WiWi Gast schrieb am 05.10.2022:
WiWi Gast schrieb am 05.10.2022:
Mal bitte etwas weniger Zeit im Wiwi Treff und mehr Zeit in der Vorlesung verbringen.
Zum einen sind es nicht nur die 1% Bruttolistenpreis, sondern auch 0,03% pro Entfernungskilometer - macht bei 30km Entfernung Arbeitsstätte-Zuhause gut 2% Bruttolistenpreis.
Nimm doch gleich 50 Kilometer. Man, man, man. Und im anderen Thread waren schon 10 Kilometer außerhalb JWD hinter den Kühen.
Außerdem funktioniert dein Modell nicht - was heißt hier gespartes Geld, durch den Dienstwagen spart eine Privatperson Geld im Vergleich zu einem Wagen, den sie mit denselben Bedingungen erwerben würde (gleiches Auto, gleiche Ausstattung, gleiche Wechselperioden, ...) - das vielleicht.
Richtig, da werden Dienstwagenfahrer steuerlich massiv privilegiert. Weil sie etwas im Wert von 1.500 Euro im Monat haben (TCO) und nur auf 500-600 Euro Steuern zahlen.
Dennoch muss man das ganze fiskalisch und gesamtwirtschaftlich betrachten.
Nö, muss man nicht.
Das Dienstwagenprivileg führt zu einem schnelleren Wechsel der Autos und zu besser ausgestatteten Autos und, nun ja, ein Großteil der Wertschöpfung und etwa 15-20% aller Steuereinnahmen hängen in Deutschland direkt oder indirekt mit dem Automobil zusammen - werden die Autos weniger häufig gewechselt fehlt ein Teil dieser Wertschöpfung, werden Autos schlechter ausgestattet fehlt ein Teil dieser Wertschöpfung.
Nö, die Dinger können auch in den Export gehen. Deutschland hat einen Anteil von 3-4% am Weltmarkt.
Ich habe hierzu keine konkreten Zahlen, aber summa summarum steht Deutschland mit/ ohne Dienstwagenprivilieg fiskalisch wahrscheinlich gleich da - nur das Privatpersonen, welche einen Dienstwagen besitzen etwas mehr davon haben --> ergo Wohlfahrtsgewinn.
Nö, auch falsch. Wir können, wie in vielen anderen Branchen auch, hauptsächlich für den Export produzieren. Solange halt noch Verbrenner irgendwo auf der Welt gekauft werden. Die dt. Autoindustrie ist sowieso eine Branche mit Ablaufdatum. Überlege dir mal, warum man Mercedes und BMW ca. zu einem KGV von 5 kaufen kann. Die 4 billigsten Aktien im DAX, nach KGV, sind Automobil-Aktien. Selbst BASF, massiv auf Gas angewiesen, wird 80% höher gehandelt.
Außerdem kurz zum OPNV-Ticket, es ist zwar schön und gut, das man sich wünscht, dass etwas weniger kostet, aber dieses Ticket würde weder 1 zusätzlichen Zug auf die Strecke bringen, noch die Zuverlässigkeit, Austattung, etc. der Bahn verbessern - es ist einfach nur ein günstigeres Ticket für Dich und andere! Ein Ticket hat nicht ohne Grund einen Preis und nur weil man gerne weniger zahlen würde heißt das nicht, das weniger zu zahlen auch gut und sinnvoll ist (Stichwort effiziente Allokation).
Sicherlich gibt es viele theoretische Maßnahmen, um die öffentlichen Ressourcen effizient zu allokieren. Flächendeckende Parkraumbewirtschaftung 24/7 überall. Tageszeitabhängige City-Maut. Strecken-Maut für häufig genutzte Straßen. Lärm-Abgabe von Autofahrern. Internalisierung von externen Effekten in den Benzinpreis. Ein großes Bündel an Maßnahmen, zur Deckung der externen Effekte des Verkehrs.
Oder man macht es sich einfach, und fördert einfach die Alternativen massiv. Ohne Autofahrer gleich massiv, aber verursachergerecht zu belasten. Denn wenn alle externen Effekte gemäß effizienter Allokation von Autofahrern zu tragen wären, hätten wir morgen nur noch 5% der Autos auf der Straße. So schnell geht der Wechsel dann realpolitisch doch nicht.
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