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Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

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WiWi Gast

Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

Hallo Leute,

ich stehe kurz vor Abschluss meines Masterstudienganges und hatte bisher 3 Praktika. Ich hatte jedoch immr das Gefühl, nie richtig die Essenz des Arbeitens zu erfassen da meine Praktika immer nur 3 Monate gingen und ich auch wusste, dass ich ja schon bald wieder weg bin. Ich möchte gerne von euch wissen, wie es sich anfühlt nach dem BWL-Studium richtig in Vollzeit zu arbeiten.

Gerne auch mit Entwicklung, von der Einstiegsposition bis heute und ob ihr euch wieder dazu entscheiden würdet. Bin gespannt!

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WiWi Gast

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

Einfach geil!

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WiWi Gast

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

Stell dich ein paar Wochen auf eine Baustelle, dann weißt du es. Das würde einigen Leut hier im Forum mal ganz gut tun.

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WiWi Gast

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

Ich persönlich arbeite 1000x lieber als zu studieren.

Das ist auch der Grund, weshalb mir Noten nicht so super wichtig waren sondern mein Werkstudentenjob

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checker

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

WENN man eine Aufgabe hat, von der an überzeugt ist, dann weiß man dass es Sinn macht jeden Tag viel Lebenszeit zu investieren. Dann macht es auch Spaß.

Allerdings darf man sich nichts vor machen, man ist Proletarier und verkauft seine Lebenszeit für Geld und macht andere damit reich. Man muss schon zusehen, dass man möglichst viel Freizeit hat und dies wirklich sinnvoll nutzt. Sonst kommt früher oder später der s.g. Burn Out, weil sich die Depression einstellt viel zu verbrennen ohne Ergebnis.

Was mir am Arbeitsleben am Meisten zu schaffen macht, im Vergleich zum Studium, ist die Tatsache, dass es nach viel Stress kein langen Semsterferien gibt, wo man mal Zeit für sich hat. Dass es kein neues Semster mit neuem Stoff gibt und dass man nicht jeden Tag Duzende nette Leute in gleiche Alter und ähnlichen Interessen trifft, mit denen man sich gut unterhalten kann.

Oft sind die Aufgaben Tag ein Tag aus mehr oder weniger ähnlich oder wiederholen sich spätenstens alle paar Monate. Zeit für sich bleibt nur am WE oder für ein paar Wochen Urlaub. Da man aber seinen eigenen Haushalt hat oft auch ein Familie, ist in diese s.g. Freizeit viel zu erledigen. Außer natürlich man bleibt Langzeitjunggeselle. Und mit den Leuten ist es auch so eine Sache: der durchschnittliche Mitarbeiter ist Mitte 40, hat nicht deine Hobbies und führt sehr wahrscheinlich ein völlig anderes Leben. - Und wegsetzen wie im Hörsaal ist nicht ;-)

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WiWi Gast

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

Richtig geil!!!!!!!!!......................... am Ende des Monats :D

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WiWi Gast

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

Ich habe mein Studium damals sehr in die Länge gezogen, weil ich nicht Arbeiten gehen wollte. Ich hatte die Befürchtung, dass angenehme Leben ist jetzt für immer vorbei. Es gibt ja Fälle bei denen Leute ihr Studium bis auf die letzte Prüfung abgeschlossen haben aber eben diese letzte Prüfung nicht ablegen können/wollen, weil eben eine mentale Blockade da ist. Vielleicht Angst vor Veränderung / Angst vor dem Ungewissen.

Ich hatte dann auch das Pech, dass der erste Job gleich mal eine Probezeitkündigung mit sich brachte (Laden pleite, hat Gehälter nicht mehr bezahlen können) und der zweite Job ein absoluter Mobbinghaufen war (wirklicher Psychokrieg jeden Tag im Büro, da sind sogar 2 eingeliefert worden). Damals hatte ich echt einige sehr unschöne Gedanken über das (Arbeits-)Leben. Letztendlich hat sich aber alles zum Guten gewendet, ich habe jetzt eine inhaltlich super herausfordernde Aufgabe, ein tolles Team, tolle Kollegen und bin rundum zufrieden.

Es fühlt sich richtig gut an, wenn man einen stabilen Job hat (und nicht ständig grübelt, wo man in 3 oder 6 Monaten wohl sein wird) und um 17 Uhr komplett frei ist und gedanklich nichts nach Hause nimmt. Diese Freiheit der Gedanken hatte ich in all den Jahren des Studiums nie.

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WiWi Gast

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

"Es fühlt sich richtig gut an, wenn man einen stabilen Job hat (und nicht ständig grübelt, wo man in 3 oder 6 Monaten wohl sein wird) und um 17 Uhr komplett frei ist und gedanklich nichts nach Hause nimmt. Diese Freiheit der Gedanken hatte ich in all den Jahren des Studiums nie."

Hach, kann ich bei euch anfangen?

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WiWi Gast

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

Ja, den Werkstudentenjob mit 10 oder 15h/ Woche würd ich auch gerne machen. Bisschen Kaffee trinken, bisschen tippen, bisschen lesen und dafür (für Studentenverhältnisse) ordentlich Kohle kassieren.

Das "richtig arbeiten" bedeutet aber 40h+ pro Woche und Fremdbestimmtheit.

Lounge Gast schrieb:

Ich persönlich arbeite 1000x lieber als zu studieren.

Das ist auch der Grund, weshalb mir Noten nicht so super
wichtig waren sondern mein Werkstudentenjob

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WiWi Gast

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

Der wahre Ernst des Lebens ist das

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DAX Einkäufer

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

Ich verstehe nicht, weshalb die Frage so bissige Kommentare hervorruft. Mit der Arbeit hat sich für mich folgendes verändert:

  • Im Studium gab es so etwas wie eine institutionalisierte Gerechtigkeit. Das Leben lief unter den Leitlinien der Hochschule ab und man fühlte sich als Student in einer Masse, die auch gemeinsame Ziele verfolgt. Im Unternehmen gehen die Ziele deutlicher auseinander. Kollegen sind auch Konkurrenten, einige mehr, andere weniger. Die konkurrenzfreien Kollegen können sehr langfristige und angenehme Freunde werden.

  • Deutlich mehr Geld auf dem Konto, aber auch höhere Ausgaben, da man die Möglichkeiten nutzt

  • Veränderung im Privatleben: Keine Studentenparties mehr, dadurch wird der spontane Aufbau neuer Kontakte schwieriger. Die Gruppe "Studenten" ist recht offen für neue Bekanntschaften ("Ach, Du bist auch Student? Das ist ja interessant"), die Gruppe "Angestellter" nicht zwangsläufig ("Du bist auch Angestellter? Welch ein Zufall."). Ein Traineeprogramm kann diesen Wechsel angenehmer machen, da unter Trainees eine gute Stimmung herrschen kann.

  • Eine stärkere Trennung von Privatleben und Berufsleben. Man hat ein Büro und arbeitet dort. Man hat eine Wohnung und arbeitet dort möglichst nicht. Das erste Möbelstück, das ich zum Berufseinstieg abgeschafft habe, war mein Schreibtisch. Brauchte ich nicht mehr und habe ich seitdem auch nicht mehr gebraucht.

  • Morgens anständig anziehen, anstatt irgendwie aus dem Haus zu gehen. Dadurch aber auch anderes Auftreten, wenn man nach der Arbeit noch irgendwo hingeht.

  • Dienstreisen haben ein viel höheres Niveau als Privatreisen während des Studiums, sind aber auch mit Verantwortung und Außenbild vertreten

  • Bei einem unbefristeten Vertrag gibt es plötzlich kein absehbares "Ende" mehr, während man beim Studium auf einen Abschluss hinarbeitete

  • Berufliche Ziele lassen sich viel schlechter planen, da es keine planmäßige berufliche Entwicklung gibt, der ein Großteil der Arbeitnehmer folgt (außer vielleicht bei Beratungen oder Beamten).

  • Morgens Berufsverkehr, abends Berufsverkehr, danach Feierabend mit den anderen Berufstätigen an der Supermarktkassenschlange

  • Wenn man mal einen freien Tag hat und mittags zum Einkaufen geht, trifft man Leute, von deren Existenz man gar nichts wusste. Sie sehen auch anders aus als die Leute morgens im Auto nebenan im Stau und verhalten sich seltsam.

  • Man arbeitet für ein Unternehmen, das mit der Arbeitskraft Geld verdient. Teilweise sogar viel Geld. Das merkt man dann auch - im Guten (gute Arbeitsausstattung) wie im Schlechten (maximale Ausnutzung der Kompetenzen und der Arbeitskraft).

  • Man wird plötzlich nicht nur als Mensch wahrgenommen sondern auch als Träger einer Aufgabe oder Funktion. Man muss zu trennen lernen, ob man wegen persönlicher Eigenschaften oder einer bestimmten Funktion gut oder schlecht behandelt wird.

  • Man beginnt in persönliche Ausstattung zu investieren, weil sie einem beruflich nützlich ist oder einfach dazu gehört. Anständige Kleidung, vernünftige Schuhe, eine Uhr. Auch der Friseurtermin wird nicht nur privates Vergnügen, sondern dient auch der Wahrung des Äußeren im Beruf.

  • Dinge werden steuerlich absetzbar.

Und vieles mehr.

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WiWi Gast

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

Man hat weniger Zeit, geht morgens aus dem Haus, ist am Abend wieder zu Hause. Hat definitiv weniger Zeit als wie im Studium. Etikette sind sehr wichtig, das Auftreten und die eigene Wortwahl werden unter den Kollegen beobachtet und diskutiert. Deine Person wird bewertet und mit einem Imagewert versehen, welche im Kontext mit dem Zeitgeist, steigen oder fallen kann.

Eigentlich bist Du bist keine Person mehr, sondern eine Stelle. Eine Kostenstelle.

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Bateman

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

Das war mal wieder ziemlich treffend, was der

DAX Einkäufer schrieb:

  • Morgens Berufsverkehr, abends Berufsverkehr, danach
    Feierabend mit den anderen Berufstätigen an der
    Supermarktkassenschlange

Ja, der Hauptunterschied ist, dass du dein Leben in die Randzeiten der Arbeit presst. Sprich, am Abend kommst du heim, essen (kochen), Nachrichten schauen, dann zB Banküberweisung oder Versicherungsbriefe ablegen. Am Wochenende kommst du zum (Lebensmittel) einkaufen, Wohnung saubermachen (ja, es gibt Stellen, an die die Putzfrau nicht hinkommt), der Resttag geht entweder damit drauf das schicke Abendessen für ein anderes Paar vorzubereiten oder den Familienbesuch abzuleisten. Dazu Reperaturen am Haus, Gartenarbeit. Sprich deine Sozialkontakte im Privatleben teilen sich die Wochenenden mit allem, was erledigt werden muss. Das ist auch der Grund, warum viele von uns die Onlineeinkäufe auf Arbeit machen, damit zumindest das Wochenende davon verschont bleibt.

Keine Ahnung, wie irgendjemand noch Sport machen kann, ich brauche 8h Schlaf.

  • Wenn man mal einen freien Tag hat und mittags zum Einkaufen
    geht, trifft man Leute, von deren Existenz man gar nichts
    wusste. Sie sehen auch anders aus als die Leute morgens im
    Auto nebenan im Stau und verhalten sich seltsam.

O ja. Und wenn man erstmal das Abenteuer U-Bahn wagt.. diese Leute haben teilweise eine seltsame Vorstellung von Körperhygiene.

Ansonsten war der Hauptunterschied für mich, dass ich abends abschalten konnte. Während dem Studium hätte man immer noch etwas mehr lernen oder dazu lernen können. Ein "später" gab es wegen Klausuren nicht. Seit ich arbeite, nehme ich zwar oft gedanklich etwas mit nach Hause, aber es ist mir sch***egal ob ich mehr machen könnte. Wenn die nächste Beförderung nicht klappt, verdiene ich immer noch genug, hab zumindest nur 3 statt 5 Abendtermine die Woche und verzichte eben auf Status für Zeit mit meinen Kindern.

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WiWi Gast

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

Ich hatte definitiv zu große Angst vor Veränderung! Deshalb bin ich nach dem Studium erstmal brav an der Uni geblieben und habe promoviert. Das Arbeiten an der Uni hat meines Erachtens wenig mit "richtiger" Arbeit zu tun. Man hat zwar auch gewisse Verantwortlichkeiten in Projekten, Meetings, etc. aber wirklichen Druck hat man nur in wenigen Ausnahmefällen. Der Tag lässt sich teilweise recht angenehmen gestalten und die Kollegen sind tatsächlich wahre Freunde, solange man nicht an dem gleichen Projekt arbeitet und die gleichen Ziele verfolgt. Nachdem aber bei uns jeder sein eigenes Projekt bearbeitet besteht keinerlei Konkurrenzsituation.

Nach der Promotion wäre dann der Zeitpunkt da gewesen, in das wahre Berufsleben einzusteigen. Entscheidungsängste und Ängste vor Veränderung haben aber dazu geführt, dass ich wiederum noch immer an der Uni meine Zeit totschlage - PostDoc nennt sich das. Ich hoffe wirklich, dass ich irgendwann den Absprung noch schaffe, aber die Zeit läuft gegen mich.

Warum ich mich gegen das "richtige" Arbeiten entschieden habe, weiß ich selbst nicht zu 100%. Aber es hat sicherlich damit zu tun, dass man dort viel häufiger liefern muss, der Stress größer ist, die Etikette wichtiger, der Druck größer, die Aufgaben evtl. stupider bzw. eintöniger. Ich weiß nicht, weshalb mein Eindruck so negativ ist...

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WiWi Gast

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

Ich bin von diesem Thread total erstaunt, ich finde es echt merkwürdig, wie die normalen Menschen so leben müssen, ich dachte immer, ich als Student bin das Maß aller Dinge.

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WiWi Gast

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

Worin hast Du denn promoviert und wie alt bist Du jetzt?

Mein Rat an Dich: Fang !!!dringend!!! an, zu arbeiten. Klar wird es eine gewisse Fallhöhe geben vom schönen TVL-13 Stufe 3 auf ein Berufseinsteigergehalt, aber Du machst dich sonst unglücklich.

Ich selbst habe erst mit 32 angefangen, richtig zu arbeiten (Abi, Bund, Ausbildung, Studium, Promotion), mittlerweile bereue ich dies aber auch und mir wären 4-5 weitere Jahre BE wichtiger als der Dr.-Titel.

Ängste mögen vorhanden sein, aber wenn Du den Kopf in den Sand steckst, dann landest Du mit 40 in der akademischen Arbeitslosigkeit und kämpfst dich von Drittmittelprojekt zu Drittmittelprojekt. Und dann hast Du noch 25 Jahre vor Dir!

Lounge Gast schrieb:

Ich hatte definitiv zu große Angst vor Veränderung! Deshalb
bin ich nach dem Studium erstmal brav an der Uni geblieben
und habe promoviert. Das Arbeiten an der Uni hat meines
Erachtens wenig mit "richtiger" Arbeit zu tun. Man
hat zwar auch gewisse Verantwortlichkeiten in Projekten,
Meetings, etc. aber wirklichen Druck hat man nur in wenigen
Ausnahmefällen. Der Tag lässt sich teilweise recht angenehmen
gestalten und die Kollegen sind tatsächlich wahre Freunde,
solange man nicht an dem gleichen Projekt arbeitet und die
gleichen Ziele verfolgt. Nachdem aber bei uns jeder sein
eigenes Projekt bearbeitet besteht keinerlei
Konkurrenzsituation.

Nach der Promotion wäre dann der Zeitpunkt da gewesen, in das
wahre Berufsleben einzusteigen. Entscheidungsängste und
Ängste vor Veränderung haben aber dazu geführt, dass ich
wiederum noch immer an der Uni meine Zeit totschlage -
PostDoc nennt sich das. Ich hoffe wirklich, dass ich
irgendwann den Absprung noch schaffe, aber die Zeit läuft
gegen mich.

Warum ich mich gegen das "richtige" Arbeiten
entschieden habe, weiß ich selbst nicht zu 100%. Aber es hat
sicherlich damit zu tun, dass man dort viel häufiger liefern
muss, der Stress größer ist, die Etikette wichtiger, der
Druck größer, die Aufgaben evtl. stupider bzw. eintöniger.
Ich weiß nicht, weshalb mein Eindruck so negativ ist...

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WiWi Gast

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

Worin hast Du denn promoviert und wie alt bist Du jetzt?

Ich habe in einem technischen Studiengang promoviert und bin jetzt 30 Jahre alt.
Glücklichweise war das ein sehr industrienahes Drittmittelprojekt, was sicherlich nicht so schlecht war und auch nicht das typische "Elfenbeinturm-Forscher"-Klischee erfüllt.

Dennoch frage ich mich auch manchmal weshalb ich eigentlich promoviert habe und welche Schwierigkeiten das nach sich zieht. Ich kann ja nicht sagen, dass es schlecht läuft an der Uni - im Gegenteil, ob Projektpartner, Prof. etc. alle sind höchst zufrieden mit meiner Arbeit. Das pusht teilweise ganz schön und dann wird einen noch die Laus ins Ohr gesetzt, man sei für höhere Aufgaben berufen und geniesst dementsprechendes Ansehen...

Ich denke es ist klar: Entweder ich opfere weiter meine Lebenszeit und arbeite mich zu Tode, um die Chance auf eine Professur zu wahren oder ich werde wie von dir prophezeit etwas tiefer fallen. Beide Alternativen machen nicht unbedingt glücklich...

Den PostDoc möchte ich eigentlich nicht die vollen drei Jahre machen, aber irgendeinen Industriejob wollte ich auch nicht annehmen. Deshalb hoffe ich einfach auf bessere Zeiten, aber wenn man sich die Wirtschaft anschaut, geht es tendenziell eher bergab.

Wie gefallen dir denn deine jetzigen Aufgaben und in welchen Fach hast du promoviert?

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WiWi Gast

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

Wenn Du jetzt 30 bist, dann ist es halb so schlimm. Setz Dir eine nette Frist (z.B. Jahresende 2016 oder Jahresmitte 2017) und hab dann Deinen ersten Arbeitstag im "richtigen Job".

Eine Unikarriere setzt die Habilitation voraus. Da Du diese nicht anstrebst bzw. durchführst, sehe ich kein ernsthaftes Interesse (oder auch nur die Möglichkeit) einer Unikarriere. Wenn Du jetzt einwendest, alle seien doch so hochzufrieden und Dein Prof sehe Dich zu höherem berufen - warum hast Du dann noch keine Habil angefangen?

Die entscheidung, ob Uni oder Arbeit, muss Du aber _jetzt_ treffen.

Falls Uni: Fang _jetzt_ die Habil an
Falls Wirtschaft: Fang _jetzt_ an zu arbeiten oder setz Dir zumindest _jetzt_ die harte Frist für den Berufseinstieg.

Vergiss bitte nicht: mit 30 schmieren Dir noch alle Honig ums Maul (wie toll Du doch arbeitest und wir gut Deine Ergebnisse sind). Ab 35 oder Ende 30 ist der Zug dann abgefahren, und wie beschrieben hast Du dann noch 30 Jahre vor Dir.

Lounge Gast schrieb:

Worin hast Du denn promoviert und wie alt bist Du
jetzt?

Ich habe in einem technischen Studiengang promoviert und bin
jetzt 30 Jahre alt.
Glücklichweise war das ein sehr industrienahes
Drittmittelprojekt, was sicherlich nicht so schlecht war und
auch nicht das typische
"Elfenbeinturm-Forscher"-Klischee erfüllt.

Dennoch frage ich mich auch manchmal weshalb ich eigentlich
promoviert habe und welche Schwierigkeiten das nach sich
zieht. Ich kann ja nicht sagen, dass es schlecht läuft an der
Uni - im Gegenteil, ob Projektpartner, Prof. etc. alle sind
höchst zufrieden mit meiner Arbeit. Das pusht teilweise ganz
schön und dann wird einen noch die Laus ins Ohr gesetzt, man
sei für höhere Aufgaben berufen und geniesst
dementsprechendes Ansehen...

Ich denke es ist klar: Entweder ich opfere weiter meine
Lebenszeit und arbeite mich zu Tode, um die Chance auf eine
Professur zu wahren oder ich werde wie von dir prophezeit
etwas tiefer fallen. Beide Alternativen machen nicht
unbedingt glücklich...

Den PostDoc möchte ich eigentlich nicht die vollen drei Jahre
machen, aber irgendeinen Industriejob wollte ich auch nicht
annehmen. Deshalb hoffe ich einfach auf bessere Zeiten, aber
wenn man sich die Wirtschaft anschaut, geht es tendenziell
eher bergab.

Wie gefallen dir denn deine jetzigen Aufgaben und in welchen
Fach hast du promoviert?

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WiWi Gast

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

Ich hoffe, ich erfahre auch bald wie es sich anfühlt, richtig zu arbeiten. Bin 27 und hoffe auch einen schnellen Berufsstart

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WiWi Gast

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

Wenn Du jetzt einwendest, alle seien doch so hochzufrieden und Dein Prof sehe Dich zu höherem berufen - warum hast Du dann noch keine Habil angefangen?

1) Eine Habilitation habe ich noch nicht angefangen, weil ich erst seit Jan. 16 auf dieser Stelle sitze. Vorher habe ich promoviert. Bin also noch ein ganz "frischer" PostDoc.

2) Die Entscheidung vorerst an der Uni zu bleiben ist noch dementsprechend jung. Evtl. habe ich mir die Zeit auch nicht genommen, die es gebraucht hätte. Die Umstände einerseits "Honig ums Maul" geschmiert zu bekommen und andererseits das die Stelle nicht ewig unbesetzt bleiben konnte, verschlimmern die Situation zusätzlich...

3) Die Sache mit der festen Frist verfolge ich momentan tatsächlich. Ich hoffe, dass ich spätestens Mitte 2017 soweit bin, um entgültig die Schnauze voll zu haben...

Ob ich dann einen guten Job in einem Konzern ergattere schätze ist als sehr ungewiss ein!

Wie war dein Weg?

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VorzeigeBWLer

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

Um auf die Eingangsfrage zu antworten: Ich finde es großartig. Man hat abends nichts mehr zum Lernen, bekommt regelmäßig sein Gehalt und kann (im Idealfall) nach 8h Arbeit am Tag geistig abschalten. Ich vermisse das Studentenleben nicht. Außer, dass man da ab und zu länger schlafen konnte ;) Da ich allerdings ein duales Studium gemacht hab, war die Umstellung jetzt auch nicht so neu.

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WiWi Gast

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

Ich habe schon vor meine Studium gearbeitet (Ausbildung und dann 2 Jahre Vollzeit gearbeitet). Das fiel mir allerdings wesentlich einfacher als jetzt nach dem Studium. Ich glaube es liegt daran, dass ich jetzt kein "Ziel" mehr habe. Vorher waren die Ziele klar: Ausbildung abschließen, Abitur nachholen, Studium schaffen.

Aber jetzt? Einfach nur noch Alltag ohne Ziel. Aufstehen, arbeiten, schlafen. Klar, die meisten sagen jetzt: Familie gründen ist das nächste Ziel. Aber das musste ich leider aus persönlichen Gründen für mich ausschließen.

Was bleibt also?

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WiWi Gast

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

Nix bleibt. Wir alle sind letztlich austauschbar.

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WiWi Gast

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

puh, extrem gute frage. familie gründen scheint mir auch einfach nur ein ersatzziel zu sein. man merkt, dass das leben eben nicht nur aus dem von dir beschriebenen arbeiten und schlafen bestehen sollte und daher sucht man den sinn eben in der eigenen familie... ich bin selbst mitte 20 und stehe vor demselben dilemma ;)

Lounge Gast schrieb:

Ich habe schon vor meine Studium gearbeitet (Ausbildung und
dann 2 Jahre Vollzeit gearbeitet). Das fiel mir allerdings
wesentlich einfacher als jetzt nach dem Studium. Ich glaube
es liegt daran, dass ich jetzt kein "Ziel" mehr
habe. Vorher waren die Ziele klar: Ausbildung abschließen,
Abitur nachholen, Studium schaffen.

Aber jetzt? Einfach nur noch Alltag ohne Ziel. Aufstehen,
arbeiten, schlafen. Klar, die meisten sagen jetzt: Familie
gründen ist das nächste Ziel. Aber das musste ich leider aus
persönlichen Gründen für mich ausschließen.

Was bleibt also?

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WiWi Gast

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

Interessante Diskussion. Bin auch seit letztem Sommer in die Berufswelt eingestiegen (27 Jahre). Und ich habe momentan auch das Problem, dass ich kein Ziel vor Augen habe, auf das ich hinarbeiten kann. In der Schule war es das Ziel, ein gutes Abitur hinzulegen. Dann die Ausbildung gut zu absolvieren. Im Studium auf gute Noten hin arbeiten. Und jetzt... mein Job ist ok soweit, Kohle passt auch, aber es gibt ja kein wirkliches Ziel in der Berufswelt. Vieles hängt ja vom Glück und Netzwerk ab, wie erfolgreich die Karriere dann auch wirklich verläuft. Familie ist bei mir momentan kein Thema. Wäre für mich aber auch kein " Ersatzziel". Dafür steckt da viel zu viel Verantwortung hinter. Habe jetzt an Sport gedacht. Z.B. aufn Marathon hinarbeiten oder so...

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WiWi Gast

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

Der Mensch ist nicht dafür gemacht, so weit zu laufen. Such dir was anderes.
Das Dilemma hab ich aber auch. Als Akademiker hat man halt eben eine andere emotionale Intelligenz. Man macht halt nicht nach 17 Uhr das Hirn aus und denkt an nichts anderes mehr. Man braucht eine gewisse Herausforderung, ein neues Ziel.
Das kann auf der Arbeit sein (durch interessante Aufgaben) oder halt im privaten (Familie etc.)

Naja hab momentan beides nicht :D

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DAX Einkäufer

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

"Interessante Diskussion. Bin auch seit letztem Sommer in die Berufswelt eingestiegen (27 Jahre). Und ich habe momentan auch das Problem, dass ich kein Ziel vor Augen habe, auf das ich hinarbeiten kann."

Mit der Zeit merkt man, dass der "ziellose" Zustand tatsächlich der natürliche Normalfall im Leben ist und dass Abitur, Studium, berufliche Schritte etc. die eigentlichen Scheinziele sind. Spätestens wenn die berufliche Entwicklung nicht so verläuft wie erwartet (und das wird letztendlich bei jedem von uns so sein, da sich Karrieren niemals planen lassen und immer unerwartete Fortschritte und Rückschläge eintreten werden), entzaubert sich die vermeintliche Zufriedenheit aus beruflichen Schritten. Wir Menschen brauchen aber diese Zwischenziele, um zufrieden zu sein. Also suchen wir uns Ziele wie Familie, Hobbys, Sport, Wettbewerbe, Vereine...

"Was bleibt also?"

Die eigentlich schönen Dinge im Leben: Kunst, Kultur, Literatur, Musik, Museen, Reisen, Freundschaften. Wer im Beruf viel fremdbestimmt arbeiten muss, der braucht Hobbys und Interessen, bei denen er selbst die Oberhand hat und sich von niemandem etwas sagen lassen muss.

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WiWi Gast

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

Gute Antwort Dax-Einkäufer. Ich als Werkstudent, der in den Ferien arbeitet, habe bereits vermutet, dass es nach dem Studium so ist. ("Zielloser Zustand")

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WiWi Gast

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

Stell dir ein Hamsterrad vor das bis auf 2 bis 3 Wochen im Sommer ununterbrochen läuft und das bis zu mindestens 70 bist.

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WiWi Gast

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

"Mit der Zeit merkt man, dass der "ziellose" Zustand tatsächlich der natürliche Normalfall im Leben ist..."

Das kann ich mit Anfang/Mitte 30 voll und ganz bestätigten. Anfangs wollte man nur mal im Beruf ankommen und eine gewisse Routine erreichen. Wenn diese dann mal erreicht ist und man sich an den Alltag gewöhnt hat, sieht es aber etwas anders aus. Man kann es sich natürlich einfach machen und die Erwartungen von Anderen an einen selbst als eigenes Ziel umformulieren.

Beispiele:

  • Meine Freunde sind beruflich bereits an Position X, also sollte ich schleunigst auch einen besseren Job bekommen, um nicht den Anschluss zu verlieren.
  • Meine Eltern wünschen sich gerne ein Enkelkind, also sollte ich demnächst mal eine Familie gründen.
  • Es gehört zum guten Ton ein Einfamilienhaus zu haben, also sollte ich demnächst mal ein Haus bauen.

3 einfache Beispiele von sogenannten Zielen (ausgelöst durch Erwartungen von Anderen), denen man alles andere unterordnen kann und seine komplette Zeit dafür aufopfern. Ist in gewisser Weise auch bequem, so spart man sich den "Stress", sich selbst Gedanken darüber zu machen, was man mit seinem Leben anfangen will. Wenn man dann mal gefragt wird, wie man seine Freizeit verbringt oder was für Interessen man hat kann man bequem antworten "Ich habe ein Kind / Haus / wichtigen Job, so dass ich keine Zeit für andere Dinge habe."

"Was bleibt also?"

Ich für mich habe die letzten 2-3 Jahre intensiv an meiner Persönlichkeit/Einstellung gearbeitet. Ganz oben stand das Ziel, mein Leben komplett unabhängig von der Meinung von Anderen zu gestalten und selbstbestimmte Entscheidungen zu treffen. Auch weit vorne steht schätzen zu lernen, was man hat und für sich selbst festlegen, was man alles im Leben braucht. Und was nicht. Vielleicht will ich auch mal Karriere machen, ein Haus bauen oder eine Familie gründen. Dann aber nur, weil ich es will (und nicht Andere).

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DAX Einkäufer

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

"Ich für mich habe die letzten 2-3 Jahre intensiv an meiner Persönlichkeit/Einstellung gearbeitet. Ganz oben stand das Ziel, mein Leben komplett unabhängig von der Meinung von Anderen zu gestalten und selbstbestimmte Entscheidungen zu treffen. Auch weit vorne steht schätzen zu lernen, was man hat und für sich selbst festlegen, was man alles im Leben braucht. Und was nicht. Vielleicht will ich auch mal Karriere machen, ein Haus bauen oder eine Familie gründen. Dann aber nur, weil ich es will (und nicht Andere)."

Sehr, sehr guter Beitrag. Man bedenke, dass bei dieser Umorientierung auch höhere Ziele herauskommen können als bei der Ausrichtung an anderen. Auf Kosten anderer Ziele.

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WiWi Gast

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?
"Ich für mich habe die letzten 2-3 Jahre intensiv an meiner Persönlichkeit/Einstellung gearbeitet. Ganz oben stand das Ziel, mein Leben komplett unabhängig von der Meinung von Anderen zu gestalten und selbstbestimmte Entscheidungen zu treffen. Auch weit vorne steht schätzen zu lernen, was man hat und für sich selbst festlegen, was man alles im Leben braucht. Und was nicht. Vielleicht will ich auch mal Karriere machen, ein Haus bauen oder eine Familie gründen. Dann aber nur, weil ich es will (und nicht Andere)."

Finde den Beitrag ebenfalls gut, aber ich frage mich, wie man das lernt und mit Anfang 30 ernsthaft an seiner Persönlichkeit arbeiten kann. Ich bin aus meiner Sicht total fremdbestimmt. Schaue immer mehr auf andere und vergleiche mich. Das macht natürlich unglücklich. Meinen eigenen Weg zu finden, fällt mir sehr sehr schwer. Fachlich bin ich gewachsen, aber menschlich und persönlich nicht so sehr wie es vielleicht sein müsste. Ich setze mich deshalb auch ständig unter Druck. Hauptproblem ist wohl, dass ich für mich nicht sagen kann, was mir tatsächlich wichtig ist. Nach außen scheint mein Leben erfüllt zu sein - Karriere läuft, verheiratet, Kinder... Aber irgendwie bin ich aus obigen Gründen ständig unglücklich... Also was ist dein Rezept, um jetzt die Persönlichkeit zu schärfen und selbstbestimmte Entscheidungen zu treffen?

antworten
WiWi Gast

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

"Schaue immer mehr auf andere und vergleiche mich."

"Fachlich bin ich gewachsen, aber menschlich und persönlich nicht so sehr wie es vielleicht sein müsste"

Fällt dir das auch auf? Du misst dich an einem ominösen allgemeinen Standard der Persönlichkeitsentwicklung und vergleichst dich damit eben doch wieder mit anderen.

Ich würde ja behaupten (ohne, dass ich es sicher weiß...), dass etwas mehr Laissez faire dir gut tun würde, d.h. denk nicht darüber nach, was du tun solltest, sondern mach einfach, was dir gerade in den Sinn kommt und wonach dir ist. Verschwende deine Zeit!! Verbringe deine Zeit mal einfach so, ohne dir Gedanken darüber zu machen, ob du hinterher was Tolles auf die Frage "Und, was hast du am Wochenende gemacht?" antworten kannst.

Generell (nicht auf dich bezogen) bin ich immer wieder erstaunt, wie wenige Menschen es mit sich selbst aushalten. Viele sind immerzu auf der Suche nach dem nächsten Event und damit eigentlich auf der Flucht vor sich selbst.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

Wer gerade als Berufstätige(r) versucht herauszufinden, wer man eig. ist, wird von seiner Rolle als Angestellte(r) bitter enttäuscht sein.

Seine funktionäre Rolle als Angestellte(r) und seine persönliche Rolle sind ein Widerspruch in sich.

Jeder ist ersetzbar und wer einmal seine Branche verlässt, ist man nichts und sofort vergessen.

Wir sind letztendlich Opfer dieses Systems.

Wer wirklich das tut, was ihm/ihr Spaß macht, ist meistens kein Arbeitnehmer/ keine Arbeitnehmerin, sondern selbstständiger Unternehmer.

Gut... Es wird auch Angestellte geben, die mit ihrer Tätigkeit zufrieden sind, aber diese werden nicht in diesem Forum aktiv sein, sondern sich mit ihrer Tätigkeit mehr auseinandersetzen..

antworten
Bateman

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

Lounge Gast schrieb:

.. ich frage mich, wie man
das lernt und mit Anfang 30 ernsthaft an seiner
Persönlichkeit arbeiten kann. Ich bin aus meiner Sicht total
fremdbestimmt. Schaue immer mehr auf andere und vergleiche
mich. Das macht natürlich unglücklich. Meinen eigenen Weg zu
finden, fällt mir sehr sehr schwer.

... Also was ist dein Rezept, um
jetzt die Persönlichkeit zu schärfen und selbstbestimmte
Entscheidungen zu treffen?

Ich weiß nicht ob man es lernen oder bewusst steuern kann. Vielleicht ist es irgendwann eher die Deutung vieler kleiner Entscheidungen. Ich weiß was mir im Leben wichtig ist. Auf Arbeit strahle ich genügend Ehrgeiz aus, aber ich versuche nicht jeden abend Facetime beim Vorstand zu haben, und auch nicht neben 2-3 anderen in den A... zu kriechen, egal wie eng es dort schon zugeht. Nicht weil es abends nicht interessant sein kann, aber weil ich da etwa besseres zu tun habe - meine Familie zuhause. Und wenn das am Ende des Tages heißt, dass ich statt Q5 A3 fahre, dann ist das okay so. Dafür habe ich ein intaktes Privatleben.

Für mich auf dem Weg dahin sicher auch die Auslandserfahrung geholfen. Wenn man eine Weile in der 2. und 3. Welt war, sieht man funktionierende Gesundheitssysteme, soziale Errungenschaften und sogar einfach nur die Sicherheit im Straßenverkehr auf einmal nicht als selbstverständlich an, sondern als Glücksfall.

antworten
WiWi Gast

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

"ich würde ja behaupten (ohne, dass ich es sicher weiß...), dass etwas mehr Laissez faire dir gut tun würde, d.h. denk nicht darüber nach, was du tun solltest, sondern mach einfach, was dir gerade in den Sinn kommt und wonach dir ist. Verschwende deine Zeit!! Verbringe deine Zeit mal einfach so, ohne dir Gedanken darüber zu machen, ob du hinterher was Tolles auf die Frage "Und, was hast du am Wochenende gemacht?" antworten kannst."

Ich glaube, da hast du sicherlich nicht ganz unrecht! Es geht mir zwar weniger auf die Frage nach dem Wochenende, aber viel mehr darum, beruflich voran zu kommen und daran kann ich letztlich nur scheitern. Ich bin diesem "höher, schneller, weiter" dermaßen verfallen, dass es für mich schon beängstigend ist. Am liebsten würde ich mich zerteilen; an der Uni arbeiten wegen dem Ansehen - im Konzern arbeiten wegen der Kohle und der "echten" Berufserfahrung - dann am liebsten in Elternzeit gehen, um Zeit für Hobbies und Kind zu haben - schließlich noch ne Weltreise, um die Welt zu erkunden...

Ich bin es seit Jahren nicht gewohnt, mich einfach mal fallen zu lassen und mit dem zufrieden zu sein, was ich eigentlich habe... Es ist schrecklich

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DAX Einkäufer

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

"Generell (nicht auf dich bezogen) bin ich immer wieder erstaunt, wie wenige Menschen es mit sich selbst aushalten."

Ja, sehr seltsam. Da geht es den Introvertierten schon deutlich besser. Die wirken zwar manchmal etwas eigenbrödlerisch, sind aber dafür gerade mit demjenigen Menschen beschäftigt, den sie am besten kennen und verstehen - mit sich selbst. ;)

"Wer gerade als Berufstätige(r) versucht herauszufinden, wer man eig. ist, wird von seiner Rolle als Angestellte(r) bitter enttäuscht sein. Seine funktionäre Rolle als Angestellte(r) und seine persönliche Rolle sind ein Widerspruch in sich."

Das ist ein viel zu hoher Maßstab. Seinen eigenen Weg zu gehen muss nicht bedeuten, dass man jede Minute des Tages Dinge tut, die einem "Spaß" bringen. Auch Selbständige müssen ihr Büro putzen, ihre Termine planen, ihre Hemden bügeln, durch den Verkehr zu einem Kunden fahren oder abends den Müll rausbringen. Selbständige leben unter vergleichsweise hohem persönlichen Risiko und das ist nicht jedermanns Sache. Ein glückliches Leben hat schon mal damit etwas zu tun, dass man sich nicht ständig mit anderen vergleicht und dabei Rosinenpickerei betreibt. Also den Kollegen mit der vielen Verantwortung beneidet, aber seine stressigen Tage übersieht. Den Politiker um seine öffentliche Sichtbarkeit beneidet, aber die vielen Medienskandale ignoriert. Den Schlossbesitzer um sein schönes Haus beneidet, aber die hohen Instandhaltungskosten nicht kennt. Den Investmentbanker um sein hohes Einkommen beneidet, aber übersieht, dass er am Samstag dafür arbeiten darf. Seinen eigenen Weg zu gehen hat für mich etwas damit zu tun, die Rahmenbedingungen des eigenen Lebens auch als solche zu akzeptieren und nicht ständig jemand anders sein zu wollen. Selbstbewußtsein kommt davon, dass man sich seiner selbst bewußt ist. Man muss dafür nicht der tollste Hecht im Becken sein, sondern "nur" seine Stärken und Schwächen kennen.

Alles im Leben hat zwei Seiten, alle Dinge haben ihren Preis. Willst Du etwas haben, musst Du den Preis dafür zahlen. Zahlst Du den Preis, darfst Du dich aber auch über den Gewinn freuen. Ich zahle zum Beispiel den Preis, dass ich niemals das Gehalt eines Investmentbankers haben werde. Dafür habe ich den Gewinn, dass ich nicht jedes Jahr Angst haben muss, dass man mich mangels Einsatzbereitschaft für Samstagsarbeit hinauswirft.

"Wir sind letztendlich Opfer dieses Systems."

Ach was, Opfer... Wenn ich das schon höre. Niemand ist hier Opfer. Die meisten Menschen brauchen eine Art von Beschäftigung, um mittelfristig nicht vollkommen unglücklich oder orientierungslos zu sein. Jeder kann freiwillig in den Wald gehen und da frei vom "System" sein eigenes Ding drehen. Dann aber bitte nicht ärgern, dass die Füchse Dir das Essen wegfressen.

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WiWi Gast

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

Sicher fallen viele nach dem Studium ins Loch, wenn das eigentliche Ziel erreicht ist. Es ist also wichtig, einen zusätzlichen Ausgleich zu schaffen, der mich auch im Alltag ausgeglichen macht. Ich habe beispielsweise intensiver mit dem Reitsport begonnen. Die Arbeit mit den Tieren in der Freizeit macht mich so ausgeglichen, dass ich im Job seitdem viel besser gelaunt bin. Und sie bringt mich auch nach Feierabend sehr schnell runter, denn ein Pferd spiegelt es dir zurück, wenn es nicht deine volle Aufmerksamkeit hat. Es fordert mich körperlich und mental, also perfekt.

Der Ausgleich kann natürlich aus anderen Dingen bestehen. Deshalb ist es wichtig, sich bereits neben dem Studium schon ein "zweites" Leben aufzubauen.

Und es gibt immer etwas, das man zusätzlich lernen kann, eine Sprache, Kultur, Literatur, eine Kunsttechnik,... Das alles erweitert auch den Horizont für die Arbeit und ermöglicht interessante Gespräche mit Kollegen oder Kunden über den üblichen "Wie geht es Ihrer Frau und den Kindern"-Small Talk.

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WiWi Gast

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

Mal wieder n spitzen Beitrag vom DAX Einkäufer! Genau so schauts aus.

DAX Einkäufer schrieb:

"Generell (nicht auf dich bezogen) bin ich immer wieder
erstaunt, wie wenige Menschen es mit sich selbst
aushalten."

Ja, sehr seltsam. Da geht es den Introvertierten schon
deutlich besser. Die wirken zwar manchmal etwas
eigenbrödlerisch, sind aber dafür gerade mit demjenigen
Menschen beschäftigt, den sie am besten kennen und verstehen

  • mit sich selbst. ;)

"Wer gerade als Berufstätige(r) versucht herauszufinden,
wer man eig. ist, wird von seiner Rolle als Angestellte(r)
bitter enttäuscht sein. Seine funktionäre Rolle als
Angestellte(r) und seine persönliche Rolle sind ein
Widerspruch in sich."

Das ist ein viel zu hoher Maßstab. Seinen eigenen Weg zu
gehen muss nicht bedeuten, dass man jede Minute des Tages
Dinge tut, die einem "Spaß" bringen. Auch
Selbständige müssen ihr Büro putzen, ihre Termine planen,
ihre Hemden bügeln, durch den Verkehr zu einem Kunden fahren
oder abends den Müll rausbringen. Selbständige leben unter
vergleichsweise hohem persönlichen Risiko und das ist nicht
jedermanns Sache. Ein glückliches Leben hat schon mal damit
etwas zu tun, dass man sich nicht ständig mit anderen
vergleicht und dabei Rosinenpickerei betreibt. Also den
Kollegen mit der vielen Verantwortung beneidet, aber seine
stressigen Tage übersieht. Den Politiker um seine öffentliche
Sichtbarkeit beneidet, aber die vielen Medienskandale
ignoriert. Den Schlossbesitzer um sein schönes Haus beneidet,
aber die hohen Instandhaltungskosten nicht kennt. Den
Investmentbanker um sein hohes Einkommen beneidet, aber
übersieht, dass er am Samstag dafür arbeiten darf. Seinen
eigenen Weg zu gehen hat für mich etwas damit zu tun, die
Rahmenbedingungen des eigenen Lebens auch als solche zu
akzeptieren und nicht ständig jemand anders sein zu wollen.
Selbstbewußtsein kommt davon, dass man sich seiner selbst
bewußt ist. Man muss dafür nicht der tollste Hecht im Becken
sein, sondern "nur" seine Stärken und Schwächen
kennen.

Alles im Leben hat zwei Seiten, alle Dinge haben ihren Preis.
Willst Du etwas haben, musst Du den Preis dafür zahlen.
Zahlst Du den Preis, darfst Du dich aber auch über den Gewinn
freuen. Ich zahle zum Beispiel den Preis, dass ich niemals
das Gehalt eines Investmentbankers haben werde. Dafür habe
ich den Gewinn, dass ich nicht jedes Jahr Angst haben muss,
dass man mich mangels Einsatzbereitschaft für Samstagsarbeit
hinauswirft.

"Wir sind letztendlich Opfer dieses Systems."

Ach was, Opfer... Wenn ich das schon höre. Niemand ist hier
Opfer. Die meisten Menschen brauchen eine Art von
Beschäftigung, um mittelfristig nicht vollkommen unglücklich
oder orientierungslos zu sein. Jeder kann freiwillig in den
Wald gehen und da frei vom "System" sein eigenes
Ding drehen. Dann aber bitte nicht ärgern, dass die Füchse
Dir das Essen wegfressen.

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WiWi Gast

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

feels good man

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WiWi Gast

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

"Also was ist dein Rezept, um jetzt die Persönlichkeit zu schärfen und selbstbestimmte Entscheidungen zu treffen?"

Ich bin derjenige, der die Sache oben mit der Persönlichkeitsentwicklung ins Spiel gebracht hat. Danke für die positiven Rückmeldungen.

Ein generelles Rezept gibt es nicht. Ich persönlich habe mir anfangs erstmal Gedanken gemacht, welche Werte und Sichtweisen mir als Kind beigebracht wurden (häufiger Satz meiner Kindheit: "Was sollen nur die anderen denken?".

Diese Werte habe ich überarbeitet. Und zwar in dem Sinne, dass es im Leben NICHT darum geht, möglichst NICHT NEGATIV aufzufallen. Ich habe entdeckt, dass es viel besser ist seinen eigenen Weg zu gehen, Ecken und Kanten zu zeigen, nicht mehr angepasst im Schutz der Masse zu agieren, sondern selbstbestimmt. Nur ich allein mit meiner Einstellung und meinen Gedanken entscheide über mein Wohlbefinden, nicht meine Freundin/Familie/Freunde/Kollegen/Chef. Das komplett Verrückte bei der Sache ist ja dies, dass man im Vorfeld gar nicht weiß, ob man mit einer Handlung X die Gedanken/Erwartung einer Person Y zufriedenstellt. Das ist alles pure Spekulation. Wenn ich meiner Freundin nach der Arbeit eine Rose mit nach Hause bringe freut sie sich oder denkt sie ich habe was ausgefressen? Wenn ich heute bis 20 Uhr im Büro bleibe denkt der Chef, dass ich besonders gewissenhaft und fleißig bin oder denkt er, ich arbeit ineffizient und brauche länger als die anderen? Ist es nicht besser, die Rose zu bringen, wenn ICH es für richtig empfinde und länger zu bleiben, wenn ICH es für nötig halte? Sicherlich hat man irgendwann gewisse Erfahrungswerte, aber absolute Gewissheit gibt es nie. Besser ist doch, wenn ich auf mich anstatt auf Andere vertraue?

Ist bei sämtlichen Entscheidungen, der erste Gedanke, wie andere darauf reagieren können oder ob ICH damit voll und ganz ok bin? Wenn ich ein Haus/Wohnung kaufe geht es da nicht darum, wie wohl Besucher die Wohnung finden könnten? Wenn ich ein Auto kaufe, habe ich da bereits Kommentare von Kumpels und Kollegen im Kopf? Die Ausgangsfrage muss immer lauten "Will ich es oder wollen es Andere?"

Ein weiterer ganz wichtiger Punkt ist folgender: Man sollte lernen, seine Gedanken zu kontrollieren. Jede Kritik, sei sie (gefühlt) noch so gemein, kann man einfach abtropfen lassen, in dem man seine Gedanken kontrolliert. Nicht die Worte oder Gesten der Anderen können (gefühlt) verletztend sein, sondern die eigenen kommentierenden Gedanken darüber machen sie verletztend. Die generelle Frage ist ja zudem, warum man mit sich selbst so hart ins Gericht geht während man andere freundschaftlich behandelt. Wenn ich eine Tasse fallen lasse/Geldbeutel beim Einkaufen vergesse o.ä. dachte ich, warum ich so ein Schussel bin. Wenn dies jemand anderem passiert hat man aufbauende Worte übrig. Warum ist das so? Warum kann man nicht zu sich selbst so liebevoll, herzlich und aufbauend sein wie man es zu anderen ist?

"Ich bin aus meiner Sicht total fremdbestimmt. Schaue immer mehr auf andere und vergleiche mich. Das macht natürlich unglücklich. Meinen eigenen Weg zu finden, fällt mir sehr sehr schwer. Fachlich bin ich gewachsen, aber menschlich und persönlich nicht so sehr wie es vielleicht sein müsste. Ich setze mich deshalb auch ständig unter Druck. Hauptproblem ist wohl, dass ich für mich nicht sagen kann, was mir tatsächlich wichtig ist. Nach außen scheint mein Leben erfüllt zu sein - Karriere läuft, verheiratet, Kinder... Aber irgendwie bin ich aus obigen Gründen ständig unglücklich..."

Ganz einfach: Höre auf zu vergleichen. Lege fest, was für dich wichtig ist und kommuniziere es auch. Es ist unglaublich befreiend, wenn man darüber spricht, was einem Freude macht, welchen Traum man sich erfüllt hat. Sei er für andere noch so albern. Wie oft hast du mit wem über deine Hochzeit und die Geburt deiner Kinder geredet? Was hat das in dir ausgelöst? Beides an sich sind genügend Gründe, selbstzufrieden durch die Welt zu gehen.

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WiWi Gast

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

Mega LIKE!

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DAX Einkäufer

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

"Ein weiterer ganz wichtiger Punkt ist folgender: Man sollte lernen, seine Gedanken zu kontrollieren."

Ganz wichtiger Punkt. Diese Beherrschung der eigenen Gedanken erreicht man unter anderem durch Selbstreflexion. Also: Wenn Person A zu mir Satz X sagt, was löst das in mir aus? Und warum tut es das?

Ein jeder Mensch lebt sein eigenes Leben und hat seine eigene Deutung der Ereignisse. Meistens ist diese geprägt durch die eigenen Verwundbarkeiten, die eigenen Schwachstellen, die kleinen Unstimmigkeiten in der eigenen Seele. Wer mit seinem Äußeren nicht zufrieden ist, den treffen selbst kleinste Äußerungen besonders hart. Wer sich selbst für einen Pechvogel hält, der wird immer diejenigen Dinge im Fokus haben, bei denen er Pech hat. Bereits die Erkenntnis "ich bin Pessimist und sehe deshalb überwiegend das Negative" kann dazu beitragen, die eigene Wahrnehmung zu korrigieren und anders zu interpretieren. Es gibt eine Reihe von Seminaren zur beruflichen / persönlichen Selbsteinschätzung, die einem da helfen können.

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WiWi Gast

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

Ich arbeite seit einem Jahr und kann sagen, dass es sich gut anfühlt.
Kein schlechtes Gewissen mehr, das einen plagt bei Anblick des eigenen Schreibtisches.
Außerdem fett geile Urlaube machen, die man sich als Student nicht leisten konnte.
Sowieso zu sehen, wie sich das eigene Vermögen mehrt.

Dabei bin ich eher ein Spießer. Mir bereitet es Freude, wenn ich mir vorstelle, was ich mit dem Geld alles machen könnte. Ohne, dass ich es dann wirklich mache.
Allein der Reiz manche Dinge einfach kaufen zu können, erfüllt mich mit Freude :)
Und bzgl. Ziele: Ich versuche in meiner Freizeit ein MMR Rating von 5k in Dota2 zu erreichen :D
Dafür habe ich bereits mehr als 4.000 Stunden meines Lebens verschwendet. Aber das ist mir egal, es macht Spaß :)

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WiWi Gast

Re: Wie fühlt sich das an richtig zu arbeiten?

"Ich bin aus meiner Sicht total fremdbestimmt. Schaue immer mehr auf andere und vergleiche mich."

Noch ein kleiner Nachtrag zum Thema Vergleichen. Man wird ja so erzogen, dass man sich immer mit den Besten vergleichen soll. Man will ja besser werden, sich an irgendjemandem orientieren.

Interessanterweise vergleicht man sich aber nie mit den Milliarden Menschen, die nicht genug zu essen haben, mit den Milliarden, die nicht einmal wissen, was ein Smartphone/Internet ist oder die Millionen, die vor einem Krieg flüchten oder selbst mit den Hunderttausenden hierzulande, die an einer Krankheit leiden. Manchmal ist es einfach wert, dass man nur kurz darüber nachdenkt, was für ein Geschenk es ist, dass man jeden Tag mindestens eine warme Mahlzeit verzehren kann und ein warmes Dach über dem Kopf hat und nie um sein Leben fürchten muss und bei bester Gesundheit ist.

Lohnt es sich in diesem Kontext dann wirklich noch, sich über 10 Minuten Stau, eine volle U-Bahn, und die Schlange an der Supermarktkasse aufzuregen?
Sollte man vielleicht einfach mal anfangen, sich über die angenehmen (leider selbstverständlichen) Kleinigkeiten im Alltag zu freuen?

Hierzu ein kleiner Tipp: Jeden Abend hinsetzen und 10 Dinge aufschreiben, für die man entweder dankbar ist oder auf die man stolz ist. Egal was. Anfangs fällt das sehr schwer. Irgendwann geht es aber leichter und nach 2 Wochen hat man (unbewusst) bis zur Mittagszeit schon 10 Dinge im Hinterkopf. Man geht deutlich positiver durch die Welt, das äußert sich in Wortwahl, Körpersprache und Mimik. Das zieht auch andere Menschen an. Man muss nur sein Gehirn und seine Gedanken "trainieren", die positiven Dinge bewusst wahrzunehmen. Ich war sehr erstaunt, welche Selbstverständlichkeiten ich plötzlich wieder wahrgenommen habe und zu schätzen weiß.

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