls einen feuchten
Händedruck dafür beim Rausschmiss bekommt. Darum Dienst nach
Vorschrift und möglichst viel Eier schaukeln, im Nachhinein
wird einem eh nichts gedankt.

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WiWi Gast

Re: Top-Performer, trotzdem überlastet

Du solltest versuchen, den erweiterten Aufgabenbereich als nächsten Schritt in Deinem Werdegang darzustellen, womit Du zeitgleich die Möglichkeit hast, Dir mehr Resourcen (finanz. und personell) zu sichern.

Übersetzt: Gespräch mit Chef, in dem Du Dich über das Vertrauen für das erweiterte Aufgabenfeld (Wechsel von Projekt- in Programmebene) bedankst und Du - analog einem Poster - einen Maßnahmenkatalog einbringst. Sprich ad hoc Resourcen für die angesprochenen zwei Themen (sollten ja intern vorhanden sein) und in einer Mittelfristigkeit Einsatz von 1-2 PL, die Du überwachst.

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